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Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland

POL-WHV: Drogen am Steuer werden zur Gefahr warnt die Polizeiinspektion - zu erwartende Strafen können erheblich sein - Polizeikräfte werden besonders beschult, um gegen Täuschungsversuche gewappnet zu sein

POL-WHV: Drogen am Steuer werden zur Gefahr warnt die Polizeiinspektion - zu erwartende Strafen können erheblich sein - Polizeikräfte werden besonders beschult, um gegen Täuschungsversuche gewappnet zu sein
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Wilhelmshaven (ots)

Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln wird zur unterschätzenden Gefahr im Straßenverkehr!

"Das Seh- und Reaktionsvermögen ist über Tage erheblich eingeschränkt, die Verkehrsteilnehmer können in bestimmten Situationen nicht mehr ordnungsgemäß reagieren und gefährden dadurch nicht nur sich selber, sondern auch andere" betont Tim Bachem von der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.

"Gegenüber dem Alkoholkonsum werden Betäubungsmittel im Körper wesentlich langsamer abgebaut" erörtert Bachem die bestehende Gefahr. Die Substanzen sind teilweise bis zu 14 Tagen im Körper nachweisbar sind und wirken sich somit auch direkt auf die Gesamtverfassung des Probanden aus.

"Viele Konsumenten von Betäubungsmitteln sind der Auffassung, dass sich die Substanzen im Körper eben nicht solange ansammeln" ergänzt Bachem. "Dies ist jedoch ein Trugschluss und erhöht die Gefahr, am Straßenverkehr teilzunehmen. "Mindestens drei - sieben Tagen beeinflussen die Substanzen in der Regel den Körper, was eine wesentlich langsamere Reaktionszeit zur Folge hat!"

Mit diesem Gefahrenbewusstsein werden in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte besonders beschult. Neben dem Erkennen des Betäubungsmittelkonsums, spielt ebenso eine große Rolle, die Täuschungsversuche bei der Urinabgabe zu erkennen.

"Manipulationen dieser Urintests sind weit verbreitet" erklärt Bachem und weist auf das frei im Internet oder vor Ort erwerbliche Spektrum der Gegenstände hin. "Wir stellen im Moment die Verwendung von sogenanntem künstlichen oder Fremdurin fest."

Künstlicher Urin ist eine flüssige Substanz, die während der Kontrolle vortäuschen soll, dass der Proband tatsächlich sein eigener Urin abgegeben hat. In dieser Substanz sind dann natürlich keine Rückstände von Betäubungsmitteln enthalten.

Dass die Ausbildung Wirkung zeigt und die Beamten besonders genau hinsehen, bewies eine am Montagabend, 23.07.2018, erfolgte Polizeikontrolle.

Als ein 17-Jähriger mit seinem Leichtkraftrad gegen 20:40 Uhr den Mühlenweg befuhr, hielt eine Funkstreifenwagenbesatzung den Jugendlichen an. Als er von den Beamten zum Urintest aufgefordert wurde, willigte dieser ein - sein Versuch die Probe mithilfe von Kunst-Urin zu manipulieren schlug jedoch dank der polizeilichen Wachsamkeit fehl (FOTO).

Gegen den 17-Jährigen leiteten die Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen Fahren unter dem Einfluss berauschender Mittel ein. Die Verwendung von sogenanntem künstlichen Urin ist grundsätzlich nicht strafbar, wirkt sich allerdings nicht unerheblich auf das Bußgeldverfahren aus.

Der erste Verstoß wegen des Führens eines Kraftfahrzeuges unter dem Einfluss von berauschenden Mittel kostet dem Betroffenen 500 Euro. Zudem erhält der oder die Betroffene noch zwei Punkte beim Kraftfahrbundesamt in Flensburg und einen Monat lang ein Fahrverbot.

"Die bei der Polizeikontrolle festgestellten Täuschungsversuche mit künstlichem Urinhaben haben für den Jugendlichen zur Folge, dass das Bußgeld gegen ihn deutlich erhöht wird" erklärt Bachem.

Da in diesem Fall eine vorsätzliche bzw. absichtliche Begehung der Verkehrsordnungswidrigkeit vorliegt, wird bei einer vorsätzlichen Begehung das Bußgeld in der Regel verdoppelt.

Für junge Kraftfahrzeugführer, die ihren Führerschein noch auf Probe haben, bedeutet das zudem noch die Teilnahme an einer Nachschulung, bei dem die Kosten hierfür in etwa bei weiteren 800 Euro liegen.

"Wenn wir dem Betroffenen nachweisen können, dass er dauerhaft oder regelmäßig Betäubungsmittel konsumiert, wird ihm vermutlich durch die zuständige Fahrerlaubnisbehörde die Fahrerlaubnis dauerhaft entzogen."

Anhand der entnommen Blutprobe wird durch das Landeskriminalamt auch der sogenannte Abbauwert des Betäubungsmittels im Blut ausgewertet. Ist dieser zu hoch, kann ein regelmäßiger bzw. Dauerkonsum von Betäubungsmitteln unterstellt werden.

Wird anhand der Blutprobe festgestellt, dass der Betroffene Amphetamine, Kokain, Heroin oder ähnliche Betäubungsmittel konsumiert hat, wird die Fahrerlaubnis ebenfalls endgültig und dauerhaft entzogen.

Die gute Zusammenarbeit zwischen der Polizei, der Bußgeld- und der Führerscheinstelle ermöglicht es in der Folge, charakterlich ungeeignete Fahrzeugführer dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen.

"Wir sind uns alle über die im Straßenverkehr lauernden Gefahren bewusst" betont Bachem und hebt die "Null-Toleranz" bei den betreffenden und eingebundenen Institutionen hervor.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de
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