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Was tun gegen Karies bei Kindern?

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Was tun gegen Karies bei Kindern?

Vor allem die Hochrisikogruppe sollte Früherkennung nutzen

Es ist eine chronische Erkrankung, und die Schäden, die sie verursacht, können nur gestoppt, aber nicht rückgängig gemacht werden: Karies wird oft unterschätzt. Zwar ergab die sechste Mundgesundheitsstudie der Zahnärzteschaft von März 2025, dass bei den zwölfjährigen Kindern in Deutschland 78 Prozent der Untersuchten gar keine Karies haben, doch laut einem Bericht der AOK Rheinland/Hamburg wurden zuletzt bei

28,6 Prozent der Kinder unter sieben Jahren Füllungen abgerechnet. Tatsächlich ist Karies ungleich verteilt – es gibt eine Hochrisikogruppe, die besonders betroffen ist. Die Verbraucherzentrale NRW erklärt, welche kostenlosen Möglichkeiten der Früherkennung es in den Zahnarztpraxen schon ab dem sechsten Lebensmonat gibt.

Welche Zahnuntersuchungen gibt es für Kinder?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen sechs zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem vollendeten sechsten Lebensjahr. Für Kinder zwischen sechs und

18 Jahren ist einmal pro Halbjahr eine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung kostenfrei. Diese ist zeitlich auf die U-Untersuchungen bei den Kinderärzt:innen abgestimmt. Die Zahnärzt:innen klären Eltern über die richtige Anwendung von Zahnpasta auf, prüfen bei den Kindern Beläge oder Zahnstein, ob das Zahnfleisch gesund ist und die Ernährung und Zahnpflege. Ab dem 12. Lebensjahr können die halbjährlichen Untersuchungen in das Bonusheft eingetragen werden als Nachweis der Zahnpflege. Damit erhöhen sich später die Zuschüsse, falls einmal Zahnersatz nötig sein sollte.

Wer hat Anspruch auf eine Fluoridierung?

Für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr ist seit 2024 zweimal pro Kalenderhalbjahr die sogenannte Fluoridierung Kassenleistung. Dabei wird ein durchsichtiger, fluoridhaltiger Lack auf die Zähne aufgetragen zur Härtung des Zahnschmelzes. Bei Bedarf können die beiden bleibenden Backenzähne vor den Weisheitszähnen versiegelt werden. Früher war es so, dass für ältere Kinder eine Fluoridierung im Kalenderhalbjahr nur bei hohem Kariesrisiko von der Krankenkasse übernommen wurde.

Warum Milchzähne pflegen, wenn sie später ausfallen?

Gesunde Milchzähne sind von großer Bedeutung: Sie sorgen mit dafür, dass später die bleibenden Zähne genügend Platz haben und sich korrekt entwickeln können. Darüber hinaus tragen intakte Milchzähne dazu bei, dass Kinder problemlos kauen und sich ausgewogen ernähren können – denn Zahnschmerzen oder Zahndefekte können das Essen erschweren. Zudem zeigen Studien: Kinder, bei denen bereits Milchzähne kariös sind oder Löcher haben, tragen ein deutlich erhöhtes Risiko, dass auch die bleibenden Zähne von Karies betroffen werden. Karies ist übrigens auch eine übertragbare Krankheit. Sie wird durch Bakterien, hauptsächlich Streptococcus mutans, verursacht. Diese Bakterien sind ansteckend und können über den Speichel von Eltern auf Kinder übertragen werden. Eltern sollten deshalb Speichelkontakt meiden und Schnuller oder Löffel nicht ablecken. Auch die Zahnbürste sollte man nicht teilen.

Weiterführende Informationen:

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40215 Düsseldorf
Tel.: 0211/91380-1101
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