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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Böhmer: Unternehmen sind nicht die Schulen der Nation

Berlin (ots)

Zur den Forderung führender Sozialdemokraten, mit
Blick auf fehlende Lehrstellen die Einführung einer
Ausbildungsplatzabgabe zu forcieren, erklärt die stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer
MdB:
Wie jedes Jahr im Frühling klafft eine Lücke zwischen Nachfrage
und Angebot freier Lehrstellen. Mit der von der Koalition gegen alle
Kritik von Sachverständigen durchgepeitschten "Lehrlingssteuer" kann
diese Lücke nicht beseitigt werden. Diese Abgabe ist ein Lehrstück
sozialistischer Planungsphantasien, verschiebt einseitig die
Verantwortung auf die Schultern der ausbildenden Betriebe und
verstellt den Blick auf die Wirklichkeit.
Die Zahl der Schulabbrecher und Schulversager steigt. Es sind
mittlerweile jedes Jahr fast 100.000 junge Menschen. Das sind knapp
10 Prozent eines Jahrgangs. Viele Schulen stehen hilflos vor dem
Problem massenhaften „Schwänzens“. Aber auch diejenigen Schülerinnen
und Schüler, die einen Abschluss erreichen, offenbaren dramatische
Bildungsmängel. Elementare Grundfertigkeiten: Lesen, Rechnen und
Schreiben werden nicht hinreichend beherrscht. Hinzu kommen Defizite
im Sozialverhalten, die ihren Grund oft in Erziehungsversäumnissen
haben. Jugendliche mit Migrationshintergrund und solche deutscher
Abstammung sind gleichermaßen betroffen. Es ist kontraproduktiv,
Betriebe durch eine Sondersteuer zu zwingen, noch nicht
ausbildungsfähige junge Menschen einzustellen und dafür auch noch im
Schnitt zu hohe Ausbildungsvergütungen zahlen zu müssen: Zwischen
1976 und 2003 gab es hier eine Steigerung um über 200%, während Löhne
und Gehälter im gleichen Zeitraum nur um 156% stiegen.
Wenn die Kosten der Arbeit, auch der von Auszubildenden, mit Blick
auf ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu hoch sind, müssen sie - gerade
im Interesse der Auszubildenden - gesenkt werden können. Die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion schlägt eine gesetzliche Neuregelung vor,
die es erlaubt, die Ausbildungsvergütung durch Vertrag zwischen
ausbildendem Unternehmen und Auszubildendem bis zu einem Drittel
unter dem Branchenüblichen festzusetzen. Arbeits- und ausbildungslos
zu bleiben, ist allemal die schlechtere Option. Deshalb müssen wir
Zukunftschancen schaffen und nicht durch zu restriktive
Berufsbildungsvorschriften und Tarifverträge „kaputtschützen“. Die
traurigen Zahlen sind: 70617 Arbeitslose waren unter 20 Jahre alt.
519774 Jüngere - 183293 in den neuen Bundesländern - unter 25 Jahren
waren im März 2004 arbeitslos gemeldet, das sind 15,7% aller abhängig
Beschäftigten.
Was Frau Bulmahn in ihren "Eckwerten" für die Reform der
beruflichen Bildung zugunsten benachteiligter Jugendlicher und junger
Erwachsener anbietet: Berufsausbildungsvorbereitung mit
Schnupperpraktika – lässt nicht darauf schließen, dass die Ministerin
die Dramatik der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Realität
erfasst hat.
Wer die Instrumente noch nicht beherrscht, die ihn befähigen,
erfolgreich einen Beruf zu erlernen und auszuüben, von dem müssen
weitere Anstrengungen, muss ein Weiterlernen eingefordert werden.
Dies ist allemal besser, als junge Menschen in eine Karriere als
Sozialtransferbezieher zu entlassen, bevor sie jemals irgendwo
eingestellt waren. Was wir dringend brauchen, ist eine Verzahnung von
Schule und Berufsausbildung schon im letzten Jahr des Schulbesuchs,
vorzugsweise der Hauptschule.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat einen Gesetzentwurf zur
Neuregelung der beruflichen Bildung in den Deutschen Bundestag
eingebracht, der Anfang Mai beraten wird. Ziel ist eine radikale
Vereinfachung und Modernisierung des Berufsbildungsrechts. Damit
leisten wir einen effektiven Beitrag zur Bekämpfung von
Jungendarbeitslosigkeit und Lehrstellenmangel in Deutschland.
Die Bundesregierung bleibt weiter in der Pflicht: Die Zahl der
Lehrstellen und Ausbildungsverhältnisse ist konjunkturabhängig. Die
wirtschaftliche Lage Deutschlands ist schlecht. Sie kann nur
verbessert werden, wenn die Prinzipien unserer marktwirtschaftlichen
Ordnung nicht ständig und in immer neuen Spielarten angegriffen und
ausgehebelt werden. Alle Anstrengungen werden deshalb fruchtlos
bleiben, wenn die Bundesregierung nicht die Weichen hin zu einer
unternehmensfreundlichen und beschäftigungsfördernden Wirtschafts-
und Steuerpolitik stellt.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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