Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Studium generale und Colloquium politicum: Neues Programm startet
Studium generale und Colloquium politicum: Neues Programm startet
- Im Wintersemester 2025/2026 bieten Studium generale und Colloquium politicum der Universität Freiburg erneut vielseitige Veranstaltungen zu Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie Zeitgeschichte und Politik.
- Höhepunkte sind: die Samstags-Uni zu „Freiburg en détail: Eine Kulturgeschichte in Objekten“, eine Vortragsserie anlässlich des 150. Geburtstags des Dichters Rainer Maria Rilke sowie vier Vorträge zu „10 Jahre Pariser Klimaabkommen – Eine kritische Bestandsaufnahme“.
- Das Programmheft liegt ab sofort in der Universität Freiburg, örtlichen Buchhandlungen und im Büro des Studium generale in der Belfortstraße 20 aus.
Am 16. Oktober 2025 startet das neue Programm des Studium generale und Colloquium politicum an der Universität Freiburg. Mit diesem facettenreichen Angebot öffnet die Universität ihre Türen weit für alle, die neugierig geblieben sind und Freude an Wissen und dem Austausch darüber haben. Von Podiumsdiskussionen über Vorträge bis hin zu Lesungen, Seminaren und Exkursionen: Auch im Wintersemester 2025/2026 greifen unterschiedliche Formate aktuelle und klassische Themen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie Zeitgeschichte und Politik auf – und fördern so den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. „Die enge Zusammenarbeit mit universitären und städtischen Partnern ermöglicht es uns, dieses umfangreiche Programm zu erstellen und so einen Raum für Bildung und Begegnung zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Werner Frick, Leiter des Studium generale. „Wir freuen uns, dass wir für die kommenden Veranstaltungen wieder zahlreiche Referent*innen aus der Universität und externen Institutionen gewinnen konnten, die unterschiedliche Perspektiven auf ein breites Spektrum von Themen mitbringen und ihr Publikum zum Mitdenken und Mitdiskutieren einladen.“
Samstags-Uni blickt auf Freiburger Stadtraum
Im Wintersemester nimmt sich die Samstags-Uni das berühmte Radio- und Ausstellungsprojekt „A History of the World in 100 Objects“ des Londoner British Museum aus dem Jahr 2010/2011 zum Vorbild. Unter der Überschrift „Freiburg en détail: Eine Kulturgeschichte in Objekten“ führen Expert*innen aus Archäologie, Geschichtswissenschaft, Literatur-, Kultur- und Kunstgeschichte ihr Publikum an 15 Terminen durch den Mikrokosmos des Freiburger Stadtraums. Dabei spannen sie einen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Von archäologischen Grabungsfunden aus der Neuburg über einen Patrizierteppich mit mythologischen Motiven bis hin zum „Vergessenen Mantel“ auf der Wiwilí-Brücke: Im Fokus der Vorträge stehen ebenso schöne wie faszinierende, kuriose wie beklemmende Gegenstände, die Geschichten erzählen, Botschaften vermitteln und gesellschaftliche Werte widerspiegeln.
Rainer Maria Rilke – Eine Hommage zum 150. Geburtstag des Dichters
Mit sieben Vorträgen und einem Rezitationsabend gedenkt das Studium generale des 1875 in Prag geborenen Schriftstellers und Lyrikers Rainer Maria Rilke. Der Zyklus möchte an wichtige Stationen des Werkes erinnern, nach Rilkes fortdauernder Wirkung fragen und zu erneuter Lektüre ermutigen. „‘Du mußt das Leben nicht verstehen‘, oder: Rilke und seine Umwelt im Werk“ lautet der Titel des Eröffnungsvortrags, den Prof. Dr. Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, am 26. November 2025 hält. Am Abend von Rilkes 150. Geburtstag am 4. Dezember laden der Freiburger Schauspieler und Rezitator Ullo von Peinen und die Berliner Pianistin Ursula Meyer zu einer poetisch-musikalischen Soirée mit Prosa und Lyrik von Rainer Maria Rilke und Klavierkompositionen von Claude Debussy in die Archäologische Sammlung der Universität im Herderbau. Weitere Vorträge behandeln den Tagebuchroman „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, die Sammlungen „Neue Gedichte“ und „Der Neuen Gedichte anderer Teil“, die „Sonette an Orpheus“ sowie die „Duineser Elegien“ und ordnen diese in ihre jeweiligen geistes- und epochengeschichtlichen Bezüge ein. Die Reihe erweitert die Perspektive auf den Autor Rilke, indem sie auch auf dessen Beziehung zu Russland und sein Wirken als multimedialer Künstler eingeht.
Einzelvorträge und Veranstaltungsreihen: Kompakte Einblicke und tiefergehendes Wissen
Thematisch unabhängige Einzelvorträge bündelt das Studium generale unter dem Dach der Reihe „ Faszination Wissenschaft“. Im Wintersemester beschäftigen sich diese unter anderem mit der Frage „Was hören wir, wenn wir Musik hören?“, Comic-Adaptionen des Goethe-Klassikers „Faust“ sowie der Forderung des Soziologen Ralf Dahrendorf nach einem Bürgerrecht auf Bildung.
Daneben stehen mehrere Vortragsreihen auf dem Programm: Vier Vortragsabende spielen gekonnt mit der Doppeldeutigkeit des Titels „Über Leben im Anthropozän“ – etwa indem sie globale Zusammenhänge verdeutlichen und für ein innovatives Zusammenspiel von Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften sensibilisieren. Die interdisziplinäre englischsprachige Ringvorlesung „Zeitdimensionen imperialer Gewalt / Temporality of Imperial Violence“ rückt sowohl historische als auch literaturwissenschaftliche und gegenwartsbezogene Perspektiven in den Fokus und untersucht, wie Gewalt sich über lange Zeiträume hinweg entfaltet, wie sie erinnert und verarbeitet wird. Eingerahmt in ein umfangreiches Programm aus Filmen und Führungen, veranschaulicht die Reihe „Das Ornament in der Kunst: Sehen – Verfolgen – Verstehen“, dass Ornamente mit ihren potenziell unendlichen Mustern mehr sind als bloße Dekoration.
Neue Bücher im Gespräch
Dass Wissenschaft dialogisch und nicht autoritativ-belehrend ist, will die Reihe „ Bücher, über die man spricht“ zeigen. An vier Terminen stellen Autor*innen ihre wissenschaftlichen oder essayistischen Neuerscheinungen vor – und zur Diskussion. Möglichst vielstimmig besprochen werden im Wintersemester folgende Publikationen: „Berauscht der Sinne beraubt. Eine Geschichte der Ekstase“ von Prof. Dr. Racha Kirakosian, Deutsches Seminar der Universität Freiburg, „Zeit der Magier. Heinrich und Thomas Mann 1871–1955“, von Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Präsident der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft, „Neue Kunst zeigt Themen. Zeit, Geld, Gehen, Glauben, Politik …“ von Prof. Dr. Angeli Janhsen, Kunstgeschichtliches Institut der Universität Freiburg, sowie „Zerstörungslust. Elemente des demokratischen Faschismus“ von Dr. Carolin Amlinger, Deutsches Seminar der Universität Basel / Schweiz, und Prof. Dr. Oliver Nachtwey, Professur für Sozialstrukturanalyse, Universität Basel / Schweiz.
„Kunst-Ereignisse“: Erweitertes Angebot schafft neue Blickwinkel
Das Format „ Kunst-Ereignisse“ tritt im Wintersemester an die Stelle der Reihe „Gespräche über aktuelle Inszenierungen“ und vergrößert den Blick auf die Kunstszene vor Ort. Ergänzend zu Produktionen des Musiktheaters am Theater Freiburg bespricht das erweiterte Angebot auch Stücke des Sprechtheaters und andere „Kunst-Ereignisse“. Von Mitte November 2025 bis Ende Januar 2026 stehen folgende Werke aus dem Spielplan des Freiburger Theaters auf dem Programm: „La Cage aux Folles. Musical in zwei Akten von Jerry Herman und Harvey Fierstein nach dem gleichnamigen Theaterstück von Jean Poiret“, „Doctor Atomic. Oper in zwei Akten von John Adams und Peter Sellars“ und „Josephine Baker. Tanztheater-Biopic von La Fleur (Uraufführung)“.
Exkursionen: Wissen vor Ort
Um den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu intensivieren und anschaulich in Themen aus der regionalen Kultur- und Wissensgeschichte einzuführen, bietet das Studium generale zwei- bis dreistündige Exkursionen an. Wer möchte, kann im Wintersemester mit Expert*innen auf den Spuren bekannter Philosophen und Soziologen – von Edmund Husserl über Hannah Arendt bis Friedrich Pollock – durch den Freiburger Ortsteil Wiehre wandeln. Ebenfalls auf dem Programm stehen ein historischer Rundgang zu zentralen Stätten der Universität Freiburg, eine Führung über den Alten Friedhof sowie ein Stadtspaziergang zur Geschichte der Juden in Freiburg.
Offene Seminare für alle
Drei Seminare bieten die Möglichkeit, sich mit Literatur- und Politikgeschichte vertraut zu machen oder bestehende Kenntnisse aufzufrischen. Inhaltlich widmen sich diese Kurse der wechselvollen Geschichte des Elsass zwischen 1870/71 und 1944/45, der Erzählkunst des Romantikers E.T.A. Hoffmann oder einer Einführung in die Lyrikanalyse am Beispiel von Gedichten Rainer Maria Rilkes.
Colloquium politicum: Politische Bildung trifft Debatte
Das interdisziplinäre Programm des Colloquium politicum ordnet Fragen zu (inter)nationaler Politik, zu sozial- und rechtswissenschaftlichen sowie historischen Themen und gegenwärtigen Entwicklungen ein – und ermutigt sein Publikum, sich aktiv damit auseinanderzusetzen.
Den Eröffnungsvortrag des Wintersemesters am 16. Oktober 2025 hält die Wissenschaftsjournalistin Astrid Viciano, die ihr 2024 erschienenes Buch „Die Formel des Widerstands. Wie Kernphysiker mithalfen, die Atombombe der Nazis zu verhindern.“ vorstellt. Im Rahmen der Veranstaltung „FRIAS Freiburger Horizonte“ spricht Prof. Dr. Emanuel Deutschmann, Juniorprofessor für soziologische Theorie an der Europa-Universität Flensburg, am 20. Oktober 2025 über „Die Exponentialgesellschaft. Vom Ende des Wachstums zur Stabilisierung der Welt“. Am 3. November ist der Historiker, Journalist und Autor Joseph Croitoru zu Gast und referiert zu „Die Hisbollah – Irans Schattenarmee vor den Toren Israels“. Themen weiterer Veranstaltungen sind: strategische Empathie und Chinakompetenz, Migration, Afrikas Positionierung in einer geopolitisch fragmentierten Welt, europäische Finanzierungsinstrumente, Geoökonomie und digitaler Kolonialismus.
Zehn Jahre nach der Weltklimakonferenz in Paris fragt das Colloquium politicum angesichts des verfehlten 1,5-Grad-Ziels und nicht eingelöster Selbstverpflichtungen der Unterzeichnerstaaten: Ist das ein Anlass, die Relevanz von internationalen Klimakonferenzen grundsätzlich in Frage zu stellen? Oder gibt es gute Gründe, den Prozess dieser Bemühungen trotz aller Zweifel fortzusetzen? Nach Antworten sucht die vierteilige Veranstaltungsreihe „10 Jahre Pariser Klimaabkommen – Eine kritische Bestandsaufnahme“. Referent der Auftaktveranstaltung am 11. Dezember 2025 ist Bundesumweltminister a.D. Jürgen Trittin. In Kooperation mit weiteren Einrichtungen veranstaltet das Colloquium politicum zudem die Vortragsreihen „Baden-Württemberg wählt: Die Landtagswahl 2026. Mobilisierungen. Mehrheiten. Möglichkeiten. Machtwechsel?“, „Gemeinsinn in der Krise – Politik zwischen politischem Urteilen und Populismus“, „American Rodeo: Die USA zwischen Show und Schicksal“ und „Freiburg und die Region in der Zeit des Nationalsozialismus. Versuch einer lokalen und regionalen Bestandsaufnahme – Teil 9“.
Weitere Informationen
Vollständiges Programm des Studium generale: https://www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/sg
Vollständiges Programm des Colloquium politicum: https://www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/cp
Das Studium generale wird die Veranstaltungen der Samstags-Uni und der Veranstaltungsreihe zu Rainer Maria Rilke aufzeichnen. Einzelne Vorträge sind zeitversetzt im Medienportal des Studium generale abrufbar.
Das gedruckte Programmheft liegt ab sofort unter anderem in den Gebäuden der Universität Freiburg, in Freiburger Buchhandlungen und im Büro des Studium generale in der Belfortstraße 20 aus.
Anmeldungen für Seminare und Exkursionen:
Rainer Dausch
E-Mail: rainer.dausch@studgen.uni-freiburg.de
Kontakt
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
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Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Geschäftsbereich Strategie und Kommunikation Abteilung Hochschul- und Wissenschaftskommunikation Rektorat . Fahnenbergplatz . 79085 Freiburg Tel.: +49 0761 203 4302