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Zollfahndungsamt Hamburg

ZOLL-HH: Schlag gegen den internationalen, illegalen Handel mit Doping- und Potenzmitteln

ZOLL-HH: Schlag gegen den internationalen, illegalen Handel mit Doping- und Potenzmitteln
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Hamburg (ots)

Bereits am 13. Juni 2023 fand ein länderübergreifender Einsatz des 
Zollfahndungsamts Hamburg, Dienstsitz Kiel, und der Polizei 
Südjütlands (Dänemark) statt. Nach umfangreichen, monatelangen 
Ermittlungen wurden nicht nur zahlreiche Durchsuchungsmaßnahmen 
sowohl in Dänemark als auch in Norddeutschland, sondern auch mehrere 
Festnahmen wegen Verdachts des Schmuggels und des Handels großer 
Mengen Dopingmittel und Potenzmittel durchgeführt.

Die Tätergruppierung nutzte unter anderem die dänisch-deutsche Grenze
um das Entdeckungsrisiko beim Transport zu verringern. Über diese 
Grenze konnten die vermutlich zuvor aus Drittländern illegal 
importierten Präparate im freien Warenverkehr der EU in Dänemark, 
Deutschland und in andere Länder Europas verkauft werden.

Die für dieses Ermittlungsverfahren wegen Straftaten nach dem 
Antidopinggesetz und dem Arzneimittelgesetz zuständigen 
Staatsanwaltschaften Flensburg und die Staatsanwaltschaft der Polizei
Südjütlands haben gemeinsam mit der EU-Agentur für justizielle 
Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) die Rechtsgrundlage für 
diese internationale Zusammenarbeit gesichert und eine Gemeinsame 
Ermittlungsgruppe gebildet.

Nachdem der Hauptbeschuldigte eine Sendung mit strafrechtlich 
relevanten Produkten in Kolding (Dänemark) von einem Kurier 
übernommen und zu seinem Lager verbracht hatte, erfolgte durch 
Spezialkräfte der Polizei Dänemarks der Zugriff. Es wurden 6 Personen
festgenommen und 2 Objekte in Deutschland sowie 6 Objekte in Dänemark
durchsucht. Es konnten mehr als 1,3 Millionen Stück unterschiedlicher
Potenzmittel im Wert von mehreren Millionen Euro, Bargeld im 5- 
stelligen Bereich, erhebliche Mengen unterschiedlicher Dopingmittel 
und diverse elektronische Datenträger sichergestellt werden. An 
diesem Einsatz waren 160 Beamte der Polizei Dänemarks und des 
Zollfahndungsamtes Hamburg beteiligt.

Am 07. Juli 2023 konnte ein weiteres Lager der Tätergruppierung in 
Dänemark identifiziert werden. In diesem Lager wurden unter anderem 
über 780.000 Ampullen und mehr als 3,3 Millionen Tabletten 
unterschiedlicher Dopingmittel, mehr als 450.000 Tabletten mit 
Substanzen, die unter das dänische Betäubungsmittelgesetz fallen und 
mehr als 580.000 Tabletten unterschiedlicher Potenzmittel 
sichergestellt. Weiterhin wurden unzählige Umverpackungen, leere 
Ampullen, Klebeetiketten, Packungsbeilagen etc. sichergestellt, die 
auf eine illegale Herstellung zumindest für einen Teil dieser 
Produkte hinweisen.

Die in diesem Verfahren sichergestellten Produkte haben ein 
Gesamtgewicht von mehr als 8 Tonnen. 

Der Schwarzmarktwert der in diesem Verfahren sichergestellten 
Produkte beträgt nach Schätzungen mehr als 11,5 Millionen Euro.

Es handelt sich hierbei um eine der größten Sicherstellungen von 
Dopingmitteln in Europa.

Aufgrund der bislang durchgeführten Ermittlungen besteht der 
dringende Verdacht, dass die Tätergruppierung bereits seit Jahren mit
Dopingmitteln und Potenzmitteln im Tonnenbereich handelt und somit 
Umsätze im zweistelligen Millionenbereich erwirtschaftet hat.
Die 6 festgenommenen Personen befinden sich weiterhin in Dänemark in 
Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen den Tätern 
langjährige Haftstrafen.

Der Pressesprecher von Eurojust, Ton van Lierop, betonte die 
Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in diesem Fall mit den 
Worten: "Eurojust, die EU-Agentur für justizielle Zusammenarbeit in 
Strafsachen, unterstützte die Kooperation zwischen den deutschen und 
dänischen Behörden durch die Organisation eines 
Koordinierungstreffens, um Diskussionen über die beste Vorgehensweise
bei einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Ermittlung zu erleichtern
und eine praktische Zusammenarbeit zu vereinbaren. Dies führte zur 
Einrichtung einer Gemeinsamen Ermittlungsgruppe durch Deutschland und
Dänemark mit justizieller und operativer Unterstützung von Eurojust."
Über den Ermittlungserfolg sagte der Leiter des Zollkriminalamts, Dr.
Tino Igelmann: "Dieses Ermittlungsverfahren ist ein hervorragendes 
Beispiel für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit von 
Strafverfolgungsbehörden. Wir ziehen mit unseren europäischen 
Partnern an einem Strang, wenn es um die Zerschlagung krimineller 
Strukturen geht, die die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger 
unserer Länder bedrohen."

Die Ermittlungen dauern an.

Rückfragen bitte an:

Zollfahndungsamt Hamburg
Andreas Thaysen
Tel.: 0431 / 20083-4302
E-Mail: presse@zfahh.bund.de
http://www.zoll.de

Original-Content von: Zollfahndungsamt Hamburg, übermittelt durch news aktuell

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