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WAZ: Nähe gesucht - Kommentar von Rolf Potthoff

Essen (ots)

Es ist ungewöhnlich, dass Angela Merkel sich in
einem offenen Brief an die Nation wendet, um für ihre Politik zu
werben. Und das kurz vor der traditionellen Ansprache zum neuen Jahr
des Kanzlers, die zudem die erste einer Kanzlerin sein wird. Also
ohnehin größere Aufmerksamkeit findet. Aber Merkel setzt Zeichen. Ihr
Brief lässt den Wunsch – und die Strategie – aufscheinen: Die
Kanzlerin sucht Nähe zum Volk. Da wurde aus Schröders Fehlern
gelernt, der seine Reformpolitik nicht genug zu vermitteln vermochte.
Gelernt auch aus der Kritik in der Union, Merkels Wahlkampf sei zu
ökonomisch, ohne Wärme verlaufen. Nun lauten Schlüsselbegriffe
„gemeinsam” und „Menschlichkeit”. Ob es hilft? Eines ist Merkels
Brief aber nicht: Eine Antwort auf Köhlers Mahnung, ihre Koalition
lasse „den durchdachten Überbau” vermissen, der klar mache, was das
Ziel ist. Das (bei vielen Fachleuten als Illusion geltende) blinde
Vertrauen auf die große Job-schaffende Kraft des Wachstums reicht
dafür nicht aus. Auch nicht der Hinweis, ein neues Klima für die
Wirtschaft schaffen zu wollen. Solche Worte sind bereits Ritual.

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