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Neue OZ: Kommentar zu Medien
Fernsehen
ZDF
Brender

Osnabrück (ots)

Skandal ersten Ranges
Die vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch initiierte 
Abwahl von ZDF-Chefredakteur Brender ist ein Medienskandal ersten 
Ranges. Offenbar glauben Politiker, besser die Qualitäten eines 
Fernsehjournalisten einschätzen zu können als dessen langjähriger 
Intendant Markus Schächter.
Dass die unionsnahen Mitglieder des Verwaltungsrats nicht einmal 
auf Schächters Kompromissvorschlag eingingen, führt aller Welt vor 
Augen, worum es ihnen ging: die Macht. Sie haben alle Hemmungen über 
Bord geworfen und Proteste von Journalisten und führenden 
Staatsrechtlern in den Wind geschlagen - ihr Anschlag auf die 
Rundfunkfreiheit wirft nun mehr denn je die Frage auf, wofür wir in 
Zukunft eigentlich noch Gebühren zahlen sollen. Ganz sicher nicht für
öffentlich-rechtliche Sender, bei denen Chefredakteure von 
Parteipolitikers Gnaden arbeiten.
Koch und Co. haben Öl ins Feuer der Politikverdrossenheit 
gegossen. Nicht nur deshalb muss der Fall ein Nachspiel vor dem 
Bundesverfassungsgericht haben. Und man kann nur hoffen, dass die 
Juristen den Politikern die Grenzen aufzeigen. Zudem ist es höchste 
Zeit, die Zusammensetzung und Befugnisse des ZDF-Verwaltungsrats zu 
überdenken, auch wenn Politiker dabei wieder das Sagen haben werden. 
Nicht Nikolaus Brender ist untragbar, sondern Roland Koch.

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