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Bundesregierung verpflichtet sich, Ostdeutsche zu fördern

Hamburg (ots)

In den Bundesministerien sollen künftig mehr Ostdeutsche befördert werden. Das verspricht der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), in einem Gespräch in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. "Sowohl bei der Suche nach neuem Personal als auch bei der Beförderung soll künftig darauf geachtet werden, Ostdeutsche zu berücksichtigen", so der 47-Jährige. Die Bundesregierung werde deswegen eine Selbstverpflichtung abgeben.

Schneiders Angaben zufolge machen Ostdeutsche 20 Prozent der Bevölkerung aus, nehmen aber bislang nur 7,4 Prozent der Führungsjobs in den oberen und obersten Bundesbehörden ein. Rechnet man Berliner dazu, kommt man auf 13,5 Prozent. "Die Lage ist unbefriedigend", sagt Schneider. Es gebe ein gravierendes Elitenproblem. "Und das wächst sich - anders als viele dachten - eben nicht im Laufe der Zeit aus." Bislang habe das Problem in der Bundesregierung allerdings "überhaupt keine Rolle gespielt".

Ein Grund für die Unterrepräsentanz sieht Schneider darin, dass westdeutsche Führungskräfte denen Vertrauen schenkten, die ihnen ähnlich seien. "Manchmal frage ich mich, ob man mich befördern würde, wenn ich beispielsweise in einem Unternehmen oder einer Behörde arbeiten würde", sagt Schneider. Er habe die Polytechnische Oberschule Augusto César Sandino in Erfurt besucht, Rad-Rennsport im Leistungsbereich betrieben; seine erste Fremdsprache sei Russisch gewesen. "Wer das in einem Lebenslauf liest, könnte denken: Alles klar, der Mann hat wahrscheinlich gedopt, eine Affinität zu Russland, und er war Sozialist. Also nehme ich lieber jemand anderes."

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