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UMTS-Lizenzversteigerung: Telefonunternehmen machen die Rechnung ohne den Verbraucher

Hamburg (ots)

Showdown in der Telekommunikationsbranche: In
wenigen Wochen werden die großen Telefonkonzerne bei der
Versteigerung der deutschen UMTS (Universal Mobile Telecommunications
Systems)-Lizenzen bis an die Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten
gehen. Doch ob sich die immensen Investitionen in absehbarer Zeit
auszahlen, ist fraglich. Die Ursache: Der Normalverbraucher hat
derzeit keinen Bedarf an einem UMTS-Handy, weil die geeigneten
Dienstleistungsangebote fehlen. Ein Massenmarkt ist somit nicht in
Sicht. Und nur durch das übliche Telefonieren lässt sich der neue
Handy-Standard nicht refinanzieren, so die Experten der Mummert +
Partner Unternehmensberatung.
Die UMTS-Versteigerung in Großbritannien (insgesamt 75 Milliarden
DM Lizenzgebühren) hat gezeigt, dass unter den Telefonkonzernen das
Motto gilt: "Koste es, was es wolle". Mit Einnahmen von bis zu 110
Milliarden DM rechnet die Regulierungsbehörde für Post und
Telekommunikation. Mehr als 20 Milliarden DM werden sich die
Wettbewerber voraussichtlich eine Lizenz kosten lassen. Hinzu kommen
fünf bis zehn Milliarden DM für den Netzaufbau. Zum Vergleich:
Mummert + Partner-Experten schätzen den europäischen M-Commerce-Markt
2003 auf 25 Milliarden DM.
Die Telefonkonzerne sind optimistisch, sie rechnen mit einem
Massenmarkt. Durch die Kombination Internet und M-Commerce wollen sie
neue Einnahmequellen erschließen. Doch sie haben die Rechnung ohne
den Verbraucher gemacht. Prognosen, dass 2010 weltweit bis zu zwei
Milliarden Kunden UMTS nutzen werden, sind nach Ansicht von Mummert +
Partner nicht haltbar. "Mittelfristig braucht der Privatverbraucher
kein UMTS-Handy", sagt Telekommunikations-Experte Andreas Hoffmann
von Mummert + Partner. WAP (Wireless Application Protocol) und der
Zwischenstandard GPRS (General Packet Radio Service) befriedigen die
Nachfrage nach Dienstleistungen wie Bankgeschäften, Börsenhandel oder
Einkaufen für die nächsten zehn Jahre.
Für die unbestrittenen technischen Vorteile von UMTS wie schnelle
Datenübertragung (mit bis zu 2 Millionen Bit pro Sekunde 200-mal
schneller als übliche Handys), Multimedia-Fähigkeit und weltweite
Standardisierung müssen die Kunden tief in die Tasche greifen. Zudem
werden die hohen Lizenzgebühren voraussichtlich auf sie abgewälzt.
Ein teures UMTS-Handy und eine monatliche Grundgebühr von bis zu 50
DM werden nach Ansicht von Mummert + Partner viele potenzielle Nutzer
abschrecken. Sie werden weiterhin über den günstigen GSM(Global
System for Mobile Communications)-Standard kommunizieren. Anders
sieht es für den Business-Bereich aus: An Handy-Funktionalitäten wie
mobilen Videokonferenzen oder Intranet-Zugriff besteht bei Managern
Bedarf.
Doch bis mit UMTS ein Massenmarkt gewonnen ist, müssen die
Telefonkonzerne einen langen Atem haben. Denn für Funktionen wie
mobile Navigationshilfen oder Internet-TV über Handy werden Nachfrage
und Nutzungsfrequenz anfänglich sehr gering sein. Erst wenn die
Telefonkonzerne in der Lage sind, ihren Kunden die vielfältigen
Nutzungsmöglichkeiten - von Medien- und Unterhaltungsinhalten bis zum
E-Commerce-Portal - günstig anzubieten, wird sich UMTS an breiter
Front durchsetzen. So lange werden auch Anbieter, die bei der
Lizenzversteigerung leer ausgehen, mit GSM und WAP gutes Geld
verdienen können.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: 
Mummert + Partner Unternehmensberatung, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, 
Jörg Forthmann, Tel.: 040/227 03-396

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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