Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Vertrauen hellt auf Cottbus zeigt Stärke gegen extremistische Dummheit

Cottbus (ots)

Alle Jahre wieder. Rechtsextremisten stehen auf Rituale und Jahrestage. So nehmen sie die Bombardierung von Städten wie Dresden, Chemnitz oder Cottbus gerne zum Anlass, aufzumarschieren und dumpfe Parolen zu skandieren. Sie nutzen die Freiheit, die das demokratische System zulässt, und sehen insofern aus wie ein hässlich gestaltetes und deplatziertes Bauwerk in einer hellen, aufgeklärten und liberalen Welt. Einer Welt, die es zumindest im Herzen Europas geschafft hat, seit 1945 ohne Krieg auszukommen. Für europäische Verhältnisse ist das eine sehr lange Zeit, auf die die deutsche Gesellschaft stolz sein kann. Es ist unter anderem der intensiven Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich zu verdanken, dass sich das Ansehen der Deutschen drastisch wandelte. In einer Umfrage des britischen Senders BBC unter Menschen in 27 Ländern kam überraschendes zutage: Deutschland ist das Land mit dem höchsten Ansehen. Für 62 Prozent der Befragten hat Deutschland einen positiven Einfluss in der Welt. Nun kann sich niemand etwas von solchen Umfrage-Ergebnissen kaufen, aber ein verbessertes Bild steigert das politische - und somit indirekt auch das wirtschaftliche - Gewicht in den internationalen (Wirtschafts-) Beziehungen. Was für zwischenmenschliche Beziehungen gilt, trifft auch hier zu: Nicht nur Fakten und Taten entscheiden über Erfolg und Misserfolg, sondern auch die Vertrauenswürdigkeit. Wo es kein Vertrauen gibt, gibt es keine solide Beziehung, wo es keine solide Beziehung gibt, gibt es keinen Erfolg. Hitler-Deutschland baute auf Misstrauen und Verrat. Es war ein destruktives Hassmodell - dumpfbacken und tödlich brachten Hitler und seine Helfer millionenfach grausamen Tod in die Welt. Es ist unfassbar absurd, dass ausgerechnet Rechtsextremisten so tun, als verkörperten sie Deutschlands Stärke, wo sie tatsächlich in einer Tradition der totalen Schwäche und des politischen und volkswirtschaftlichen Untergangs stehen. Es war ein schrecklicher Tag, der 15. Februar 1945. Nur zwei Tage nach der Zerstörung von Dresden starben in Cottbus rund 1000 Menschen, darunter 400 Kinder. Etwa 13 000 Einwohner wurden obdachlos. Die Stadt erinnerte sich am Mittwoch an diesen grausigen Tag, zu dem es nie gekommen wäre, hätte Hitler Deutschland nicht zur Geisel seines eigenen Größenwahns gemacht. 23 Minuten lang läuteten die Glocken - so lange hatte der Angriff gedauert. Unter dem Motto "Cottbus bekennt Farbe" liefen zahlreiche friedliche Aktionen, die jene Zeichen setzten, die Deutschland zu dem gemacht haben, was es heute ist: kein überhebliches, aber ein reiches Land, das in vielen anderen Ländern Anerkennung genießt.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 14.02.2012 – 21:23

    Lausitzer Rundschau: Politischer Rohrkrepierer Streit um Extra-Abgabe für Kinderlose

    Cottbus (ots) - An politischen Versuchen, Kinderlose wegen ihrer Kinderlosigkeit extra zu belasten, herrschte schon in der Vergangenheit kein Mangel. Im Jahr 1994 etwa trat die damalige CDU-Familienministerin Hannelore Rönsch mit einem "Zukunftsbeitrag" an die Öffentlichkeit. Wer kein Kind hat, sollte demnach 7,5 Prozent mehr Einkommensteuer zahlen. Im Jahr darauf ...

  • 13.02.2012 – 22:10

    Lausitzer Rundschau: Schwammiges Gesetz Die Kassen und ihr Finanzpolster

    Cottbus (ots) - Zahlreiche gesetzliche Krankenkassen sitzen auf überschüssigem Beitragsgeld, tun sich aber schwer damit, wenigstens einen Teil davon ihren Mitgliedern zurückzugeben. Verwundern kann das nicht. Anders als im Rentenrecht, das Beitragssenkungen zwingend vorschreibt, wenn die Rücklagen eine bestimmte Höhe erreicht haben, ist die Gesetzlage bei der ...