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VNW-Direktor Andreas Breitner: "Hamburg sollte das Gelände des Holsten-Quartiers kaufen und retten, was zu retten ist."

68/2022

Hamburg geht wegen der Probleme der Adler Group und ihres Projektentwicklers Consus Real Estate auf Distanz zu dem vor allem wegen des Holsten-Quartiers umstrittenen Investor. „Angesichts der aktuellen Situation der Adler Gruppe überprüft die Stadt für alle Areale in Hamburg, die eine Verbindung zu diesem Unternehmensgeflecht haben, ob die auf den Flächen verfolgten städtebaulichen Ziele weiterhin in den bisher vorgesehenen Prozessen erreicht werden können“, erklärte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Der Bezirk Altona geht hat unterdessen Maßnahmen für das Holsten-Quartier im Rahmen des laufenden Bebauungsplanverfahrens ausgesetzt.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die Entscheidungen von Stadt und Bezirk sind richtig. Es geht jetzt darum, zu retten, was zu retten ist. Das bedeutet aus meiner Sicht, dass die künftige Entwicklung des Holsten-Quartiers nur auf der Grundlage wasserdichter Vereinbarungen zwischen Bauherren und Stadt bzw. Bezirk erfolgen kann. Diese Vereinbarungen müssen neben den städtebaulichen Zielen eine unmissverständliche und klar definierte Vorgabe haben, bis zu welchem Zeitpunkt die Wohnungen übergeben werden müssen.

Ich plädiere deshalb dafür, dass die Stadt das Gelände kauft und dadurch selbst entscheiden kann, wer dort bauen kann. Angesichts des Mangels an bezahlbaren Wohnungen wäre es sinnvoll, dass mit Hilfe öffentlicher Förderung im Rahmen des zweiten Förderweges Wohnraum mit einer Einstiegsmiete von neun Euro nettokalt pro Quadratmeter geschaffen wird. Von dem zweiten Förderweg soll vor allem der Bau von Mietwohnungen für Menschen mit mittlerem Einkommen, insbesondere Familien, Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Behinderung profitieren.

Zudem ist es notwendig, dass Stadt für die künftigen Bauherren, die diesen bezahlbaren Wohnraum errichten sollen, einen angemessenen Bodenwert zu Grunde legt. Dieser muss sich an einer bezahlbaren Miethöhe orientieren und nicht an einem maximal möglichen Grundstückspreis. Denn eines ist klar: aus günstigen Mieten lassen sich grundsätzlich keine teuren Grundstücke finanzieren.

Das Holsten-Quartier zeigt, die Spekulation mit Grund und Boden führt in die Unbebaubarkeit. Die Kosten für Bauland steigen, es wird nicht gebaut und am Ende droht ein Wohnviertel, in dem sich Menschen mit normalem Einkommen das Wohnen nicht mehr leisten können. Deshalb unterstütze der VNW alle Vorhaben des Hamburger Senats, die Spekulation mit Grund und Boden zu verhindern.

Die bislang bekannt gewordenen Vorschläge zeigen, dass eine Stadt über genügend Möglichkeiten verfügt, Unternehmen das Handwerk zu legen, die rücksichtlos auf Kosten der Mieterinnen und Mieter ein Geschäft machen wollen. Ein konsequentes Vorgehen beim Holsten-Quartier wäre starkes Signal an alle Spekulanten, die Maximalprofit mit Wohnungen erwirtschaften wollen. ‚Verhaltet Euch wie anständige Vermieter, sonst greifen wir ein.‘"

2022/06/01

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 406 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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