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Fraunhofer ISI

BMBF veröffentlicht Ergebnisse aus seinem Foresight-Prozess

Karlsruhe (ots)

Seit September 2007 leitete das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO den Foresight-Prozess im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Im Rahmen des Projektes wurden relevante Entwicklungen in Forschung und Technologie mit einer langfristigen Zukunftsperspektive von mehr als zehn Jahren untersucht. Jetzt sind die Ergebnisse auf www.bmbf-foresight.de öffentlich zugänglich. In einem Onlineforum können die sieben disziplinübergreifenden Zukunftsfelder "neuen Zuschnitts", die im Foresight-Prozess erarbeitet wurden, bis 11. Juni 2010 diskutiert werden. Die Zusammenstellung der Ergebnisse steht auf www.isi.fraunhofer.de/bmbf-foresight.php zum Download bereit.

Im Zentrum der Arbeiten des BMBF-Foresight-Prozesses standen folgende Fragen: Welche Forschungsthemen werden langfristig maßgeblich zu Nachhaltigkeit, Lebensqualität und wirtschaftlicher Entwicklung beitragen? Welche Themen versprechen herausragenden Erkenntnisgewinn in Wissenschaft und Technologie oder erhebliche Impulse in vielen Bereichen? Welche dieser Themen können in Deutschland adäquat angegangen werden, weil sie an die Kompetenzen des vorhandenen Innovationssystems anknüpfen?

Für die Beantwortung dieser Fragen nutzte das Foresight-Team unter Leitung des Fraunhofer ISI eine Methodenkombination aus Zukunftsforschung und Monitoring. In einem strukturierten Austausch mit mehr als 6.000 nationalen und über 40 Experten eines vom Fraunhofer IAO koordinierten internationalen Monitoring Panels sowie weiteren Entscheidungsträgern analysierte, diskutierte, bewertete und sortierte das Fraunhofer ISI die Zukunftsthemen in Forschung und Technologie. Auf diese Weise wurden auch international aufkommende Schwerpunkte identifiziert. Die anschließende Zusammenführung sowie die Spiegelung an den Herausforderungen der Zukunft ergaben dann die zukunftsrelevanten Gebiete für Forschungs- und Innovationsfelder-übergreifende Aktivitäten.

Sieben "Zukunftsfelder neuen Zuschnitts" wurden erarbeitet:

   - Mensch-Technik-Kooperation: Integrierte Forschung von Human- und
     Technikwissenschaften für ein dichteres Zusammenspiel von Mensch
     und Technik nach menschlichem Maß.
   - Das Altern entschlüsseln: Forschung für ein besseres Verständnis
     des Alterns als zentraler multifaktorieller Prozess über die 
     gesamte Lebensspanne hinweg.
   - Zukunftsfähige Lebensräume: Infrastrukturen für Lebensräume der 
     Zukunft.
   - ProduzierenKonsumieren2.0: Systemische Innovationen für 
     zukunftsfähige Formen des Produzierens und Konsumierens.
   - Transdisziplinäre Modelle und Multiskalensimulation: Die 
     Simulation technischer, biologischer und gesellschaftlicher 
     Systeme zur Bewältigung der Komplexität in Natur- und 
     Geisteswissenschaften.
   - Zeitforschung: Das Erschließen zeitabhängiger Technologien und 
     zeitkritischer Prozesse in neuer Tiefe.
   - Zukunftsfähige Energielösungen: Frühzeitige strategische 
     Bündelung von Beiträgen verschiedener Forschungsfelder für die 
     zukunftsfähige Erzeugung und Nutzung von Energie.

"Wir haben eine Vogelperspektive quer über die Forschungslandschaft eingenommen und auf diese Weise übergreifende Zukunftsfelder identifiziert, die die Brennpunkte der Zukunft in den Blick nehmen", so Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl, Institutsleiterin des Fraunhofer ISI. Die Projektleiterin des BMBF-Foresight-Prozesses Dr. Kerstin Cuhls erklärt weiter: "Dazu wurden von uns auch Empfehlungen formuliert, wie ihre Realisierung umgesetzt werden kann. Zusätzlich haben wir analysiert, wer heute die relevanten Akteure sind und welche es in der Zukunft sein können. Damit bieten wir einen guten Ausgangspunkt für die weitere Auseinandersetzung innerhalb des deutschen Forschungs- und Innovationssystems".

Die Globalisierung sowie der Trend hin zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft verlangen, dass neue Impulse für den Forschungs- und Produktionsstandort Deutschland gesetzt werden. Die vorausschauende Ausrichtung und Gestaltung von strategischen Entscheidungsprozessen in Forschung und Entwicklung ist dabei ein Schlüssel für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit. "Mit den vom Fraunhofer ISI und Fraunhofer IAO vorgelegten Ergebnissen verfügen wir über ein wertvolles Reservoir, aus dem wir bei der Weiterentwicklung der Hightech-Strategie ebenso schöpfen können wie bei der Ausarbeitung unserer Forschungs-Agenda", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. "Ausgewählte Zukunftsfelder und Themen werden in die Programmarbeiten des BMBF aufgenommen. Dazu sind wir gefordert, die Ergebnisse mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und gesellschaftlichen Gruppen zu diskutieren. Die Zukunftsfelder "neuen Zuschnitts" werden außerdem für die Beratungen in der Forschungsunion wichtige Impulse liefern." Aus diesem Grund wird die Veröffentlichung der sieben Zukunftsfelder "neuen Zuschnitts" im Internet durch einen moderierten Online-Dialog begleitet. Sechs Wochen lang können die Ergebnisse diskutiert werden. Das Online-Forum ist so aufgebaut, dass auf alle sieben Zukunftsfelder einzeln zugegriffen werden kann und die Teilnehmer die Möglichkeit haben, sich zu jedem Thema zu äußern. Interessenten, die sich an der fortlaufenden Debatte beteiligen möchten, können sich auf www.bmbf-foresight.de anmelden.

Die Ergebnisse des Foresight-Prozesses können unter www.isi.fraunhofer.de/bmbf-foresight.php heruntergeladen werden.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert die Rahmenbedingungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

Pressekontakt:

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