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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: kölnische Rundschau Kommentar zur FDP

Köln (ots)

Am Ende alles offen
NORBERT WALLET, Berlin, zum FDP-Parteitag
Guido Westerwelle hat begeistert. Enttäuscht hat er auch. Die 
FDP-Delegierten
auf dem Bundesparteitag in Hannover waren gestern angetan von ihrem 
wortgewandten
Vorsitzenden. Er hat die Partei als sehr eigenständige Kraft 
positioniert, er hat
ihr Profil scharf gezeichnet und die FDP endlich von ihrer 
Reduzierung auf Wirtschafts-
und Finanzrahmen gelöst. All das kommt den Befindlichkeiten der 
Parteibasis weit entgegen
und ist auch wahltaktisch sehr vernünftig. Schließlich will die FDP 
die neue Umfragestärke
bald in konkrete Macht umsetzen, und dafür muss man sich an die 
gesamte Bevölkerung
wenden und nicht nur an bestimmte wirtschaftsnahe Milieus.
Doch der Erfolg der Strategie hängt eben nicht allein von der FDP 
selbst ab und daran
leidet die Partei. Sie ist abhängig vom Erfolg der Union. Die aber 
präsentiert sich
derzeit nicht in Bestform. Das hat eine glasklare Konsequenz: Die 
Freien Demokraten
brauchen dringend einen Plan B.
Da hat Guido Westerwelle enttäuscht. Die Frage aller Fragen 
lautet: Geht die FDP unter
allen Umständen in die Opposition, wenn es für schwarz-gelb nicht 
reicht? Es wäre
die vierte (!) Wahlperiode ohne Gestaltungsmöglichkeiten 
hintereinander.
Das ist für eine sich als staatstragend empfindende Partei äußerst
schwer zu ertragen.
Eine Alternative könnte der Versuch sein, mit den Sozialdemokraten 
und Grünen ein
neuartiges und sicher störungsanfälliges Ampel-Bündnis zu schmieden. 
Guido Westerwelle
hält das für ein zu hohes Risiko.
Aber er ist sich keineswegs sicher, ob er seiner Partei erneut die
Opposition zumuten
kann. Zumal ihm dann schnell der Ruf anhaften könnte, die Rückkehr 
zur Macht einfach
nicht hinzukriegen.
Deshalb hat er gestern laviert und am Ende alles offen gelassen. 
Vielleicht
hatte er aufgrund eines diffusen Meinungsbildes in der Partei keine 
andere Wahl. Aber
auch das zeigt: Die neue Stärke der FDP ist keine Garantie für eine 
rosige Zukunft.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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