Alle Storys
Folgen
Keine Story von Arbeitgeberverband HessenChemie mehr verpassen.

Arbeitgeberverband HessenChemie

Hessische Chemiearbeitgeber für eine europäische Sozialpolitik, aber gegen zu starke regulative Eingriffe der EU

Hessische Chemiearbeitgeber für eine europäische Sozialpolitik, aber gegen zu starke regulative Eingriffe der EU
  • Bild-Infos
  • Download

Wiesbaden (ots)

Ständiger Dialog zwischen politischen Repräsentanten und 
Unternehmen wichtig - Verband als Brücke zwischen Unternehmen und 
Politik
Die hessischen Chemiearbeitgeber beschäftigen sich heute im Rahmen
der 5. Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik mit der Frage: Findet 
Europa mit seiner Sozialpolitik die richtigen Antworten auf die 
Globalisierung?
Die Europäische Kommission ist bestrebt, die Sozialpolitik zu 
modernisieren, um die Menschen auf eine Welt mit zunehmendem 
internationalen Wettbewerbsdruck, technologischem Fortschritt und 
sich wandelnden Bevölkerungsmustern besser vorzubereiten. Im Rahmen 
seines Vortrages erklärte der Kommissar für Beschäftigung, soziale 
Angelegenheiten und Chancengleichheit der Europäischen Kommission, 
Vladimir Spidla, vor den über 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft und
Politik in Wiesbaden: "Wir wollen den Menschen helfen, ihr Potenzial 
voll auszuschöpfen und zugleich denjenigen unter die Arme greifen, 
die hierzu nicht in der Lage sind." Weit oben rangieren für ihn die 
Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Schaffung von mehr und 
hochwertigen Arbeitsplätzen, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, 
Nichtdiskriminierung, Verbesserung der Berufschancen von Frauen und 
älteren Arbeitnehmern sowie die Integration armer und benachteiligter
Bevölkerungsgruppen.
"Das Vorhaben ist grundsätzlich richtig, so manche Regelung 
schießt aber über ihr Ziel hinaus und gefährdet in unseren Augen 
nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg unserer Unternehmen, sondern 
damit auch die Grundlage unserer sozialen Errungenschaften", erklärt 
Axel Schack, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes 
HessenChemie im Rahmen seiner Begrüßungsrede.
Ein aktuelles Beispiel stellt die Arbeitszeitrichtlinie dar, die 
sich derzeit im Vermittlungsverfahren befindet. Zum Hintergrund: Im 
Dezember beschlossen die EU-Parlamentarier eine maximale 
Wochenarbeitszeit von 48 Stunden durchschnittlich. Bereitschaftszeit 
sei generell Arbeitszeit, Ausnahmen solle es in Zukunft nicht mehr 
geben. Und zwar in ganz Europa und allen Branchen.
Die Arbeitgeber der chemischen Industrie betrachten diese 
Richtlinie im Hinblick auf die Werkfeuerwehren als realitätsfremd und
schädlich für die gesamte Branche. Derzeit ist vorgesehen, dass auch 
bei Werkfeuerwehren die inaktive Zeit des Bereitschaftsdienstes als 
Arbeitszeit zählt, obwohl sie während ihres Bereitschaftsdienstes 
nicht einmal annähernd so stark beansprucht werden wie z. B. Ärzte. 
Dies würde dazu führen, dass die Kosten für die Werkfeuerwehren 
aufgrund des zusätzlichen Personalbedarfs in unzumutbarem Maße 
steigen. Die Chemiearbeitgeber machen sich daher für eine 
Ausnahmeregelung stark.
Professor Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln sieht 
die europäische Sozialpolitik genau in diesem Spannungsfeld: Nämlich 
zwischen den Anhängern der sozialen Marktwirtschaft, im Sinne von 
Ludwig Erhard und den Verfechtern regulativer und umverteilender 
staatlicher Eingriffe auf EU-Ebene.
Kernposition der hessischen Chemiearbeitgeber
Die Chemiearbeitgeber in Hessen und Deutschland stehen dem Projekt 
Europa seit jeher positiv gegenüber. Sie sehen es aber als ihre 
Pflicht an, davor zu warnen, übereilt nach politischer Regulierung zu
rufen. Stattdessen plädieren sie für einen subsidiären Ansatz, nach 
dem Probleme möglichst auf der Ebene der Betriebe beziehungsweise der
Sozialpartner angegangen werden.
"Erst wo sozialpartnerschaftliche Lösungen nicht ausreichen oder 
nachhaltig nicht zustande kommen, soll an eine politische Regulierung
gedacht werden. Erst wo nationale Lösungen nicht ausreichen, sollte 
die europäische Ebene regulierend eingreifen", erklärte Karl-Hans 
Caprano im Zuge der Diskussion mit Abgeordneten und Vertretern der 
Sozialpartner.
Aus Sicht der HessenChemie sei es vor allem wichtig, dass bei 
allen politischen Entscheidungen immer auch die Auswirkungen auf die 
Unternehmen und deren Beschäftigte berücksichtigt werden. "Hier 
versteht sich unser Verband als Brücke und Vermittler zwischen der 
betrieblichen Ebene und den hessischen Vertretern in Brüssel. Dabei 
arbeiten wir eng mit unserem Bundesverband und der Vereinigung der 
hessischen Unternehmerverbände zusammen", betonte Caprano.

Pressekontakt:

Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 / 7106-49
Mobil: 01622 / 710649
Fax: 0611 / 7106-66
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

Original-Content von: Arbeitgeberverband HessenChemie, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Arbeitgeberverband HessenChemie
Weitere Storys: Arbeitgeberverband HessenChemie