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BARMER

BARMER: Versorgung schwer Kranker in Frage gestellt
Mindestens 80 Indikationen im Finanzausgleich nötig

Königswinter (ots)

"Die medizinische Versorgung gerade
schwer Kranker wird in Frage gestellt, wenn die gesetzlich bereits
beschlossene morbiditätsorientierte Weiterentwicklung des
Risikostrukturausgleichs (RSA) nunmehr zugunsten einer Version
aufzugeben wird, die nur auf 30 bis 35 Krankheitsindikationen
aufsetzen soll", warnen Verwaltungsrat und Vorstand der BARMER. Wenn
es überhaupt eine Beschränkung des Finanzausgleiches auf Indikationen
gebe, müssten mindestens die wichtigsten 80 Krankheitsbilder erfasst
werden, wenn eine gute Versorgung gerade der schwer Kranken Patienten
gewährleistet bleiben soll.
Eine Beschränkung des Finanzausgleiches auf nur einzelne
Krankheiten wäre willkürlich und selektiv und würde falsche
ökonomische Anreize setzen, die Behandlung zahlreicher Erkrankungen
zu vernachlässigen, so Holger Langkutsch, der
Verwaltungsratvorsitzende der größten Kasse. Die "Risikoselektion
Gesund", die heute vielfach eine wirtschaftlichere und qualitative
medizinische Versorgung behindert, würde durch einen solchen
Mini-Morbi-RSA noch verfeinert. Dahinter steht dann eine bedenkliche
Fehlsteuerung der Beitragsmittel ("Geld folgt selektiv wenigen
Krankheiten").
Wissenschaftlich ist erwiesen, dass unter ökonomischen und
medizinischen Gesichtspunkten ein krankheitsadjustierter RSA auf
mindestens 70 bis 80 Indikationen aufbauen muss. Ein auf dieser
Grundlage angepasstes Modell ist bereits im Ausland erfolgreich im
Einsatz.
Eine Reform des RSA war und ist geboten, weil bei der heutigen
Verteilung der finanziellen Mittel nur die Alters- und
Geschlechtsstruktur der Versicherten berücksichtigt wird. Mit einer
ausreichenden krankheitsorientierten Ausgestaltung muss der
weiterentwickelte RSA die sehr ungleiche Verteilung von kranken
Versicherten abbilden. Nur so ist die angemessene Versorgung
sicherzustellen.
"Eine "Feigenblatt-Lösung", die inhaltlich unzureichend ist,
gefährdet massiv die finanzielle Stabilität der Versorgerkassen,
insbesondere die Qualität der medizinischen Versorgung der schwer-
und schwerstkranken Patienten sowie solcher mit
chronisch-degenerativen Diagnosen", so Dr. Johannes Vöcking, der
Vorstandsvorsitzende der BARMER.
Verwaltungsrat und Vorstand der BARMER appellieren an die Politik,
diese falsche und damit fehlerhafte Ausgestaltung des RSA zu
verhindern.

Pressekontakt:

Susanne Uhrig, Pressesprecherin der BARMER, 01707614752

Original-Content von: BARMER, übermittelt durch news aktuell

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