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Kfz-Gewerbe: Schlechte Stimmung und hohe Belastung dank Diesel-Krise

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Stuttgart (ots)

Die Stimmung im Kfz-Gewerbe ist im laufenden zweiten Quartal 2018 deutlich schlechter als noch vor einem Jahr. Das zeigen die Ergebnisse des Geschäftsklima-Indexes, den der ZDK heute veröffentlicht hat. Der Index-Wert über alle drei Geschäftsbereiche erreichte mit 102,2 Punkten den niedrigsten Stand der Vergleichsquartale seit 2015. So bewertet ein Fünftel (21,3 Prozent) der befragten Betriebe die aktuelle Lage über alle Geschäftsbereiche als "schlecht". Vor einem Jahr lag dieser Wert nur bei 11,1 Prozent.

Noch höher sind die negativen Quoten im Neuwagen-Geschäft, das knapp 30 Prozent als "schlecht" bezeichnen (Vorjahr 18,6 Prozent), und beim Handel mit Gebrauchtwagen, den ein Drittel der Händler als "schlecht" ansieht (Vorjahr 12,3 Prozent). Positiver Ausreißer ist der Service: Lediglich 2,1 Prozent klagen über schlechte Werkstatt-Auslastung, zwei Drittel hingegen bewerten sie als "gut" und knapp ein Drittel als "befriedigend".

Bei der Vorstellung der Ergebnisse in Stuttgart sagte ZDK-Präsident Karpinski, dass sich die Lage im Automobilhandel weiter zuspitze und zum Teil existenzbedrohend sei. Das träfe vor allem auf Betriebe zu, die jetzt und in nächster Zeit mit zahlreichen Diesel-Fahrzeugen als Leasing-Rückläufer konfrontiert würden. Dazu habe der ZDK eine beispielhafte Modellrechnung erstellt, die Verluste im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich befürchten lasse.

So seien in den Monaten Mai bis August 2015 rund 73 400 Euro 5-Diesel verleast worden, die jetzt nach der üblichen dreijährigen Leasingdauer in den Handel zurückkommen. Bei einem durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreis von 15.110 Euro (laut DAT im Jahr 2017) hätten diese Fahrzeuge einen Wert von rund 1,1 Milliarden Euro.

Im März 2018 hatten zwei Drittel von 1 817 Händlern auf eine ZDK-Blitzumfrage geantwortet, dass sie Euro 5-Dieselfahrzeuge nur noch mit Abschlägen zwischen 10 und 50 Prozent vermarkten könnten. "Wenn wir den Mittelwert von 30 Prozent Abschlägen als Basis nehmen heißt das: Der Handel muss zwischen Mai und August dieses Jahres mit Verlusten in Höhe von rund 330 Millionen Euro rechnen", so Karpinski.

Die bereits realisierten Verluste aufgrund von Leasingrückläufern würden um ein Vielfaches höher liegen. Dabei seien die Standkosten, die pro Tag und Fahrzeug bei 28 Euro liegen, noch gar nicht eingerechnet. Diesel-Pkw stehen laut DAT aktuell durchschnittlich 100 Tage beim Händler.

Auch der Verkauf der modernsten Euro 6-Diesel sei beeinträchtigt. Das zeigten die Neuzulassungszahlen. Der Diesel-Anteil lag im Mai nur noch bei 31,3 Prozent und ging um 27,2 Prozent gegenüber Mai 2017 zurück.

Um vor allem die Euro 5-Diesel im Wert zu stabilisieren, fordert der ZDK laut Präsident Karpinski seit Mai 2017 die Hardware-Nachrüstung dieser Fahrzeuge. Dass sie technisch funktioniere, hätten Tests der Zulieferer und des ADAC mit unterschiedlichen Systemen bewiesen.

"Wer sein älteres Diesel-Fahrzeug mit Hardware freiwillig sauberer machen will, sollte dafür auf eine rechtssichere Regelung zurückgreifen können und von Fahrverboten verschont bleiben", so Karpinski. "Das habe ich erst kürzlich in einem Brief an den Bundesverkehrsminister angemahnt. Nur dann werden Dieselfahrzeuge mit ihrem sparsamen und klimafreundlichen Antrieb wieder werthaltig. Und so werden Dieselbesitzer, gewerbliche Flottenbetreiber und vor allem die geballt betroffenen kleinen und mittelständischen Autohäuser aus einer ansonsten ausweglosen Situation befreit."

Pressekontakt:

Ulrich Köster
ZDK-Pressesprecher
Tel.: 0228/ 91 27 270
E-Mail: koester@kfzgewerbe.de

Original-Content von: ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V., übermittelt durch news aktuell

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