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Lausitzer Rundschau: Kampf um die Existenz Energie Cottbus und die schwierige Suche nach einem neuen Trainer

Cottbus (ots)

Rudi Bommer ist seit Dienstagvormittag nicht mehr Trainer von Fußball-Zweitligist FC Energie Cottbus. Diese Meldung ist - bei aller Sympathie für den Menschen Rudi Bommer - keine wirkliche Überraschung. Denn der Trainer Rudi Bommer hatte zuletzt kaum noch Argumente für eine Weiterbeschäftigung. Energie steckt als Tabellenvorletzter der 2. Fußball-Bundesliga mitten im Abstiegskampf. Der Club hat nach gut einem Drittel der Saison die Reißleine gezogen, weil nicht nur die Lage dramatisch ist, sondern auch zwischen Anspruch und Realität eine gehörige Diskrepanz besteht. Nicht wenige hatten dem aktuellen Kader vor der Saison die Rolle des Geheimfavoriten für den Aufstieg zugetraut. Stattdessen stürzte der Coach mit dem Team immer tiefer in den Keller. Den Menschen Rudi Bommer wird man in Cottbus vermissen. Seine unaufgeregte Art tat Energie gerade nach der Ära Claus-Dieter Wollitz richtig gut. Bommer war der komplette Gegenentwurf zum wuseligen und nicht wirklich berechenbaren Wollitz. Der Trainer Rudi Bommer ist jedoch auch ein Stück weit an genau dieser Charaktereigenschaft gescheitert. Denn zuletzt wurden die Zweifel immer größer, dass er noch das nötige Feuer hat, um die Mannschaft aus ihrer Lethargie zu reißen. Bommers sportliche Bilanz seit Januar 2011 ist vor allem von Mittelmaß geprägt. Unter dem Strich stehen für ihn nur 1,18 Punkte pro Spiel zu Buche. Sein Vorgänger Wollitz brachte es auf 1,45 Punkte. Auf den Nachfolger wartet jetzt eine riesengroße Aufgabe. Angesichts der sportlichen Sorgen geht es in den nächsten Monaten um nicht mehr und nicht weniger als um die Existenz des Clubs. Ein Absturz in die 3. Liga hätte finanziell verheerende Folgen für Energie Cottbus. Denn der Topf der so wichtigen Fernsehgelder ist deutlich kleiner als derzeit in der 2. Liga. Deswegen muss bei der Suche nach dem Bommer-Nachfolger alles passen. Zumal auch er sowohl Trainer als Sportdirektor in Personalunion sein wird. Diese Machtfülle ist einerseits sehr reizvoll, andererseits aber auch eine schwere Bürde. Für den FC Energie steht viel auf dem Spiel. Den Status als Nummer eins der neuen Bundesländer hat man inzwischen an Union Berlin abgeben müssen - sportlich stehen selbst Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue in der Zweitliga-Tabelle besser da. Kurzum: Der Standort Cottbus ist ins Hintertreffen geraten, auch wenn er wirtschaftlich solider aufgestellt sein mag als mancher dieser Mitbewerber. Doch die Fans in der Lausitz lechzen vor allem nach mitreißendem Fußball. Den hat Energie Cottbus zuletzt viel zu selten geboten, was sich in den sinkenden Zuschauerzahlen widerspiegelt. Auch deshalb ist die Suche nach dem Bommer-Nachfolger so schwierig.

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