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Verbände für „Durchleitungsmodell“ als Schlüssel für fairen und wettbewerblichen Fahrstrommarkt

Verbände für „Durchleitungsmodell“ als Schlüssel für fairen und wettbewerblichen Fahrstrommarkt
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Der Bundesverband Betriebliche Mobilität e.V. (BBM) hat gemeinsam mit dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) ein gemeinsames Positionspapier erstellt. Lesen Sie selbst:

Gemeinsames Positionspapier

Verbände für „Durchleitungsmodell“ als Schlüssel für fairen und wettbewerblichen Fahrstrommarkt

BBM, VDIK und ZDK fordern Durchleitungsmodell für Elektroautos als entscheidenden Schritt hin zu mehr Markttransparenz, Wahlfreiheit und Nutzerfreundlichkeit / Wichtiger Baustein für Erfolg der Elektromobilität / Noch fehlen politische Rahmenbedingungen

Mannheim, November 2025. Der Bundesverband Betriebliche Mobilität e.V. (BBM) setzt sich gemeinsam mit dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) für die Einführung des sogenannten Durchleitungsmodells als essenziellen Baustein für eine nachhaltige, faire und wettbewerbsfähige Elektromobilität in Deutschland ein. Die Politik muss nun rechtliche und technische Rahmenbedingungen schaffen, da-mit diese Vorteile wahrgenommen werden können.

Mit dem Durchleitungsmodell können Nutzende von Elektrofahrzeugen ihren eigenen Stromtarif auch an öffentlichen und halböffentlichen Ladepunkten verwenden. Der Be-treiber der Ladepunkte stellt dabei die technische Infrastruktur bereit und erhält ein trans-parentes Nutzungsentgeld. Dadurch entstehen nachvollziehbare Preise und ein fairer Wettbewerb. „Dass das Modell überzeugend funktioniert, sehen wir ja bereits bei dem Deutschlandnetz für Lkw. Der Ausbau für alle Elektrofahrzeuge ist da der logische Schritt“, sagt BBM-Geschäftsführer Axel Schäfer.

In einem gemeinsamen Positionspapier beschreiben die drei Verbände ausführlich, warum eine zuver­lässige und transparente Ladeinfrastruktur für die Akzeptanz und den Erfolg der Elektromobilität unerlässlich ist. „Das Modell fördert fairen Wettbewerb, senkt die Kosten für Halter von Elektrofahrzeugen und vereinfacht die Nutzung von Ladeinfrastruktur erheblich“, erklärt Schäfer.

Die Verbände fordern die Politik auf, das Durchleitungsmodell rechtlich im Energiewirtschaftsgesetz zu verankern, technische Standards zu entwickeln und die Nachrüstung bestehender Ladeinfrastruktur zu fördern. Zudem ist eine transparente Preisgestaltung, die auf nachvollziehbaren Kosten basiert, notwendig, um fairen Wettbewerb zu sichern und die Elektromobilität weiter voranzutreiben.

Nur mit klaren, technologieneutralen Rahmenbedingungen kann das Potential des Durchleitungsmodells voll ausgeschöpft werden. Das Ergebnis: mehr Wettbewerbsfähigkeit, niedrigere Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher und eine beschleunigte Mobilitätswende.

Das ausführliche Positionspapier unterstreicht, dass das Durchleitungsmodell die Basis für eine nachhaltige, verbraucherorientierte und wirtschaftlich stabile Elektromobilität in Deutschland sein kann und damit eine Chance ist, die es zu nutzen gilt.

Die Politik muss handeln

Damit sich das Durchleitungsmodell mit seinen Vorteilen etablieren kann, ist eine sorgfältige, regulatorische Ausgestaltung sowie eine europäisch-harmonisierte Umsetzung unerlässlich. Nur wenn klare und technologieneutrale Rahmenbedingungen geschaffen werden, können sowohl der Wettbewerb als auch die Investitionsbereitschaft der Marktakteure dauerhaft gesichert werden. Deswegen hat der BBM gemeinsam mit dem ZDK und dem VDIK die folgenden politischen Forderungen aufgestellt:

  • Rechtliche Verankerung im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG): Der Gesetzgeber muss klarstellen, dass Betreiber öffentlicher und halböffentlicher Ladepunkte verpflichtet sind, Dritten diskriminierungsfreien Zugang zur Durchleitung von Strom zu gewähren. Gleichzeitig sind die Rechte und Pflichten zwischen Stromlieferanten, Ladepunktbetreibern und Netzbetreibern eindeutig zu definieren. Das EnWG sollte zudem eine Regelung zur Ermittlung und Transparenz der Durchleitungsentgelte enthalten, die sich an den tatsächlichen Infrastrukturkosten orientiert und eine angemessene, aber wettbewerbskonforme Vergütung der Betreiber sicherstellt. Zudem ist eine Verordnungsermächtigung vorzusehen, die es ermöglicht, technische, organisatorische und abrechnungstechnische Details flexibel an künftige Entwicklungen der Lade- und Abrechnungssysteme anzupassen.
  • Standardisierung der Abrechnungssysteme Es müssen technische Standards zur ladevorgangscharfen Energiemengenzuordnung und interoperablen Kommunikation zwischen Stromlieferanten und Ladepunkten entwickelt werden.
  • Förderung der technischen Nachrüstung Wir fordern eine finanzielle Unterstützung für den Umbau bestehender Ladesäulen, um die Kompatibilität mit dem Durchleitungsmodell sicherzustellen.
  • Verpflichtende Berücksichtigung in öffentlichen Ausschreibungen Das Durchleitungsmodell sollte verbindlich in künftigen Förderprogrammen und Ausschreibungen verankert werden – analog zum Lkw-Deutschlandnetz.
  • Transparente Preisgestaltung Eine Veröffentlichung standardisierter Durchleitungsentgelte, die auf nachvollziehbaren Kosten basieren und fairen Wettbewerb ermöglichen, ist wichtig. Die Verbände fordern die Umsetzung der AFIR ohne zusätzliche rein nationale bürokratische Belastungen für Ladepunktbetreiber.

ZDK, VDIK und BBM fordern die Politik auf, die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen zügig anzupassen, damit das Durchleitungsmodell auch bei Pkw und Nutzfahrzeugen flächendeckend Anwendung findet.

Axel Schäfer, Geschäftsführer
Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. 
(vormals Bundesverband Fuhrparkmanagement e. V.)
Fon: +49 6471 / 507344-0
Fax: +49 6471 / 507344-9
Mail:  presse@mobilitaetsverband.de
Weiteres Material zum Download

Dokument:  20251119-Positionspa~l-ZDK-VDIK-BBM.docx
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