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WAZ: Wenn der Staat schläft - - Kommentar von Dietmar Seher

Essen (ots)

Gestern hat die Domstadt gefeiert. Am Aschermittwoch
kehrt der Alltag zurück - und damit die verdrängte Angst: Wie stabil 
ist der Untergrund der Kölner City wirklich? War der Einsturz des 
Stadtarchivs nur Vorbote weiterer böser Folgen des im besten Fall 
schlampigen, eher aber wohl hochkriminell angelegten U-Bahn-Baus?
Wir haben uns nicht vorstellen können, dass im industrialisierten 
Deutschland, dem Mekka der Ingenieure, so viel Pfusch und Betrug 
möglich sind. Die Einsicht ist erschreckend: Köln kann überall sein. 
Die Bahn muss Neubaustrecken nach nur wenigen Jahren erneuern. 
Bayerns Veranstaltungshallen werden gesperrt, weil der Einsturz der 
labilen Dächer befürchtet wird. Die Fahrbahndecken von Autobahnen 
sind brüchig, weil Baufirmen tricksten und ihre Chefs mit dem 
illegalen Profit ins Ausland flohen.
Im Kern geht es um die Moral der Wirtschaft - und die Kontrolle des 
Staates. Tut er zu wenig, um seine Großprojekte im Griff zu halten? 
Im Fall Köln wird der öffentliche Auftraggeber belastet. Dass die 
zuständige Bezirksregierung die Bauaufsicht an den Bauherrn, Kölns 
Verkehrsbetriebe, weiterreichte, ist hanebüchen. Und in Berlin haben 
sie unter den Augen des Bauministers am Bauministerium gepfuscht.
Nachtwächterstaat, würden Jecke spotten.

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Telefon: 0201 / 804-6528
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