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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

GfbV unterstützt Mahnwache in Hannover: Sofortige Ausreisegenehmigung für Yüksel Weßling

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) aus Göttingen unterstützt eine Mahnwache für die Hannoveraner Sozialpädagogin Yüksel Weßling. Seit einem Jahr untersagt ihr die Türkei die Ausreise.

Die Mahnwache findet am 16.10.2020, von 15.00 bis 17.00 Uhr, am Kröpke, in Hannover statt. Das Friedensbüro Hannover, der Gesamtpersonalrat der Landeshauptstadt Hannover, Ver.di Hannover-Heide-Weser, Kargah e.V. Hannover und der Freundeskreis Hannover-Diyarbakir laden dazu ein.

Den Einladenden zufolge war Yüksel Weßling bis Ende 2019 bei der Landeshauptstadt Hannover tätig. Im August 2019 war sie in die Türkei gereist, um ihren sterbenden Bruder zu besuchen. Bei der Ausreise am 14. Oktober 2019 sei sie in Istanbul festgenommen und kurz darauf freigelassen worden. Sie dürfe allerdings nicht aus der Türkei ausreisen - sie teile dieses Schicksal mit mehr als 60 weiteren Deutschen. In der Anklageschrift würden absurde Vorwürfe erhoben, ohne dass konkrete Vergehen benannt werden.

"Diese Konstellation ist leider typisch für die heutige Türkei", erklärt Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der GfbV. "Die Justiz ist in weiten Teilen politisch gesteuert und ausländische Staatsangehörige türkischer Herkunft werden als außenpolitisches Druckmittel ihrer Freiheit beraubt."

Yüksel Weßling war als Sozialpädagogin im Amt für Jugend und Familie bei der Stadt Hannover beschäftigt. Dort war sie für die Integration von Migrantinnen und Migranten tätig, hatte berufliche Kontakte zu vielen Migrantenorganisationen, engagierte sich in ihrer Freizeit für Menschenrechte.

Die einladenden Organisationen geben an, von der Bundesregierung mehr Einsatz zu erwarten. Sie müsse vom türkischen Staatspräsidenten Erdogan und seiner Regierung unmissverständlich fordern, die Ausreisesperren für Yüksel Weßling und die weiteren deutschen Staatsbürger sofort aufzuheben.

Für Hintergrundinformationen erreichen Sie Dr. Kamal Sido, GfbV-Referent für ethnische, religiöse, sprachliche Minderheiten und Nationalitäten, unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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Tel.: +49 551 499 06-21
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