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Der Tagesspiegel: Hilfsorganisationen arbeiten kaum noch mit Deutschen in Afghanistan

Berlin (ots)

Nach der Entführung einer 31-jährigen Deutschen in
Kabul sehen sich Hilfsorganisationen bestärkt, die ihre Einsätze in 
Afghanistan beendet oder stark eingeschränkt haben. Die meisten 
arbeiten nur noch mit einem deutschen Mitarbeiter vor Ort. Zuletzt 
haben die Malteser ihren Rückzug angekündigt. Malteser- Sprecherin 
Claudia Kaminski sagte dem Tagesspiegel, der letzte deutsche 
Mitarbeiter werde im Oktober zurückkehren. Selbst eine Organisation 
wie "Help", die vor 26 Jahren von Bundestagsabgeordneten als 
Afghanistan-Hilfe gegründet worden war, ist inzwischen nur noch mit 
einem deutschen Mitarbeiter in Herat vertreten. Help-Sprecher 
Berthold Engelmann sagte: "Wir haben uns aus Sicherheitsgründen immer
weiter eingeigelt." Die Welthungerhilfe, die im März einen 
Mitarbeiter verloren hat, der von den Taliban erschossen worden war, 
beginnt derzeit keine neuen Projekte mehr. Katja Maurer, Sprecherin 
von Medico International, sagte: "Es wird immer schwieriger." Medico 
International unterstützt einheimische Minenräumorganisationen. Erst 
Anfang des Monats sind vier afghanische Mitarbeiter erschossen 
worden. Maurer kritisierte, dass die enge Kooperation zwischen 
zivilem Aufbau und militärischer Friedenssicherung die 
Hilfsorganisationen "immer mehr zu einem Ziel für Angriffe macht".
Dagegen schließt das Deutsche Rote Kreuz nicht aus, auch wieder 
Deutsche ins Land zu schicken, wenn neue Projekte beginnen. Derzeit 
finanziert das DRK Hilfsprojekte des Internationalen Roten Kreuzes 
und des Roten Halbmonds und hat keine eigenen Mitarbeiter vor Ort. 
Das liege aber nicht an der Sicherheitslage. DRK-Sprecherin Charlotte
Kemperdick sagte, es könnten allerdings nur sehr erfahrene und gut 
ausgebildete Mitarbeiter sein, die zum Einsatz kommen könnten: 
"Niemand macht seinen ersten Einsatz in Afghanistan."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie sich bitte an:
Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Telefon: 030/26009-389.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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