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Mafiastrukturen in Bayerns Strafvollzug
Polizei und Justiz schlagen Alarm

München (ots)

München - Gangs von russlanddeutschen Häftlingen
stellen in Haftanstalten in Bayern, aber auch in anderen 
Bundesländern  ein echtes Sicherheitsrisiko dar. Zu diesem Schluss 
kommt eine brisante Untersuchung, über die das Fernsehmagazin "Report
München" in seiner heutigen Sendung berichtet (7.8., 21.45 Uhr, im 
Ersten).
Nach Einschätzung von Experten bilden inhaftierte Spätaussiedler, 
die mittlerweile fast zehn Prozent aller Gefangenen ausmachen, 
geschlossene Gruppen mit klaren hierarchischen Ordnungen innerhalb 
der Vollzugsanstalten. Die Studie spricht dabei von "subkulturellen 
Strukturen" und Versuchen, in jeder Haftanstalt einen Boss zu 
installieren, der dann die Macht über dort einsitzende 
Russlanddeutsche habe.
Übergriffe, Körperverletzungen und Strafaktionen an Häftlingen, 
die sich dem Druck nicht beugen wollen, seien an der Tagesordnung - 
dazu ein reger Drogenhandel. Häftlinge mit Freigang würden gezwungen,
Rauschgift in die Gefängnisse einzuschmuggeln. Bei Weigerung gebe es 
Repressalien gegenüber deren in Freiheit lebenden Familien bis hin 
nach Russland.
Häftlinge; so die Studie; würden gezwungen; ihren Einkauf als 
Steuer an die Bosse abzutreten und die Verantwortung für Straftaten 
zu übernehmen, die sie gar nicht begangen haben. Gegenüber "Report 
München" sprach ein ehemaliger Häftling von einem "Gesetz des 
Dschungels", mit dem russlanddeutsche Gangs ganze Haftanstalten in 
den Griff zu bekommen versuchten.
Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) nannte gegenüber dem 
ARD-Magazin die Verhinderung von Zwischenfällen eine der wichtigsten 
Aufgaben. Merk wörtlich: "Wir nehmen die Rädelsführer aus den 
einzelnen Anstalten heraus und bringen sie dann in einem anderen der 
insgesamt 36 Gefängnisse in Bayern unter - oder in einem anderen 
Bundesland." Insgesamt; so der Bericht von "Report München"; hätten 
in deutschen Justizvollzugsanstalten einsitzende Russlanddeutsche die
seit Jahrzehnten in sowjetischen und russischen Haftanstalten 
existierenden Mechanismen von Gewaltanwendung und psychischer 
Unterdrückung auf deutsche Gefängnisse übertragen; bis hin zu 
angeordneten Hungerstreiks und kollektiven Verstümmelungen, mit denen
die Gefängnisleitungen unter Druck gesetzt werden sollen.
Bei Verwendung bitte Quellenangabe.
Für Rückfragen steht die Redaktion zur Verfügung, Klaus Wiendl, 
Telefon 089 / 3806-5370 und 0172/8149570, Fax -7667

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