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DBU Naturerbe stellt Managementplan für Rüthnicker Heide vor

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Das gemeinnützige Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, hat jetzt den Managementplan für die Fläche Rüthnicker Heide fertig gestellt. "Anders als im Offenland oder im Moor ist es unser Ziel, langfristig den Wald in der Rüthnicker Heide sich selbst zu überlassen", weiß Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe.

Hiermit senden wir Ihnen eine Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Über eine Veröffentlichung freuen wir uns.

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Große Waldfläche für mehr Naturnähe in Deutschland

DBU Naturerbe stellt Managementplan für Rüthnicker Heide vor

Rüthnick. Große, nicht durch Straßen oder Siedlungen zerschnittene Wälder sind in Deutschland rar. Für Naturschützer haben sie einen hohen Wert: So hat der Bund erklärt, dass Wildnisgebiete, die nach der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt zwei Prozent der Fläche Deutschlands einnehmen sollen, mindestens 1.000 Hektar (ha) groß und nutzungsfrei sein müssten, damit sich relevante Wildnisdynamiken entwickeln können. Der ehemalige Truppenübungsplatz Rüthnicker Heide in den Landkreisen Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg) ist so ein unzerschnittenes Waldgebiet und seit 2008 Teil des Nationalen Naturerbes. Bislang sieht es dort eher nach monotonem Wirtschaftsforst als nach naturnahem Wald aus, aber das soll sich ändern: Das gemeinnützige Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, hat jetzt den Managementplan für seine Fläche fertig gestellt. "Anders als im Offenland oder im Moor ist es unser Ziel, langfristig den Wald in der Rüthnicker Heide sich selbst zu überlassen", weiß Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe.

Experiment zur Umwandlung von einem Wirtschafts- in einen Laubmischwald

Mit dem jetzt fertiggestellten Naturerbe-Entwicklungsplan steht der Fahrplan für die Maßnahmen in den kommenden zehn Jahren. Rund 3.200 ha der insgesamt 3.850 ha großen DBU-Naturerbefläche sind vor allem mit Kiefern bewaldet. "Um die Nadelholz-Bestände in einen Mischwald zu entwickeln, werden wir Nadelbäume entnehmen und so Licht und Raum für Laubbäume schaffen", erläutert PD Dr. Heike Culmsee. Die DBU Naturerbe-Projektleiterin hat in den vergangenen Monaten mit ihrem Team und dem Bundesforstbetrieb Westbrandenburg den 167-seitigen Plan entwickelt und mit den Behörden abgestimmt. "Auf unseren bundesweit 71 DBU-Naturerbeflächen in zehn Bundesländern ist der sich selbstüberlassene, naturnahe Wald ein übergeordnetes Ziel. Aber allein in der Rüthnicker Heide versuchen wir in einem Experiment herauszufinden, unter welchen Bedingungen sich aus einem Wirtschaftswald möglichst schnell ein naturnaher Laubmischwald entwickelt", erklärt Culmsee. Im Rahmen des Forschungsprojektes "Wildnis Naturerbe (WiNat)" geht sie seit 2015 in Kooperation mit Forschern der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt und der Georg-August-Universität Göttingen den Fragen nach, welche Rolle Totholz für die Entwicklung spielt, und inwiefern sich der Renaturierungsprozess beschleunigt, wenn Bundesforstmitarbeiter junge Laubbäume pflanzen. Erste Ergebnisse sollen 2020 vorgestellt werden. "In die Entwicklung der rund 180 ha großen WiNat-Testflächen werden wir jetzt nicht mehr eingreifen, so dass wir bislang in der Rüthnicker Heide auf insgesamt 524 ha Wald kommen, die wir bereits jetzt sich selbst überlassen", freut sich Culmsee. "WiNat" wird gemeinsam gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

DBU Naturerbe wird Heidelandschaft und Übergangsmoor weiter pflegen

Langfristig pflegen wird das DBU Naturerbe hingegen die halboffenen Heidelandschaften in den ehemaligen militärischen Übungsflächen. "Soldaten haben auf Schießplätzen und Handgranatenwurfständen geübt. Dieses Offenland wollen wir weiter entbuschen und mähen, um so Lebensräume für Vogelarten wie den Baumpieper oder die Goldammer zu erhalten", erläutert Culmsee. Einen weiteren Fokus legt das DBU Naturerbe auf das sogenannte Möllersche Luch. Das Moor ist noch ziemlich verkümmert - immer weniger Torfmoose wachsen dort. "Wir wollen den Lebensraum stabilisieren, indem Bundesforstmitarbeiter beispielsweise aufwachsende Sträucher und Bäume entnehmen. Ihre Wurzeln würden dem seltenen Lebensraumtyp weiter Wasser entziehen", so Culmsee. Dass die kommenden zehn Jahre die Rüthnicker Heide weiter naturschutzfachlich aufwerten werden, sei auch das Ergebnis eines konstruktiven Abstimmungsprozesses mit den Behörden, lobte die Projektleiterin.

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Franz-Georg Elpers
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