Heinen/Bleser: EU-weite Positivliste für Futtermittel notwendig
Berlin (ots)
Anlässlich der mit Dioxin belasteten Kartoffelschalen in den Niederlanden erklären die Beauftragte für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Ursula Heinen MdB, und der Beauftragte für Tierschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB:
Der Fall der mit Dioxin-haltiger Tonerde aus Rheinland-Pfalz behandelnden Kartoffelschalen, die der Pommes-frites-Hersteller McCain als Futtermittel in Umlauf brachte, hat gezeigt, dass das Schnellwarnsystem der EU und die Rückverfolgbarkeit funktioniert haben. Auf der anderen Seite wird aber deutlich, wie wichtig eine Positivliste für Futtermittel mit Gültigkeit für die gesamte EU ist. Hätte eine solche existiert, hätte es diesen Fall wahrscheinlich nicht gegeben. Wir von der Union haben die Regierung bereits wiederholt aufgefordert, sich in Brüssel dafür stark zu machen; das Land Baden-Württemberg hat im Januar 2001 einen entsprechenden Antrag im Bundesrat eingebracht.
Die Kommission könnte sich an der seit Dezember 2001 existierenden nationalen Positivliste in Deutschland orientieren. In der inzwischen dritten Auflage werden für 305 Einzelfuttermittel die genaue Beschreibung des Herstellungsverfahrens offen gelegt und mögliche Risiken beschrieben. Nach dieser Liste wäre Dioxin-haltige Tonerde nie in den Futterkreislauf gekommen. Die Regierung sollte sich konsequent für eine europäische Positivliste einsetzen.
Zu beachten ist auch: Nach einer Untersuchung niederländischer Wissenschaftler überschreiten bei 26 Prozent der dort nach den Regeln des Ökolandbaus erzeugten Eier den Dioxin-Grenzwert deutlich. Zum Vergleich: Die mit den Dioxin-haltigen Kartoffelschalen gefütterten Schweine zeigen keine Grenzwertüberschreitungen bei der Schlachtung auf.
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