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Der Tagesspiegel: Bundesregierung sieht anonyme Geburt skeptisch

Berlin (ots)

Die Bundesregierung will Frauen nicht das Recht
einräumen, ihr Kind anonym zur Welt zu bringen. Das geht aus der 
Antwort auf eine FDP-Anfrage hervor, die dem in Berlin erscheinenden 
"Tagesspiegel" (Montagausgabe)  vorliegt. Zwar befinde sich die 
Bundesregierung noch in einer "ergebnisoffenen Auswertung der 
Erfahrungen", aber, so heißt es in der Antwort wörtlich: "Nach 
derzeitiger Einschätzung dürfte eine in das alleinige Ermessen der 
Mutter gestellte
(Nicht-) Preisgabe ihrer Identität problematisch sein." Nur in 
Ausnahmefällen sollten Mütter ihre persönlichen Daten verweigern 
dürfen.
Dies könnte Konsequenzen für die rund achtzig "Babyklappen" in 
Deutschland haben und für die Kliniken, die anonyme Geburten 
anbieten. 1999 bot die Schwangerenberatung Donum Vitae im bayerischen
Amberg Frauen erstmals an, anonym zu entbinden. Im Jahr darauf folgte
in Hamburg die erste Babyklappe als Ort zur anonymen Abgabe von 
Säuglingen. Mehrere Versuche, die umstrittenen Angebote zu 
legalisieren, scheiterten. Im Koalitionsvertrag vereinbarten Union 
und SPD, die Erfahrungen mit der anonymen Geburt auszuwerten.
Die Bundesregierung geht in der Antwort auf die FDP-Anfrage von 
143 Kindern aus, die in Babyklappen abgegeben wurden, weitere 94 
wurden demnach anonym in Kliniken zurückgelassen. Doch sieben Länder,
darunter Nordrhein-Westfalen, konnten zur Zahl der anonymen Geburten 
gar keine Angaben machen, auch die Angaben der Babyklappen sind 
lückenhaft.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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