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Sanierung des WDR-Filmhauses wirtschaftlichste Lösung – Stellungnahme des WDR zur LRH-Prüfung

Köln (ots)

Sanierung des WDR-Filmhauses wirtschaftlichste Lösung – Stellungnahme des WDR zur LRH-Prüfung

Der Landesrechnungshof Nordrhein-Westfalen (LRH) hat zwischen Februar 2022 und März 2023 eine Prüfung der laufenden Sanierung des WDR-Filmhauses durchgeführt. Die Ergebnisse der Prüfung wurden dem WDR in einem Abschlussgespräch mitgeteilt, die so genannte Prüfungsmitteilung mit den Ergebnissen liegt seit dem 7. August vor. Der WDR hat nun die Möglichkeit, bis Herbst abschließend dazu Stellung zu beziehen. Denn auch wenn der Bericht des LRH einige für den WDR konstruktive Ausführungen enthält, kommt der WDR in wesentlichen Punkten zu anderen Einschätzungen.

Der WDR begrüßt die Prüfung des Filmhaus-Projekts durch den Landesrechnungshof. Der Bericht des LRH enthält konstruktive Ausführungen, die der WDR in Teilen bereits in der Vergangenheit aufgegriffen hatte. So verfügt der WDR beispielsweise seit 2015 über eine Immobilienstrategie, die laufend fortgeschrieben wird. Auch Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen werden vor Projektbeginn umfassend durchgeführt.

In wesentlichen Punkten kommt der WDR zu anderen Einschätzungen als der LRH. Vor allem die vom LRH behauptete Kausalität zwischen der ursprünglichen Standort-Planung im Jahre 2007 und späteren Budgetanpassungen 2017 ist für den WDR nicht nachvollziehbar.

Sanierung ist wirtschaftlichste Lösung

Anlass für die Sanierung des Filmhauses war ein Brandschutzgutachten im Jahr 2012, auf dessen Grundlage die Stadt Köln den Betrieb des 40 Jahre alten Gebäudes nur noch bis zum Jahr 2020 erlaubte. Das hieß: zügig neuen Raum schaffen für 580 Arbeitsplätze – samt Produktionsinfrastruktur. Wesentliche Kriterien bei der intensiven wirtschaftlichen Abwägung zwischen Neubau oder Sanierung waren die zu erzielende maximale Gesamtfläche, die Anzahl der Arbeitsplätze und die Nachhaltigkeit. Im Ergebnis hat sich die Filmhaus-Sanierung eindeutig als die wirtschaftlichste Lösung herausgestellt.

Bereits 2007 hatte sich der WDR grundsätzlich für eine Flächenverdichtung in der Kölner Innenstadt und gegen eine Verlagerung nach Bocklemünd entschieden. Die zentralen WDR-Gebäude in der Innenstadt sind redaktionell, technisch und produktionslogistisch eng miteinander verbunden. Die auch räumlich verzahnte Zusammenarbeit aller Bereiche ermöglicht eine optimale crossmediale Berichterstattung. Eine grundsätzliche Verlagerung nach Bocklemünd hätte zu einem Gesamtaufwand geführt, der weder finanzierbar noch vertretbar gewesen wäre.

Das neue Medienhaus ermöglicht es dem WDR, weitere Flächen in der Kölner Innenstadt zu reduzieren und sich bis 2026 auf den Kern des Gebäudeensembles zwischen Wallrafplatz und Breite Straße zu beschränken. Die Gebäude Berlich, Quincy und Kaufhalle werden komplett aufgegeben und keine Flächen mehr angemietet.

Alle Planänderungen vor Baubeginn

Alle notwendigen Änderungen des ursprünglichen Projektplans hat der WDR noch vor Baubeginn beschlossen und finanziell einkalkuliert. Über die Kosten hat der WDR zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle gehabt und sie nach innen wie außen transparent erläutert. In den ersten Planungen, die den oftmals öffentlich zitierten 130 Mio. Euro zu Grunde lagen, waren zum Teil Anforderungen nicht enthalten, die zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund veränderter Rahmenbedingungen erforderlich wurden, sowie erhebliche Preissteigerungen in der Baubranche.

  • Rechtzeitig vor dem Baustart hat der WDR entschieden, dass im neuen Medienhaus ein zentraler Newsroom eingerichtet werden soll – für die aktuelle crossmediale Berichterstattung. Eine weitere Planungsänderung erfolgte, nachdem der Landtag das WDR-Gesetz geändert und den Rundfunkrat maßgeblich vergrößert hatte. Es wurde dann ein großer Multifunktionsraum im Erdgeschoss eingeplant – für öffentliche Veranstaltungen des WDR und die öffentlichen Gremiensitzungen. Mit dieser Leistungserweiterung um Newsroom und Konferenzraum lag das Budget bei 161 Mio. Euro. Im Ergebnis realisierte der WDR ein größeres Gebäude mit mehr Arbeitsplätzen als zu Beginn des Projekts in 2015 ausgeschrieben war.
  • Was kein Bauherr in Deutschland absehen und beeinflussen konnte, waren die immensen Preissteigerungen in der Baubranche. Auf Basis der Vorjahre hatte der WDR Preissteigerungen gemäß Baukostenindex in Höhe von 1,7 Prozent pro Jahr eingerechnet. Im Verlauf des Projekts stiegen aber, angetrieben vom allgemeinen Bau-Boom, deutschlandweit die Kosten für Material und Handwerkerleistungen. Seit 2017 gab es eine Preissteigerung von 44 Prozent. Deshalb liegt das Budget bei 240,1 Mio. Euro. Darin enthalten sind Kosten für Anmietungen und Preissteigerungen bei der technischen Ausstattung.

Das Projekt soll planmäßig im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Die Rohbauarbeiten sind beendet, parallel haben die Arbeiten am Innenausbau und der technischen Ausstattung begonnen. Im Außenbereich wird aktuell die Fassade komplettiert.

Im neuen Medienhaus in der Kölner Innenstadt werden die reichweitenstärksten Programme des WDR produziert: von WDR 2 bis zur Aktuellen Stunde, vom ARD Morgenmagazin bis zu Brennpunkten, den Zulieferungen für die Tagesschau und die digitalen Kanäle. Das Ziel: Die Menschen im Land noch umfassender und direkter über alle Kanäle zu informieren.

Ein ausführliches FAQ des WDR zum LRH-Bericht finden Sie hier: https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/unternehmen/filmhaus-lrh-bericht-100.html

Fotos unter www.ard-foto.de

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Tel. 0221 220 7100
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