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Pronova BKK

Fehlzeiten sind (k)ein Zufall
Wie Unternehmen Fehlzeiten aktiv steuern können

Köln (ots)

Gestern fand der 17. Kongress für betriebliche Gesundheitsförderung, das Come Together der Krankenkasse Pronova BKK, im Sport- und Olympiamuseum in Köln statt. Mehr als 100 geladene Gäste aus Personalabteilungen, Betriebsräten und dem Bereich der Arbeitsmedizin kamen zum Netzwerken und für spannende Vorträge und Diskussionen zusammen.

Seit Jahren gibt es bei Fehlzeiten von Mitarbeitenden nur einen Trend: sie steigen. Natürlich muss jedes Unternehmen mit einem Sockel von Krankheitstagen der Beschäftigten leben. Studien haben jedoch gezeigt, dass mindestens ein Drittel der Fehlzeiten nicht medizinisch begründet, sondern motivationsbedingt und damit steuerbar sind. Was also können Unternehmen tun, damit Mitarbeitende sich nicht aufgrund von privaten Problemen, als Retourkutsche für Konflikte oder als Simulanten krankmelden?

Dazu stellte Manuel Fink, Autor des Buches "Fehlzeiten aktiv managen" seine R.U.F-Methode (Reduzierung ungeplanter Fehlzeiten) vor: Im ersten Schritt empfiehlt er Unternehmen, das Bewusstsein im Betrieb dafür zu schaffen, dass Fehlzeiten eben kein Zufall und beeinflussbar sind. Dazu sollten Kennzahlen erfasst, ausgewertet und kommuniziert werden - nur so sind auch Fortschritte kontrollierbar. Als dritten Step sollten Führungskräfte sensibilisiert werden, jede Abwesenheit zu kennen und im Blick zu haben. Kommen Arbeitnehmende nach der Erkrankung zurück in den Betrieb, sollte immer ein souveränes Rückkehrgespräch geführt werden: "Mir ist aufgefallen, dass du nicht da warst. Schön, dass du wieder da bist! Hatte deine Fehlzeit etwas mit dem Betrieb zu tun?".

Wie kann Arbeit glücklich statt krank machen?

Mögliche Antworten auf diese Frage gab Prof. Dr. Claas Lahmann vom Universitätsklinikum Freiburg. Seine Meinung nach gibt es vier Stellschrauben, an denen Unternehmen arbeiten können: Zunächst gilt es, Mitarbeitenden wo und wie möglich Autonomie in ihren Aufgaben zu geben. Eine Chance für Führungskräfte ist beispielsweise das Ziel zu definieren, den Weg dahin aber als Gestaltungsmöglichkeit für Mitarbeitende offen zu lassen. Eine weitere Stellschraube ist die Ausgewogenheit von Geben und Bekommen. Beschäftigte stellen dem Betrieb ihre körperliche, psychische und soziale Arbeitskraft zur Verfügung. Neben dem Entgelt können sie dafür natürlich auch Anerkennung, Wertschätzung, einen Status, ein Gemeinschaftsgefühl oder das Gefühl gesehen zu werden bekommen. Denn wer sich ausgenutzt fühlt, kommt nicht gerne zur Arbeit. Die dritte Möglichkeit, berufliche Zufriedenheit täglich neu herzustellen ist psychologische Sicherheit. Unternehmen und Führungskräfte sollten ein Arbeitsklima gestalten, in dem Mitarbeitende auch unkomfortable Dinge aussprechen können, ohne sich dabei unkomfortabel zu fühlen. Der letzte wichtige Punkt laut Prof. Dr. Claas Lahmann ist, Gerechtigkeit und Fairness zu erleben. Wie werden beispielsweise Urlaubstage an Brückentagen vergeben? Gibt es ein roulierendes System? Haben neue Mitarbeitenden gleiche Rechte und Chancen wie langjährige oder werden diese bevorzugt? Wer darf auf Dienstreisen oder zu Veranstaltungen gehen? Wie findet die Auswahl für Entwicklungsprogramm statt?

Mental Health als Zukunftsskill?

Ist mentale Gesundheit nur ein kurzer Trend oder ist sie gekommen, um zu bleiben? Dieser Frage ging Nora Dietrich, Psychologin und Psychotherapeutin, in einem interaktiven Vortrag nach, in den sie das Fachpublikum immer wieder durch kleine Abstimmungen und Umfragen mit einbezog. Sie ist der Meinung: "Kultur ist nicht nur was passiert, sondern was nicht passiert". Die Speakerin ermutigt dazu, dass wir auf der Arbeit durchaus persönlich werden sollen und dürfen. Dabei geht es nicht darum, Privates zu erzählen, sondern Emotionen Raum zu geben, statt diese unter Verschluss zu halten. Als Wurzel für die eigene mentale Gesundheit ist das Setzen von Grenzen essentiell.

Der Kongress schloss mit einer Podiumsdiskussion mit den Referenten, den Moderatorinnen Stella Beck und Sonja Trautmann sowie der Wirtschaftspsychologin der Pronova BKK, Patrizia Thamm. Beratung und Unterstützung bei der betrieblichen Gesundheitsförderung gibt es für Unternehmen durch die Spezialist*innen der Pronova BKK, erreichbar unter bgf@pronovabkk.de

Pressekontakt:

Pronova BKK
Maria Boddez
Unternehmenskommunikation
Maria.Boddez@pronovabkk.de
Telefon 0214 32296-1256

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