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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Wahlkampf

Köln (ots)

Fronten
SANDRO SCHMIDT
zum Wahlkampf
Spät zwar, aber immerhin
kommt der Bundestags
wahlkampf in Schwung. Angela
Merkel bescheinigt der SPD ei
ne Identitätskrise zwischen
Ampel, Rot-Rot-Grün und gro
ßer Koalition - und erweckt da
mit in guter alter Unionstraditi
on den Eindruck, die SPD könn
te am Ende gegen alle Beteue
rungen als Steigbügelhalter im
Bund Linksaußen in Regie
rungsverantwortung hieven.
Die SPD wiederum warnt mit
zunehmender Unterstützung
der Gewerkschaften vor dem
kalten Wind eines unsozialen
Neoliberalismus, der in
Deutschland wehen würde,
falls Schwarz-Gelb am 27. Sep
tember die Mehrheit erzielt.
Beide Unterstellungen sind in
haltlich natürlich Unsinn. Das
wissen die Parteien. Sie dienen
in den letzten Wochen vor dem
Urnengang dazu, durch Beto
nung von "Feindbildern" die ei
genen Anhänger zum Kampf zu
motivieren und an die Wahlur
nen zu treiben. Auch FDP, CSU
und Grüne spielen in diesem
Reigen gegenseitiger Anschul
digungen munter mit.
<$30> Initial über 2 Zeilen
Das Ganze hat ein Gutes. Es
klären sich die Fronten. Im
Grunde wird sich die Wahlent
scheidung auf die Frage zuspit
zen: Reicht es für CDU, CSU
und FDP oder gibt es eine Fort
setzung der großen Koalition?
Entsprechend taktisch dürften
viele Bürger wählen - was Uni
onspolitiker fürchten, weil ihre
Parteien dann zu Gunsten der
Liberalen oder der SPD Federn
lassen. Auch deshalb attackiert
die CSU - nur scheinbar wider
sinnig - ihren eigenen Koaliti
onspartner so heftig. Auch aus
diesem Grunde wechselt Ange
la Merkel nun entgegen ihrem
Naturells sichtbarer aus der
Rolle der moderierenden Kanz
lerin in die der wahlkämpfen
den Parteichefin, obwohl ihre
Wiederwahl - mit welchem
Partner auch immer - unge
fährdet scheint. Und obwohl es
bei allen Attacken zu beachten
gilt, dass der Gegner von heute
der Partner von morgen sein
könnte. Eine Gratwanderung.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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