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Weser-Kurier: Mehr Öko wagen - der Bremer Weser-Kurier zur Förderung des Bio-Landbaus

Bremen (ots)

Etwa neun Milliarden Euro überweisen die deutschen Steuerzahler jedes Jahr für Agrarsubventionen an die EU-Kasse nach Brüssel. Sechs Milliarden Euro davon fließen auf deutsche Höfe. Allein die Steuervergünstigung für Agrardiesel kostet die Deutschen nochmals 395 Millionen Euro im Jahr. Nur zum Vergleich: Der Verzicht auf volle Mehrwertsteuer bei Theater, Kino und sonstiger Kultur, die zweitgrößte Subvention im Bundeshaushalt, beträgt 2012 etwas mehr als 2,1 Milliarden Euro. Da ist eine gute Million Euro im Jahr mehr für Öko-Landwirte in Niedersachsen also wahrlich keine Düngung nach dem Gießkannenprinzip. Von einem grünen Agrarminister war sie förmlich zu erwarten. Trotzdem vollzieht Christian Meyer im konservativen Agrarland Niedersachsen eine erstaunlich robuste Wende. Noch im Dezember hatte sein Vorgänger von der CDU eine Anpassung der Sätze nicht für notwendig erachtet, obwohl Niedersachsen bei der Ökolandbau-Förderung und folglich auch beim Ökolandbau weit hinten lag im Ländervergleich. Die neue rot-grüne Landesregierung in Hannover weiß die Mehrheit der von zahllosen Lebensmittelskandalen genervten Verbraucher und selbst der EU-Kommission hinter sich. Nun gilt es, der eingesessenen Agrar-Lobby, die überwiegend die Interessen der Großbetriebe vertritt, klarzumachen, dass ein stures "Weiter so" nicht geht. Neun Milliarden Euro jährlich sind Argument genug, um mehr als Lippenbekenntnisse einzufordern. Nur mit klarem Mehrwert für Gesellschaft und Umwelt sind diese enormen Summen überhaupt zu begründen. Nicht nur der Anteil der Bio-Produktion muss deshalb von kärglichen 2,8 Prozent steigen - in Bayern ist sie bereits viermal so hoch. Auch die herkömmlich produzierenden Betriebe müssen insbesondere bei der Tierhaltung nachbessern. Klare Zielvorgaben und eine finanzielle Förderung werden viele Landwirte zum Umdenken motivieren. Aber auch mehr Kontrolle ist vonnöten. Ein Zurück zum romantischen Landleben gibt es nicht. Aber zwischen Agrarfabrik und Bullerbü ist reichlich Platz für ethisch, ökologisch und ökonomisch vertretbare Kompromisse.

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