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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Haushaltskonsolidierung: Steiniger Weg ohne Alternative

Berlin (ots)

Nach Abschluss der gemeinsamen Klausurtagung der
Koalitions-Arbeitsgruppe Haushalt zum Haushalt 2006 und Finanzplan 
bis 2009 erklären der haushaltspolitische Sprecher der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen Kampeter MdB, und der 
haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten 
Schneider MdB:
Mit dem Haushalt 2006 und dem Finanzplan bis 2009 wird die Große 
Koalition dafür sorgen, dass Deutschland ab 2007 die 
Maastricht-Defizitgrenze deutlich und auf Dauer unterschreiten wird. 
Der Bundeshaushalt wird ab 2007 die Regelgrenze der Neuverschuldung 
des Art. 115 GG wieder einhalten und für mehr 
Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik 
sorgen.
Mit dem Haushalt 2006 und dem begleitenden Maßnahmebündel wird 
nicht nur der Bundeshaushalt konsolidiert, sondern auch ein 
wesentlicher Konsolidierungsbeitrag für die Länderhaushalte erbracht.
Konsolidierung ist nicht nur Aufgabe des Bundes - auch Länder, 
Kommunen und Sozialversicherungen müssen aktiv an dieser Aufgabe 
mitwirken. Es ist der feste Wille der Haushälter der Koalition, einen
solchen föderalen Finanzpakt für Deutschland voranzubringen.
In dieser Legislatur werden Union und SPD die strukturelle Lücke 
zwischen Einnahmen und Ausgaben des Bundes halbieren und damit 
deutlich reduzieren. Gleichzeitig setzen wir Impulse für Wachstum und
Beschäftigung. Haushaltskonsolidierung wird Daueraufgabe für viele 
Jahre bleiben. Zielmarke ist der ausgeglichene Staatshaushalt und der
Abbau der Staatsschuld. Nur dann ist die Finanzpolitik tragfähig. 
Dafür ist ein längerer Horizont als eine Legislaturperiode 
erforderlich.
Der Haushalt 2006 ist ein Haushalt des Übergangs. Wir sanieren und
setzen gleichzeitig Impulse für Wachstum und Beschäftigung. Die 
deutlich über der Regelgrenze liegende Nettokreditaufnahme von rd. 38
Mrd. EUR ist der drohenden Störung des gesamtwirtschaftlichen 
Gleichgewichts geschuldet. Wir verhalten uns verfassungskonform, 
indem wir für das Jahr 2006 die Ausnahmeregel in Anspruch nehmen - 
2007 wird die Nettokreditaufnahme unter den Investitionen bleiben. 
Deshalb verbindet die Große Koalition die notwendige 
Konsolidierungspolitik mit Maßnahmen, die bereits kurzfristig die 
Wachstumsdynamik erhöhen, wie Investitionen in Forschung und Bildung 
und in die Infrastruktur. Mittel- bis langfristig müssen Reformen der
sozialen Sicherungssysteme und vor allem des Arbeitsmarktes wirken, 
um die Arbeitslosigkeit spürbar und dauerhaft zu senken und so die 
Konsolidierung nachhaltig voran zu bringen.
Die Ausgaben des Bundes steigen im Finanzplanungszeitraum bis 2009
durchschnittlich nur um 0,7 % jährlich. Die jahresdurchschnittliche 
Ausgabensteigerungsrate liegt damit deutlich unter der 
Inflationserwartung. Trotz der niedrigen Ausgabenlinie werden die 
Investitionen des Bundes im Haushalt 2006 auf 23,2 Mrd. EUR erhöht 
und danach in etwa auf diesem Niveau stabilisiert.
Im Zuge der Haushaltsberatungen kommen alle Einnahme- und 
Ausgabepositionen auf den Prüfstand. Dies gilt insbesondere für die 
Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, bei denen die Koalition schon heute
weitere Effizienzmöglichkeiten sieht. Wir wollen durch weitere 
Einsparungen die Globalen Minderausgaben (GMA) im Einzelplan 60 sowie
in den Einzelplänen der Ressorts reduzieren und möglichst auflösen. 
Ferner streben die Koalitionsfraktionen an, die Investitionen und die
zukunftsorientierten Ausgaben weiter zu erhöhen durch Umschichtungen 
zu Lasten der konsumtiven Ausgaben.
Die Ergebnisse der Frühjahrsschätzung der gesamtwirtschaftlichen 
Eckwerte und der Steuerschätzung Mitte Mai 2006 sind unter Einhaltung
der Nettokreditaufnahme in den Haushalt einzuarbeiten.
Sofern sich aus aktualisierten Schätzungen im Vergleich zur 
bisherigen Planung zusätzliche Haushaltsentlastungen ergeben, sind 
diese zur Verminderung der Nettokreditaufnahme einzusetzen.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages stellt als 
federführender Ausschuss bzw. bei Befassung gemäß § 96 Abs. 4 GOBT 
sicher, dass die finanziellen Eckwerte des Haushaltsbegleitgesetzes 
2006 sowie die im Regierungsentwurf 2006 und der Finanzplanung bis 
2009 berücksichtigten Konsolidierungseffekte weiterer Gesetze 
(insbesondere zur Umsetzung der steuerlichen Konsolidierungs- und 
Arbeitsmarktmaßnahmen) ohne Abstriche eingehalten werden.
Die Koalitionsfraktionen begrüßen, dass mit der Streichung des 
Bundeszuschusses an die Gesetzliche Krankenversicherung der 
Sogwirkung steigender Gesundheitsausgaben auf den Bundeshaushalt 
Einhalt geboten worden ist. Sie gehen davon aus, dass nur mit einer 
durchgreifenden Strukturreform in der GKV der fortdauernden 
Kostenexplosion im Gesundheitswesen entgegen gewirkt werden kann.
Die Haushälter der Großen Koalition begrüßen, dass die Dynamisierung 
des Bundeszuschusses an die Rentenversicherung gestoppt werden soll.
Analog zur Krankenversicherung wird die dauerhafte Begrenzung des 
Bundeszuschusses an die Rentenkasse nur gelingen, wenn auch hier 
strukturelle Änderungen erfolgen, die den Druck auf die Ausgaben 
mindern. Die mutige Entscheidung der Großen Koalition zur 
Verlängerung der Lebensarbeitszeiten zeigt den entschiedenen 
Reformwillen der politisch Verantwortlichen. Diese sollte nicht nur 
durch eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 
Jahre erfolgen, sondern auch durch einen frühzeitigeren 
Berufseinstieg junger Menschen.
Die Koalitionsfraktionen sind für eine faire Lastenverteilung 
zwischen Bund, Ländern und Kommunen in der Arbeitsmarktpolitik und 
anerkennen, dass der Anteil des Bundes an den Kosten der Unterkunft 
mit dem Haushalt 2006 nicht mit einem Mal auf Null zurückgeführt 
werden konnte. Eine Verfestigung des Bundesanteils bei 29,1% der 
Gesamtausgaben darf es jedoch nicht geben. Vielmehr muss auf der 
Basis der tatsächlichen Zahlen die zukünftige Beteiligung des Bundes 
neu austariert werden.
Im Bereich Personal werden Union und SPD überprüfen, inwieweit 
ihrer Forderung Rechnung getragen worden ist, dass die im Zuge der 
Regierungsbildung erfolgten Personalaufstockungen durch Einsparungen 
an anderer Stelle gegenfinanziert worden sind. Die 
Koalitions-Haushälter unterstützen nachhaltig das Ziel der 
Stelleneinsparung von jährlich 1,9% wie im Haushaltsgesetz 
vorgesehen. Im Zuge der Beratungen werden wir prüfen, ob darüber 
hinaus weitere Stelleneinsparungen durch die Verlängerung der 
Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden möglich und vertretbar sind. Wir 
werden die bestehende räumliche Arbeitsteilung der Bundesregierung 
darauf hin untersuchen, inwieweit kurz-, mittel- und langfristig 
Effizienzgewinne realisiert werden können.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon:  (030) 227-52360
Fax:      (030) 227-56660
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