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Deutsche Bischofskonferenz

21. Katholischer Medienpreis verliehen

Bonn (ots)

Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute (8. November 2023) im Palais der Kulturbrauerei in Berlin zum 21. Mal den Katholischen Medienpreis zusammen mit der Gesellschaft katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) und dem Katholischen Medienverband (KM.) verliehen. 195 Beiträge haben an dem Wettbewerb teilgenommen und wurden von einer Jury unter Vorsitz von Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart) gesichtet.

Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin), nahm die Auszeichnungen im Namen der Stifter des Preises vor und würdigte den kritischen und gut recherchierten Journalismus der Beiträge. In seiner Ansprache betonte er: "Wir brauchen unabhängige und verantwortungsvolle journalistische Stimmen, durch die Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit auf der Welt befördert werden. Vielfalt und Freiheit der publizistischen Medienunternehmen - insbesondere der Verlage, des privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunks - sind ein hohes Gut in Deutschland. Sie sind ein wesentlicher Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft." Sie seien jedoch keine Selbstverständlichkeit und müssten gerade in Zeiten der Krise und des Populismus gepflegt werden.

Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an das Autoren-Duo Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark in der Kategorie Fernsehen für die vierteilige Serie "Marie will alles - Durchstarten mit Down-Syndrom" (WDR, 1. Dezember 2022). Dafür haben die Filmemacher Marie und ihre Familie, die zur Preisverleihung anwesend waren, 14 Jahre lang mit der Kamera begleitet. Erzbischof Koch würdigte die Preisträger: "Der TV-Vierteiler schafft es, auf behutsame und eindrückliche Weise, eine Facette menschlichen Lebens darzustellen, über die viele von uns wahrscheinlich immer noch zu wenig wissen. (...) Unsere christliche Aufgabe ist es, alle Menschen zu sehen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und ihren ganz eigenen Wünschen. Es zeigt sich die verbindende und menschliche Kraft von Medien und Kommunikation." Auf dieser Grundlage würden Medien Teilhabe und eine freie Meinungsbildung ermöglichen, die für die demokratische Gesellschaft unverzichtbar und notwendig seien. Die Laudatio hielt die ZDF-Journalistin Dunja Hayali.

Den Katholischen Medienpreis in der mit 2.500 Euro dotierten Kategorie Radio erhielten Katja Paysen-Petersen, Eckhart Querner und Christian Wölfel für den siebenteiligen Podcast "Seelenfänger - Im Sog der Integrierten Gemeinde" (BR und ARD Audiothek, erstausgestrahlt am 3. Dezember 2022). Die Laudatio hielt der ehemalige Programmdirektor des Deutschlandradios, Andreas-Peter Weber.

In der Kategorie Printmedien, ebenfalls mit 2.500 Euro dotiert, wurde Moritz Aisslinger für seinen Beitrag "Das Lager der Vergessenen" (erschienen in DIE ZEIT am 9. März 2023) über das von der Weltöffentlichkeit vergessene Volk der Rohingya ausgezeichnet. In ihrer Laudatio würdigte Julia Krittian, Chefredakteurin des MDR, das Engagement des Autors: "Dass Journalisten wie Moritz Aisslinger dorthin schauen, wo die Aufmerksamkeit nachzulassen droht, ist wichtiger denn je. Das Unsichtbare sichtbar machen." Ausdrücklich hob Julia Krittian die Erzählkunst des Preisträgers hervor: "... pietätvoll, eindrücklich und gleichzeitig nahbar. Er nimmt uns förmlich mit nach Bangladesch, in dieses von Stacheldraht umzäunte Camp; nimmt uns mit in die Geschichte des fragilen Myanmars und zu Hoffnungsfunken, die immer wieder erlöschen und aufflammen. Diese Recherche gehört zu jenen, die unserer Verantwortung als Journalisten besondere Rechnung tragen: hinschauen, wenn alle wegschauen. Unabhängig davon, wie laut jemand spricht, wie prominent er ist oder wie weit weg das Leid erscheint."

Der Katholische Medienpreis in der Kategorie Internet, dotiert mit 2.500 Euro, ging an die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) des Jahrgangs 2020 für ihr Abschlussprojekt "Unter anderen Umständen - Der Geburtspodcast für Zweifelnde" (veröffentlicht am 25. September 2022). In dem sechsteiligen Podcast stellen sich die angehenden Journalistinnen und Journalisten Fragen zu Geburt, Eltern- und Vaterschaft. In seiner Laudatio sagte der Chefkorrespondent der DUMONT-Gruppe und Vorsitzende der GKP, Joachim Frank: "Es geht dieser Generation ganz viel um Verantwortung. Aber - und das ist ein besonderer Vorzug dieses Podcasts: es wird überhaupt nicht moralisiert. Gerade mit dieser großen Unvoreingenommenheit und Offenheit, denen 'nichts Menschliches fremd' ist; mit seiner journalistischen Neugier; mit dem leidenschaftlich-professionellem Interesse an dem, 'was ist', formt sich der Podcast zu einem berührenden Plädoyer für ein wertebasiertes Leben in Verantwortung, für ein Leben mit Kindern - auch und gerade mit allem möglichen Zweifel. Es ist großartig, dass so etwas als 'Gesellenstück' einer journalistischen Ausbildung im katholischen Kontext entsteht." Adressiert an die Bischöfe betonte er, das ifp sei das Beste, was jungen katholischen Journalistinnen und Journalisten passieren könne.

Die Jury des Katholischen Medienpreises würdigte außerdem den Beitrag "Ist unsere Demokratie in Gefahr?" von Sophia Maier (ausgestrahlt bei RTL am 24. November 2022) mit dem undotierten Sonderpreis. In der herausragenden Dokumentation geht es um den wachsenden Einfluss und die zunehmende Präsenz der rechten Szene in Deutschland und die Frage nach der Wut auf der Straße. Die Laudatio hielt Ferda Ataman, Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Antidiskriminierung.

Hintergrund

Seit 2003 wird der Katholische Medienpreis jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der GKP und dem KM. ausgeschrieben. "Ausgezeichnet werden Beiträge, die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern, das humanitäre und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zum Zusammenleben unterschiedlicher Gemeinschaften, Religionen, Kulturen und Einzelpersonen beitragen", heißt es in der Ausschreibung.

Zur Jury unter dem Vorsitz von Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart) gehören: Katja Auer (Teamleiterin der Bayernredaktion der Süddeutschen Zeitung, München), Laura Diaz (Journalistin, Head of Social Media beim ZDF, Mainz), Andrea Groß-Schulte (Chefredakteurin der Liborius Verlagsgruppe, Hamm), Albert Herchenbach (ehemaliger Chefredakteur Stadt Gottes, Nettetal), Wolfgang Küpper (ehemaliger Redaktionsleiter Bayerischer Rundfunk, Religion und Orientierung, München), Andreas Kuschbert (Chefredakteur Heinrichsblatt, Bamberg), Michaela Pilters (ehemalige Leiterin der ZDF-Redaktion "Kirche und Leben", Mainz) und Dagmar Reim (ehemalige Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Berlin).

Hinweise:

Eine Auswahl kostenfreier Pressebilder von den Preisträgern und der Preisverleihung ist in der DBK-Mediendatenbank verfügbar. Bitte verwenden Sie dabei das angegebene Copyright: © Deutsche Bischofskonferenz/Maximilian von Lachner.

Das Grußwort von Erzbischof Dr. Heiner Koch sowie die vorliegende Laudatio von Julia Krittian stehen als PDF-Dateien unter www.dbk.de bereit.

Weitere Informationen wie die Kurzbiographien der Preisträger und die ausführlichen Jury-Begründungen zum Katholischen Medienpreis finden Sie unter www.dbk.de auf der Themenseite Katholischer Medienpreis.

Pressekontakt:

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228/103-214
Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Home: www.dbk.de

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    Bonn (ots) - Die Deutsche Bischofskonferenz verleiht in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) zum 21. Mal den Katholischen Medienpreis in vier Kategorien. Darüber hinaus wird wieder ein Sonderpreis der Jury vergeben. Den Hauptpreis erhalten Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark (Kategorie Fernsehen) für ...