Pressestimmen: Russischer Archäologe fordert internationalen Schutz für wiederentdeckten afghanischen Goldschatz, den legendären Schatz von Tillya-tepe
Berlin (ots)
Der legendäre Goldschatz von Tillya-tepe sollte unter internationalen Schutz gestellt werden. Dies fordert der russische Archäologe Viktor Sarianidi laut einem Bericht des "Tagesspiegels" (Dienstags-Ausgabe), nachdem der afghanische Interimspräsident Hamid Karzai am Freitag nach einer Inspektion der Tresorräume im Kabuler Präsidentenpalais offiziell bestätigt hat, dass der Goldschatz dort wieder entdeckt und in den Wirren der afghanischen Kriege aufbewahrt wurde. Sarianidi war Chef der sowjetischen Expedition, die das so genannte baktrische Gold - rund 20 000 Einzelstücke, einige davon über ein Kilo schwer - im Winter 1978/79 in der nordafghanischen Provinz Schiberghan ausgegraben hatte. Die Funde aus insgesamt sechs Gräbern werden von der Fachwelt in einem Atemzug mit dem Gold Tut-ench-Amons und der Terakotta-Arme aus der frühen chinesischen Kaiserzeit genannt, wurden aber nie öffentlich gezeigt und verschwanden zu Beginn des afghanischen Bürgerkriegs 1993 aus dem Kabuler Nationalmuseum. Sarianidi, der sich schon in den Achtzigern vergeblich für die zeitweilige Evakuierung des Schatzes in ein sicheres Drittland eingesetzt hatte, sagte dem "Tagesspiegel jetzt, angesichts der fortdauernden Instabilität in Afghanistan sei der Schatz nach wie vor extrem gefährdet. Die UNESCO müsse sich daher bei der afghanischen Regierung dafür verwenden, dass die Kollektion unter ihrer Schirmherrschaft und Kontrolle in einem Land ihrer Wahl von einem internationalen Experten-Team und mit afghanischer Beteiligung restauriert und anschließend ausgestellt wird. Die Eintrittsgelder sollten für den Wiederaufbau des Nationalmuseums in Kabul verwendet werden.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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