Importpreise im Juni 2025: -1,4 % gegenüber Juni 2024
WIESBADEN (ots)
Importpreise, Juni 2025
-1,4 % zum Vorjahresmonat
0,0 % zum Vormonat
Exportpreise, Juni 2025
+0,7 % zum Vorjahresmonat
-0,1 % zum Vormonat
Die Importpreise waren im Juni 2025 um 1,4 % niedriger als im Juni 2024. Im Mai 2025 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -1,1 % gelegen, im April 2025 bei -0,4 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, blieben die Einfuhrpreise im Juni 2025 gegenüber dem Vormonat Mai 2025 unverändert (0,0 %).
Die Exportpreise lagen im Juni 2025 um 0,7 % höher als im Juni 2024. Im Mai und im April 2025 hatte die Vorjahresveränderungsrate jeweils bei +1,0 % gelegen. Gegenüber Mai 2025 fielen die Ausfuhrpreise geringfügig um 0,1 %.
Energie mit größtem Einfluss auf Rückgang der Importpreise im Vorjahresvergleich
Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Importpreise im Juni 2025 hatte erneut der Rückgang der Preise für Energie mit -13,6 % gegenüber Juni 2024. Gegenüber Mai 2025 stiegen die Energiepreise allerdings im Durchschnitt um 3,4 %.
Günstiger als im Juni 2024 waren elektrischer Strom (-24,7 %), rohes Erdöl (-20,6 %), Steinkohle (-18,1 %) und Mineralölerzeugnisse (-14,4 %). Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat gab es auch bei Erdgas (-4,1 %).
Während elektrischer Strom auch gegenüber dem Vormonat um 4,9 % preiswerter wurde, verteuerten sich im Vergleich zu Mai 2025 Erdöl um 5,4 %, Mineralölerzeugnisse um 4,2 %, Erdgas um 2,4 % und Steinkohle um 1,8 %.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juni 2025 um 0,1 % höher als im Juni 2024. Gegenüber Mai 2025 waren sie dagegen 0,4 % niedriger. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex 0,4 % unter dem Stand von Juni 2024 und 0,3 % unter dem Stand von Mai 2025.
Preissenkungen auch bei Vorleistungs- und Investitionsgütern
Die Importpreise für Vorleistungsgüter lagen 1,2 % unter denen des Vorjahresmonats (-0,3 % gegenüber Mai 2025), für Investitionsgüter waren sie 0,5 % niedriger als im Vorjahresmonat (-0,2 % gegenüber Mai 2025).
Preissteigerungen weiterhin bei Konsumgütern und landwirtschaftlichen Gütern
Die Preise für importierte Konsumgüter (Ge- und Verbrauchsgüter) waren im Juni 2025 um 2,1 % höher als im Vorjahr, aber 0,4 % niedriger als im Vormonat. Importierte Verbrauchsgüter waren dabei 2,8 % teurer als im Juni 2024 (-0,3 % gegenüber Mai 2025), während sich importierte Gebrauchsgüter im Vorjahresvergleich um 0,6 % verbilligten (-0,5 % gegenüber Mai 2025).
Bei den Verbrauchsgütern musste insbesondere für Nahrungsmittel mit +9,9 % deutlich mehr bezahlt werden als im Juni 2024. Gegenüber Mai 2025 fielen hier die Preise aber um 0,3 %. Mehr als im Juni 2024 kosteten vor allem Kaffee (geröstet oder entkoffeiniert; +36,1 %), Rindfleisch (+33,5 %), Süßwaren (ohne Dauerbackwaren; +29,9 %), Orangensaft (+29,0 %), Geflügelfleisch (+28,6 %), Apfelsaft (+26,2 %) sowie Milch und Milcherzeugnisse (+11,6 %). Bei den Süßwaren lag die Teuerung hauptsächlich an den gestiegenen Preisen für Schokolade und andere Süßwaren (+34,2 %).
Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen im Juni 2025 um 1,7 % über denen des Vorjahresmonats (-0,9 % gegenüber Mai 2025). Insbesondere Rohkaffee war deutlich teurer als vor einem Jahr (+37,4 %), gegenüber dem Vormonat sanken die Rohkaffeepreise aber um 6,6 %.
Mehr als vor einem Jahr kosteten auch Speisezwiebeln (+61,7 %) sowie Geflügel und Eier (+13,8 %). Auch gegenüber Mai 2025 waren diese Produkte teurer: Speisezwiebeln um 5,2 %, Geflügel und Eier um 0,2 %.
Dagegen waren unter anderem Kartoffeln (-11,3 %) preiswerter als vor einem Jahr (-12,1 % gegenüber Mai 2025), ebenso lebende Schweine (-11,0 % gegenüber Juni 2024 und -1,7 % gegenüber Mai 2025). Auch die Rohkakaopreise waren niedriger als im Juni 2024 (-3,0 %) und fielen auch gegenüber Mai 2025 (-4,1 %).
Einfluss auf Entwicklung der Exportpreise im Vorjahresvergleich am größten bei Konsum- und Investitionsgütern
Bei der Ausfuhr hatten im Juni 2025 die Preissteigerungen bei Konsum- und Investitionsgütern den größten Einfluss auf die Preisentwicklung.
Exportierte Konsumgüter waren 1,7 % teurer als im Juni 2024 (-0,3 % gegenüber Mai 2025). Die Preise für Verbrauchsgüter lagen hier 1,8 % über denen des Vorjahres, Gebrauchsgüter waren 1,4 % teurer als im Juni 2024. Insbesondere Kaffee (entkoffeiniert oder geröstet) wurde zu 47,5 % höheren Preisen exportiert als im Juni 2024 (-1,3 % gegenüber Mai 2025).
Ausgeführte Investitionsgüter verteuerten sich um 1,1 % gegenüber Juni 2024, gegenüber dem Vormonat veränderte sich das Preisniveau aber nicht.
Vorleistungsgüter waren 0,2 % teurer als im Juni 2024, das Preisniveau veränderte sich ebenfalls im Vergleich zu Mai 2025 nicht.
Weniger als im Vorjahresmonat kosteten dagegen Energieexporte (-7,1 %). Hier stiegen die Preise aber gegenüber Mai 2025 um 1,5 %. Während Mineralölerzeugnisse 12,4 % billiger waren als im Vorjahr (+3,7 % gegenüber Mai 2025), lagen die Erdgaspreise 5,3 % über denen des Vorjahresmonats. Gegenüber Mai 2025 wurde Erdgas 0,6 % teurer exportiert.
Die Exporte landwirtschaftlicher Güter waren im Vorjahresvergleich 2,4 % billiger. Auch gegenüber Mai 2025 fielen die Preise (-1,7 %).
Berechnung der Außenhandelspreisindizes ohne Steuern und Zölle
Berechnungsgrundlage für die Indizes der Außenhandelspreise sind ausschließlich die in Verträgen vereinbarten Preise, zu denen inländische Unternehmen Waren aus dem Ausland einkaufen beziehungsweise ins Ausland verkaufen. Steuern und Zölle fließen demnach nicht in die Berechnung der Indizes ein.
Methodische Hinweise:
Das aktuelle Basisjahr der Indizes der Außenhandelspreise ist 2021. Warenkorb und Gewichtung der Indizes beziehen sich auf dieses Basisjahr.
Weitere Informationen:
Aktuellen Ergebnisse sind auch in den Tabellen und Statistischen Berichten auf der Themenseite "Ein- und Ausfuhrpreisindex" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes enthalten. Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.
Die Importpreisindizes sind auch im "Dashboard-Konjunktur" verfügbar, das Teil des "Dashboard Deutschland" (www.dashboard-deutschland.de) ist. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Arbeitsmarkt, Bauen und Wohnen, Energie und Ukraine. Mit dem "Pulsmesser Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.
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