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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Der Klimawandel verändert unsere Flusslandschaften

Berlin (ots)

Zum internationalen Tag des Wassers diskutieren auf
Einladung der Deutschen Umwelthilfe Experten über 
"Fließgewässerschutz im Zeichen des Klimawandels" - regelmäßige 
"Jahrhundertfluten", gleichzeitig intensive sommerliche 
Trockenperioden und die Versteppung ganzer Regionen erfordern 
umgehend Maßnahmen zum Schutz der Lebensadern
21. März 2007: Der Klimawandel wird auch vor unseren Flüssen und 
Bächen nicht halt machen und sie in bisher ungekanntem Ausmaß 
verändern. Das ist die gemeinsame Überzeugung von Experten 
unterschiedlicher Fachrichtungen aus Wissenschaft, 
Naturschutzverbänden und Behörden, die heute auf Einladung der 
Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) in Berlin über Schutzperspektiven 
für die Fließgewässer in Deutschland unter den Bedingungen der 
globalen Erwärmung beraten. Flüsse und Auenlebensräume reagieren 
außerordentlich empfindlich auf Veränderungen des Wasserregimes und 
gelten daher als hervorragende Indikatoren für allmähliche 
Veränderungen. Schon in der jüngsten Vergangenheit zeigte sich aber 
auch, wie der rasche Wechsel sommerlicher Trockenperioden und 
dramatischer Hochwasser das Verhältnis der Menschen zu ihren Flüssen 
sehr handfest verändern kann. So kommt beispielsweise schon heute die
Güterschifffahrt am mittleren und oberen Lauf der Elbe durch die 
Wasserarmut im Sommer praktisch zum Erliegen. "Die Zeit drängt. Wir 
müssen jetzt rasch neue Leitbilder mit dem Ziel einer Ökologisierung 
der Gewässer schaffen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake 
zur Eröffnung der Flusskonferenz.
Roberto Epple, Direktor des European Rivers Network: "Das häufig 
nicht mehr zeitgemäße  Wassermanagement der Flüsse ist ein weltweites
Problem. Wichtigstes Gebot der Stunde ist die bessere natürliche 
Wasserrückhaltung, wo immer das geht." Ein Schwerpunkt der Tagung ist
daher das Aufzeigen von Lösungsmodellen für die deutschen 
Flusslandschaften. Wichtige Aufgabe wird es dabei nach Überzeugung 
der Experten sein, zeitnah in weit stärkerem Maße als bisher das 
Oberflächenwasser in der Landschaft zu halten, statt es wie bisher so
rasch wie möglich dem nächsten "Vorfluter" zuzuführen.  "Für eine 
verstärkte Wasserrückhaltung sind vor allem die Wasserwirtschaft und 
die Wasser- und Bodenverbände gefragt", so Frank Neuschulz, der 
Leiter Naturschutz bei der DUH. Der in jüngster Zeit verstärkte Ruf 
nach mehr Beregnung landwirtschaftlicher Kulturen biete dagegen 
keinerlei Perspektiven über den Moment hinaus. Wesentlich 
zielführender sei die systematische Wiederbewaldung heute unrentabler
Grenzertragsstandorte, die positive Effekte sowohl für den 
Landschaftswasserhaushalt als auch zum Klimaschutz leisten würde. 
20.000 Hektar neue Erlenwälder können die Atmosphäre um jährlich 
600.000 Tonnen Kohlendioxid entlasten, haben Wissenschaftler der 
Universität Greifswald errechnet.
Neue Ansätze zum Schutz der Fließgewässer können jedoch nur 
gelingen, wenn die Dringlichkeit zum Handeln von den Bürgern, den 
Kommunen und den Interessenverbänden auch erkannt wird. "Die große 
Anteilnahme der Bevölkerung an der Diskussion um die globale 
Klimaerwärmung stimmt uns an diesem Punkt hoffnungsfroh" so der 
DUH-Generalbevollmächtigte Jörg Dürr Pucher, DUH.
Beispiel für eine erfolgreiche gemeinsame Arbeit im Verbund vieler 
Partner sei das Netzwerk "Lebendige Flüsse in Deutschland". Hier 
arbeiten mit Unterstützung der DUH seit Jahren regionale Akteure 
zusammen und initiieren eine Vielzahl von Projekten zum Schutz der 
Flüsse und ihrer Tier- und Pflanzenwelt.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Dr. Frank Neuschulz, Leiter Naturschutz, Gartenstraße 7, 29475
Gorleben Mobil: 0160 8950556, Fax.: 05882 220; E-Mail:
neuschulz@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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