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Statistisches Bundesamt

Arbeitskosten im Jahr 2000 um 7,1 % höher als 1996

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, liegen
nun erste Ergebnisse der im vergangenen Jahr in den Mitgliedstaaten 
der Europäischen Union durchgeführten Arbeitskostenerhebung vor. 
Danach lagen in Deutschland die Arbeitskosten für die Arbeitgeber im 
Produzierenden Gewerbe, Handel und Gastgewerbe sowie Kredit- und 
Versicherungsgewerbe im Jahr 2000 bei durchschnittlich 43 700 Euro 
je vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer. Dies ist ein Anstieg um 7,1 % 
gegenüber dem Ergebnis der vorangegangenen Erhebung für das Jahr 
1996. Im gleichen Zeitraum ist die Arbeitsproduktivität (reale 
Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen) in den erfassten 
Wirtschaftsbereichen um 6,0 % gestiegen.
Die Anteile der Kostenarten an den Arbeitskosten insgesamt je 
vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer haben sich gegenüber 1996 wie 
folgt verändert.
Die mit Abstand größte Kostenkomponente ist das Entgelt für 
geleistete Arbeitszeit. Auf diese Kostenart entfielen im Jahr 2000 
im Durchschnitt aller erfassten Wirtschaftsbereiche 56,5 %; 1996 lag 
dieser Anteil bei 55,5 %. Das Entgelt ist von 1996 auf 2000 um 9,0 % 
überdurchschnittlich gestiegen.
Die Personalnebenkosten machten demzufolge im Jahr 2000 43,5 % der 
Arbeitskosten aus; ihr Anteil ist gegenüber 1996 (44,5 %) leicht 
zurückgegangen. Von 1996 auf 2000 nahmen die Personalnebenkosten um 
4,7 % zu.
Unter den Personalnebenkosten stellen die Aufwendungen für 
Vorsorgeeinrichtungen den größten Kostenblock dar: Im Jahr 2000 
belief sich ihr Anteil auf 19,0 % an den Arbeitskosten je 
vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer (1996: 19,2 %). Darunter fallen 
insbesondere die Arbeitgeberpflichtbeiträge zur Sozialversicherung 
mit 15,3 % sowie die Aufwendungen für die betriebliche 
Altersversorgung mit 3,6 %; 1996 lagen diese Anteile bei 15,4 bzw. 
3,8 %. Während die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung im 
Jahr 2000 um 6,8 % höher lagen als 1996, erhöhten sich die 
Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung nur um 2,1 %.
Auf die Vergütung arbeitsfreier Tage (Urlaub, gesetzliche Feiertage, 
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall) entfielen im Jahr 2000 12,7 % der 
Arbeitskosten (1996 : 13,2 %). Bemerkenswert ist hier der geringe 
Anstieg der Aufwendungen für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall: 
Die Arbeitgeber mussten im Jahr 2000 hierfür nur 1,4 % mehr bezahlen 
als 1996.
Sonderzahlungen (13./14. Monatsgehalt, Urlaubsgeld, Gratifikationen, 
vermögensbildende Leistungen) machten im Jahr 2000 7,9 % der 
Arbeitskosten aus (1996: 7,8 %); von 1996 auf 2000 stiegen sie um 
8,6 %.
Unter den sonstigen Personalkosten machen die Aufwendungen für die 
berufliche Bildung fast die Hälfte aus; sie beliefen sich im Jahr 
2000 auf 1,9 % der Arbeitskosten je vollzeitbeschäftigten 
Arbeitnehmer (1996: 1,7 %). Gegenüber 1996 ist diese Kostenart mit 
19,1 % am stärksten gestiegen. Hierin spiegelt sich die Zunahme der 
Zahl der Auszubildenden wider.
Diese Eckzahlen stammen aus der alle vier Jahre europaweit nach 
einheitlichen Standards durchgeführten Arbeitskostenerhebung. Die 
Erhebung bezieht sich auf alle Kosten, die im Laufe des Jahres 2000 
in einem Unternehmen für den Faktor Arbeit angefallen sind. Das 
Erhebungsprogramm ist äußerst komplex und unterscheidet über 70 
verschiedene Kosten- und Beschäftigungsmerkmale, für die z.T. erst 
einige Monate nach Ablauf des Berichtsjahres in den Unternehmen 
Angaben vorliegen. In Deutschland wurden deshalb in der zweiten 
Jahreshälfte 2001 rund 29 000 Unternehmen des Produzierenden 
Gewerbes, des Handels und Gastgewerbes sowie des Kredit- und 
Versicherungsgewerbes mit zehn und mehr Arbeitnehmern befragt; das 
waren 15,7 % aller Unternehmen des Erfassungsbereichs.
Ausgewählte Ergebnisse über Niveau und Struktur der Arbeitskosten 
nach Wirtschaftszweigen, Unternehmensgrößen sowie für das frühere 
Bundesgebiet und die neuen Länder stehen im Internet-Statistikshop 
des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de/shop) zur Verfügung. 
Detailliertere Ergebnisse der Arbeitskostenerhebung wird das 
Statistische Bundesamt in den nächsten Wochen veröffentlichen.
Arbeitskosten je vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer        
                    nach Kostenarten im Jahr 2000
Veränderung  
         Kostenarten                          2000      2000 zu 1996 
                                          Euro    % 1)      % 2)
Entgelt für die geleistete Arbeits-
  zeit                                  24 670    56,5       9,0
Personalnebenkosten insgesamt           18 983    43,5       4,7     
  Sonderzahlungen                        3 435     7,9       8,6     
  Vergütung arbeitsfreier Tage           5 525    12,7       2,5     
    darunter:
    Lohnfortzahlung im Krankheitsfall      964     2,2       1,4     
  Aufwendung für Vorsorgeeinrichtungen   8 285    19,0       5,7     
    darunter:
    Arbeitgeberbeiträge zur Sozial-
     versicherung                        6 695    15,3       6,8     
    Aufwendungen für die betriebliche 
     Altersversorgung                    1 583     3,6       2,1
Sonstige Personalnebenkosten             1 738     4,0       0,1     
  darunter:
  Entlassungsentschädigungen, betrieb-
   liches Kurzarbeitergeld                 274     0,6    - 38,8     
  Aufwendung für die berufliche Bildung    840     1,9      19,1
Arbeitskosten insgesamt                 43 653   100,0       7,1     
  darunter: 
  Löhne und Gehälter                    33 630    77,0       7,9
1) Bezogen auf die gesamten Arbeitskosten. 2) Bezogen auf die 
absoluten Werte.
Weitere Auskünfte erteilt:	 Ehrenfried Heppt, 
Telefon: (0611) 75-2463,
E-Mail:  ehrenfried.heppt@destatis.de
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Telefon:(0611) 75-3444
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