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Lausitzer Rundschau: zu: Streit um Vergabe der Agrarsubventionen

Cottbus (ots)

Kommissar Kallas ist ein mutiger Mann. Das hat er
schon als Regierungschef, Finanz- und Außenminister seiner Heimat 
Estland bewiesen, das er mit strikten Reformen in die Europäische 
Union führte. Jetzt nimmt er es als Oberkontrolleur der EU-Kasse mit 
der mächtigsten Lobby in Europa auf: mit der der Landwirtschaft. Die 
versucht immer noch zu verschleiern, wer mit wie viel 
Agrar-Fördermitteln bedacht wird. Dabei weiß inzwischen jedes Kind: 
Die Gelder fließen an die Großen, die Juncker und Grafen des alten 
Adels und an die Industriellen der Agrarindustrie. Für die Masse der 
kleinen Bauern bleibt nicht viel mehr als Brosamen. So viel 
Ungerechtigkeit enthält Sprengstoff: Muss mit den Windsors in 
Großbritannien ausgerechnet eine der reichsten Familien der Welt 
EU-Hilfen erhalten? Wenn mehr Kontrolle und mehr Gerechtigkeit in die
Mittelvergabe einziehen soll, dann tut strikte Offenlegung Not. Der 
Deutsche Bauernverband aber blockt jeden Versuch ab - und setzt sich 
damit wieder einmal der Kritik aus, er sei nicht viel mehr als 
Interessenvertreter der Großen. Auch der deutsche 
Landwirtschaftsminister ist kaum zu Konzessionen bereit. Das wirft 
kein gutes Licht auf unser Land. Handelt es sich bei den 
EU-Subventionen doch um öffentliche Gelder, bei denen jeder Bürger 
das Recht hat, zu fragen, ob sie sinnvoll ausgegeben werden. Schon 
springen Naturschützer wie der WWF und Hilfsorganisationen wie 
Misereor dem Kommissar bei. Und die Reformdiskussion ist bereits im 
Gang. So ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange das unrühmliche 
Versteckspiel noch andauern kann.

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Fax: 0355/481247
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