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Lausitzer Rundschau: zu: Die Sorben und die Umsiedelungen am Tagebau Nochten

Cottbus (ots)

Den Sorben in der Lausitz stehen schwierige Jahre
bevor. Auch wenn noch kein offizieller Antrag, geschweige denn eine 
Genehmigung zum Abbaggern des Vorranggebietes am Tagebau Nochten 
vorliegt - es gibt nur wenige Zweifel daran, dass es so kommen wird: 
In 20 Jahren werden sich die Kohlebagger durch Rohne und den Westteil
Schleifes graben, durch Mulkwitz und Mühlrose. Für die Sorben wäre 
das ein Eingriff in ihr Siedlungsgebiet, der vom Ausmaß und der 
Bedeutung her die hart umkämpfte Umsiedlung von Horno in den Schatten
stellen würde. Droht der Region deshalb ein noch erbitterterer 
Streit, dem Sorbischen unausweichlich schwerer Schaden? Nicht 
unbedingt, denn das Verhältnis zwischen Bergbau und Sorben hat sich 
verbessert. Beide Seiten haben dazugelernt. Der Tagebaubetreiber 
Vattenfall Europe hat seinerseits begriffen, wie sensibel die 
slawische Minderheit, wie zerbrechlich die Strukturen sind, die den 
Erhalt ihrer Sprache und Kultur sichern und langsam sogar wieder 
wachsen lassen. Die Sorben ihrerseits erleben, dass sich die 
Kohleverstromung in der Lausitz entgegen vieler alter Prognosen 
wirtschaftlich behauptet, dass Tagebaue und Kraftwerke immer noch 
Arbeitgeber Nummer eins sind.
Das ist trotz der Schwere des drohenden Eingriffs in sorbische 
Siedlungen durch den Tagebau Nochten eine gute Ausgangsposition. 
Vattenfall und die Sorben-Dachorganisation Domowina haben es in der 
Hand, durch gemeinsame Anstrengungen unvermeidliche Umsiedlungen so 
schonend wie nur möglich für die bedrohte Minderheit umzusetzen. Die 
Aussicht auf Erfolg dabei ist gut.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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