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Organschäden nach Mangeldurchblutung: Förderung für Zelltod-Forschung verlängert

Organschäden nach Mangeldurchblutung: Förderung für Zelltod-Forschung verlängert
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Organschäden nach Mangeldurchblutung

Förderung für Zelltod-Forschung verlängert

Die Erforschung einer neuartigen Form des Zelltods geht in die nächste Runde – und könnte bald Folgeschäden nach Herzinfarkten oder Organtransplantationen verringern: Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert das Verbundprojekt FERROPath für weitere zwei Jahre. Das in Essen dazu forschende Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erhält dafür bis Ende September 2027 rund 250.000 Euro. Im Konsortium engagieren sich zudem Fachleute der Technischen Universität Dresden, des Universitätsklinikums Dresden, von Helmholtz Munich und der Universität Regensburg.

Wird Gewebe im Körper nicht mehr ausreichend durchblutet, spricht man in der Medizin von einer Ischämie. Um das Absterben betroffener Zellen zu verhindern, sollte die Durchblutung schnellstmöglich wiederhergestellt werden (Reperfusion). Leider kann Gewebe durch eine solche Reperfusion geschädigt werden. Jedes Jahr leiden allein in Europa Millionen Menschen an den Folgen eines Ischämie-Reperfusionsschadens. Es handelt sich um eine häufige Komplikation nach einem Schlaganfall und Organtransplantationen, die zu Gewebeschäden, Zelltod und Entzündungen führen kann – und derzeit gibt es dafür keine Behandlung. Das FERROPath-Team möchte Abhilfe schaffen und sucht nach neuen Therapiewegen.

Während der ersten Förderperiode entdeckte das Forschungsteam Ferroptose-spezifische Lipid-Signaturen, die beim Wiedereinsetzen der Durchblutung nach einer Minderversorgung entstehen. Besonders bei Schlaganfällen konnten Biomarker im Gehirn und Blut nachgewiesen und in Patient:innenproben bestätigt werden – ein Hinweis auf die zentrale Rolle der Ferroptose im Krankheitsmechanismus. Diese spezielle Form des Zelltods entsteht durch oxidativen Stress und lässt sich über messbare Lipide frühzeitig erkennen, was neue Wege für Diagnose und Therapie eröffnet.

„Wir stehen kurz davor, diese grundlegenden Erkenntnisse in die klinische Anwendung zu überführen“, sagt Juniorprofessorin Dr. Ana I. Casas von der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). „Unser Ziel ist, ein zuverlässiges Biomarker-Panel zu entwickeln, das die Aktivität der Ferroptose im Krankheitsverlauf messbar macht und so hilft, Therapien gezielter einzusetzen.“

In der zweiten Förderperiode soll die Stabilität und Reproduzierbarkeit der Lipid-Signaturen geprüft werden, um ein standardisiertes Diagnosetool zu entwickeln. Damit will das Konsortium das optimale Zeitfenster für Ferroptose-Hemmer bestimmen und die Behandlung individueller anpassen – ein wichtiger Schritt hin zu einer präziseren, personalisierten Schlaganfalltherapie.

Jun.-Prof. Dr. Casas leitet das Essener Teilprojekt 6 („Ferroptose-spezifische Biomarker für die akute Hirnischämie“) mit Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie des UK Essen. Koordinatorin und Leiterin des FERROPath-Konsortiums ist Prof. Dr. Maria Fedorova von der Technischen Universität Dresden. Details zu FERROPath sind hier abrufbar, und hier befindet sich die Teilprojektseite.

Weitere Informationen
Jun.-Prof. Dr. Ana I. Casas 
Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurologie 
E-Mail:  anaisabel.casasguijarro@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-82854
Pressekontakt 
Martin Rolshoven, M.A.
Dekanat, Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
E-Mail:  martin.rolshoven@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-6274
News-Seite:  www.uni-due.de/med
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Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen 
Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine herausragende, exzellente Ausbildung zukünftiger Ärzt:innen: Diese Ziele hat sich die Medizinische Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Fakultät mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationaler Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
Über die Essener Universitätsmedizin 
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre und 300.000 ambulante Patient:innen. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialist:innen mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patient:innen. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation.
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