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BERLINER MORGENPOST: Bäder brauchen Neuanfang
Kommentar von Florian Schmidt zu den Berliner Bäder-Betrieben

Berlin (ots)

Kurzform: Die Kernfrage für die Zukunft lautet: Sollen die Bäder weiterhin eine Landesfirma bleiben, die stark auf Zuschüsse des Staates angewiesen ist, oder sollten die BBB ihre Geschäftstätigkeit neu ausrichten, versuchen, Gewinne zu machen, um künftig unabhängiger vom Steuerzahler zu wirtschaften? Eine Möglichkeit dafür wäre, mehr auf den Betrieb von Spaßbädern zu setzen, um die sinkenden Besucherzahlen wieder zu steigern. Dem entgegensteht allerdings der parlamentarische Wunsch eines flächendeckenden Angebots für Jung und Alt in möglichst allen Bezirken. Auch diesem politischen Konflikt muss sich der neue Chef stellen.

Der vollständige Kommentar: Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) bekommen im April einen neuen Geschäftsführer. Der Name eines ersten potenziellen Kandidaten für den Posten ist bereits gefallen, weitere werden möglicherweise Anfang nächsten Jahres folgen. Ganz gleich, wer es wird, eines steht schon jetzt fest: Die Neubesetzung des Chefsessels bietet eine große Chance für den Landesbetrieb - und die muss Innensenator Andreas Geisel (SPD), Aufseher der Anstalt öffentlichen Rechts, nutzen. Zu lange dauert der Krisenmodus bei den BBB inzwischen an, viele Insider bezeichnen die jüngste Vergangenheit unter dem bisherigen Chef Andreas Scholz-Fleischmann als verlorene Jahre. Größtes Problem ist der nach wie vor hohe Sanierungsstau - und der damit verbundene Streit um die Finanzierung und das Abrufen der Gelder durch die BBB. 53 der 62 Bäder in eigener Betreiberschaft der BBB müssen mit zum Teil erklecklichen Summen renoviert werden. Wollte man alle baulichen Maßnahmen bewerkstelligen, braucht es vermutlich mehr als 200 Millionen Euro. Der neue Chef wird sich daran messen lassen müssen, ob er die Sanierungen umgesetzt bekommt. Die Kernfrage für die Zukunft aber lautet: Sollen die Bäder weiterhin eine Landesfirma bleiben, die stark auf Zuschüsse des Staates angewiesen ist, oder sollten die BBB ihre Geschäftstätigkeit neu ausrichten, versuchen, Gewinne zu machen, um künftig unabhängiger vom Steuerzahler zu wirtschaften? Eine Möglichkeit dafür wäre, mehr auf den Betrieb von Spaßbädern zu setzen, um die sinkenden Besucherzahlen wieder zu steigern. Dem entgegensteht allerdings der parlamentarische Wunsch eines flächendeckenden Angebots für Jung und Alt in möglichst allen Bezirken. Auch diesem politischen Konflikt muss sich der neue Chef stellen.

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