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Evangelische Theologin sympathisiert nicht mit dem IS

Berlin (ots)

Auf einem Sharepic wird der leitenden Theologin der westfälischen evangelischen Landeskirche dieser Satz in den Mund gelegt: «Mir sind in ihrem Glauben gefestigte IS-Missionare lieber als diese gottlosen AfD-Wähler.» Daneben ihr Name, mit ihrem Vornamen in falscher Schreibweise: Anette Kurschus. (http://dpaq.de/ox91s) Ursprünglich stammt das Sharepic offenbar vom Blog «Halle-Leaks», wo es laut Angaben der Webseite am 2. November 2016 veröffentlicht wurde (http://dpaq.de/IzW9d).

BEWERTUNG: Annette Kurschus hat diesen Satz nie gesagt.

FAKTEN: Der Evangelischen Kirche von Westfalen ist das falsche Zitat schon länger bekannt, so ihr Sprecher. Der Fall sei vor etwa zwei Jahren der Staatsanwaltschaft Bielefeld übergeben worden. Diese haben inzwischen das Verfahren eingestellt, da der Täter nicht ermittelt werden konnte, sagte der Sprecher. Man werde sich jedoch weiter bemühen, gegen die Verbreitung des falschen Zitats vorzugehen.

Der ursprüngliche Beitrag bei «Halle-Leaks» verwendet das Foto mit dem falschen Zitat als Bebilderung für einen Text mit dem Titel «Lieber glaubensfeste IS-Leute als gottlose AfD-Wähler?» Der Text zitiert ungenau aus einem Interview mit Annette Kurschus in der Zeitung «Neue Westfälische» vom 31. Oktober 2016 - unter anderem «Ich könnte als Christ nicht AfD wählen.» (http://dpaq.de/ypzM9)

Kurschus' gesamte Antwort auf die Frage, ob ein Christ denn überhaupt mit gutem Gewissen AfD wählen könne, lautet: «Ich könnte es nicht. Aber ich muss einigermaßen ratlos wahrnehmen, dass es Menschen gibt, die ausdrücklich als Christen zur AfD halten. Ich kann das nicht nachvollziehen, will aber wissen, was diese Menschen dazu veranlasst.» Sie spricht an keiner Stelle davon, dass AfD-Wähler gottlos seien. Und der IS ist im Interview überhaupt kein Thema.

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Links:

Sharepic und Text bei Halle-Leaks: http://dpaq.de/tb1PQ

Interview in der «Neuen Westfälischen»: http://dpaq.de/ypzM9

Beitrag: http://dpaq.de/ox91s (archiviert: http://dpaq.de/H430p)

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Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com

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