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Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Mit digitalen Lösungen Ertrag steigern und Emissionen vermeiden
Aktuelle Urteile unterstreichen Reformbedarf des Düngerechts
IVA: "Bürokratisch überfrachtet"

Frankfurt/Main (ots)

Die aktuellen Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts zum Aktionsprogramm Nitrat (Az. 10 C 1.25) sowie zur Bayerischen Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung (Az. 10 CN 1-4.25) und die jüngste Aussetzung der Gebietsausweisung in Mecklenburg-Vorpommern unterstreichen aus Sicht des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) die Notwendigkeit, die Düngeregulierung in Deutschland grundlegend zu überarbeiten.

"Die derzeitige Ausgestaltung des Düngerechts ist bürokratisch überfrachtet und fachlich nicht zielführend", erklärt Dr. Theresa Krato, Fachgebietsleiterin Pflanzenernährung im IVA. "Die pauschale 20 Prozent-Reduktion der Stickstoffdüngung in sogenannten 'Roten Gebieten' wird weder dem tatsächlichen Nährstoffbedarf der Pflanzen gerecht noch dem Verursacherprinzip. Sie nimmt vermeidbare Ertragseinbußen in Kauf und kann mittel- bis langfristig negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima haben - etwa durch ineffiziente Nährstoffausnutzung und erhöhte Lachgasemissionen."

Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur Bayerischen Ausführungsverordnung zeigt deutlich: Die rechtlichen Grundlagen für die Gebietsausweisung sind unzureichend und müssen dringend nachgebessert werden. Das Gericht erklärte die Gebietsausweisung in Bayern für unwirksam, weil die bayerische Ausführungsverordnung nicht den verfassungsrechtlichen Anforderungen an Eigentums- und Berufsfreiheit der Landwirte genügt. Die jüngste Meldung aus Mecklenburg-Vorpommern, das als erstes Bundesland nach Bayern seine Maßnahmen in den Roten Gebieten aussetzt, zeigt, dass das Urteil bundesweite Konsequenzen für die Ausgestaltung der Düngeverordnung haben kann - das Bundeslandwirtschaftsministerium ist nun gefordert, diese verursachergerecht und pflanzenbaulich praktikabler zu gestalten.

Der IVA setzt sich für eine zielorientierte und EU-rechtskonforme Weiterentwicklung des Düngerechts ein. Moderne Verfahren und digitale Technologien, die bereits vorhanden sind, ermöglichen eine präzise, bedarfsgerechte Düngung - und damit eine bessere Verbindung von Umwelt- und Ressourcenschutz mit wirtschaftlicher Effizienz - auch in den Roten Gebieten.

Der Einsatz digitaler Technologien ermöglicht eine dynamische Düngebedarfsermittlung, die auch in Roten Gebieten genutzt werden kann. Mithilfe digitaler Tools kann der tatsächliche Stickstoffbedarf präzise ermittelt und flexibel angepasst werden - für mehr Klima- und Gewässerschutz sowie eine wirtschaftlichere Betriebsführung. "Die Nutzung digitaler Tools ermöglicht eine ertragsorientierte Düngebedarfsermittlung im Ackerbau, die eine praktikable Möglichkeit in Roten Gebieten zur Vermeidung von Ertragsdefiziten bietet und gleichzeitig das Grundwasser vor Nitratauswaschung schützt", so IVA-Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer. "Die Politik muss jetzt die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, damit diese innovativen Lösungen flächendeckend zur Anwendung kommen."

Der IVA hat ein Diskussionspapier veröffentlicht, das auf einer wissenschaftlichen Studie der Universität Hohenheim basiert und sich mit der Reduktion von Treibhausgasemissionen im Ackerbau befasst (hier zu finden: https://www.iva.de/themen/im-fokus/klimaschutz). Im Fokus stehen Maßnahmen zur Minderung von Emissionen, die durch Stickstoffdüngung entstehen. Dazu zählen unter anderem die teilflächenspezifische Düngung, die dynamische Ermittlung des Düngebedarfs und der Einsatz effizienter Düngemittel. Modellrechnungen zeigen, dass durch die im Papier dargestellten Maßnahmen eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Ackerbau um nahezu 50 Prozent möglich ist. "Die Ergebnisse der Hohenheimer Klimastudie bestätigen unsere Position: Nachhaltigkeit und Produktivität schließen sich nicht aus - im Gegenteil, sie bedingen einander", so Gemmer.

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland. Die 47 Mitgliedsunternehmen engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.

Pressekontakt:

Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Maik Baumbach
Tel. +49 69 2556-1268 oder +49 151 54417691
E-Mail: baumbach.iva@vci.de
https://www.iva.de
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Original-Content von: Industrieverband Agrar e.V. (IVA), übermittelt durch news aktuell

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