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Zum Verkaufsstart von Pyrotechnik alarmierend hohe Klinikauslastungen: Deutsche Umwelthilfe und Bündnispartner fordern Böller-Notbremse von Faeser

Berlin (ots)

  • Ärzte und insbesondere Kinderkliniken sind bereits jetzt wegen RS-Virus, Corona und Grippe vielerorts an der Belastungsgrenze - Institute prognostizieren weiter steigende Krankheitswelle
  • Aktionsbündnis gegen die Silvesterböllerei befürchtet abertausende Augen-, Ohren-, Atemwegs- und Verbrennungsverletzungen - Polizei und Feuerwehr bereiten sich auf erneut zahlreiche Angriffe mit Pyrotechnik auf Einsatzkräfte vor
  • Bündnis aus DUH, Bundesärztekammer, Gewerkschaft der Polizei und 20 weiteren Organisationen fordert Böller-Notbremse von Innenministerin Faeser zum Schutz vor allem von Einsatzkräften, Kindern, Asthmakranken und anderen Unbeteiligten sowie von Tieren
  • Mehr als 180.000 Unterschriften: Bürgerinnen und Bürger können jetzt noch Offenen Brief für ein Böllerverbot zu Silvester mitzeichnen unter https://mitmachen.duh.de/boellerfrei/

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt zum Verkaufsstart von Pyrotechnik vor vielen Opfern und einer extremen Belastung von Einsatzkräften, Kliniken und Ärzten in der Silvesternacht. Gemeinsam mit einem Bündnis aus Bundesärztekammer, Gewerkschaft der Polizei sowie 20 weiteren Verbänden, Umwelt- und Tierschutzorganisationen fordert sie von Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine "Böller-Notbremse", also ein kurzfristiges, sofort gültiges Anwendungsverbot für Böller und Raketen. Hintergrund sind die extremen Ereignisse der vergangenen Jahre. Zu Corona-Hochzeiten hatte die Regierung bereits ein Böllerverbot ausgesprochen, damit Ärztinnen und Ärzte und Kliniken durch die vielen teils Schwerverletzten an Silvester nicht überlastet werden.

In den vergangenen Tagen haben sich nun Berichte gemehrt, dass aktuell die Kombination aus Corona, Grippe und RS-Virus insbesondere Kinderkliniken bereits wieder an die Belastungsgrenze bringt. Das Robert-Koch-Institut warnt zudem vor der Ausbreitung eines Grippe-Erregers, der zu schweren Krankheitsverläufen führt. Gleichzeitig bereiten sich Polizei und Feuerwehr nach den schweren Ausschreitungen im vergangenen Jahr auf gefährliche Situationen und erneut viele Verletzte vor.

Bislang hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser keine Maßnahmen zum Schutz von Umwelt, Einsatzkräften oder Bevölkerung ergriffen. Auch eine Mehrheit der Bevölkerung befürwortet laut Umfragen ein Böllerverbot. Ein Offener Brief an Faeser wurde bereits mehr als 180.000 Mal mitgezeichnet. Die DUH ruft Bürgerinnen und Bürger weiter dazu auf, den Offenen Brief noch vor Silvester zu unterzeichnen unter https://mitmachen.duh.de/boellerfrei/

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Das Zusammenspiel aus hoch belasteten Kliniken, einer weiteren Krankheitswelle sowie tausenden Verletzten, Millionen Tieren in Panik und extremer Luftverschmutzung zu Silvester erfordert eine sofortige Reaktion. Insbesondere Kinder mit Atemwegserkrankungen können in diesem Jahr schwer betroffen sein. Das darf die Ministerin, die für Gefahrenabwehr zuständig ist, nicht einfach ignorieren. 2020 ist die Bundesregierung zu Recht kurzfristig eingeschritten. Es braucht auch jetzt die Notbremse gegen den Böller-Irrsinn. Und dann ein dauerhaftes Böllerverbot für alle folgenden Jahre. Wir haben ein Recht auf ein schönes und gesundes Silvester für alle - und das ist mit tausenden teils schwer Verletzten, Millionen Lungenkranken, die unter der giftigen Luft leiden, und Millionen Tiere, die in Panik geraten, sich verletzen oder sogar sterben nicht möglich. Von Belastungen und Folgen für Ärztinnen und Ärzte, Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr sowie den weiteren Umweltfolgen ganz zu schweigen."

Besonders dramatisch wurden die Folgen der archaischen Böllerei in der Silvesternacht 2022/23 sichtbar: Polizei, Feuerwehr und medizinische Einsatzkräfte wurden in mehreren Städten gezielt mit Feuerwerkskörpern attackiert, tausende Menschen verletzten sich zum Teil schwer und hunderte Brände wurden gemeldet. Ein 17-Jähriger kam in der Silvesternacht sogar durch Pyrotechnik zu Tode. Die gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung war beispielsweise in München neunmal höher als im Vorjahr.

Umfragen belegen bereits seit Jahren, dass eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland für ein Ende der archaischen Böllerei ist. Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sprechen sich in diesem Jahr 59 Prozent der Menschen für ein generelles Verbot von privatem Feuerwerk aus. Auch die Zivilgesellschaft arbeitet immer stärker zusammen für ein Ende des privaten Feuerwerks: Insgesamt haben sich mittlerweile 22 Organisationen der DUH-Forderung angeschlossen, darunter die Bundesärztekammer, der Deutsche Naturschutzring, die Gewerkschaft der Polizei und PETA Deutschland.

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Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.x.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
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