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Liberia: Unsichere Lage in Monrovia gefährdet Hilfe für Zivilbevölkerung

Friedrichsdorf/Monrovia (ots)

Nach der Festnahme von 37
ehemaligen Regierungssoldaten, die in den vergangenen drei Tagen
Angst und Schrecken in Monrovia verbreiteten, hat sich die Situation
in der liberianischen Hauptstadt leicht entspannt. Die
Sicherheitslage bleibe jedoch unbeständig, warnte ein Sprecher der
UN-Friedensmission in Liberia (UNMIL). Auch die humanitäre Situation
ist weiterhin katastrophal, da weite Teile des Landes aufgrund
anhaltender Übergriffe noch immer unzugänglich sind und die
internationale Friedensmission noch zu schwach ist, um den Zugang für
humanitäre Hilfsorganisationen außerhalb Monrovias zu gewährleisten.
Aufgebrachte Soldaten hatten seit Sonntag in verschiedenen Teilen 
der Stadt randaliert und die Bevölkerung terrorisiert, indem sie mit 
ihren Gewehren in die Luft schossen, Geschäfte plünderten und 
Menschen mit Waffengewalt ausraubten. Um die Sicherheit der WORLD 
VISION-Mitarbeiter nicht zu gefährden, wurde die Arbeit der 
Organisation in den betroffenen Regionen vorübergehend 
eingeschränkt. "Noch immer sind Tausende Bedürftige auf unsere Hilfe 
angewiesen, doch die Sicherheit unserer Mitarbeiter muss für uns 
Priorität haben", so Tita Hahn-Godeffroy, WORLD VISION-
Projektreferentin für Liberia.
Auslöser für die Unruhen war die Unzufriedenheit ehemaliger
Kämpfer, die sich als Gegenleistung für das Abgeben ihrer Waffen im
Rahmen der UN-Aktion zur Entwaffnung, Demobilisierung,
Rehabilitierung und Wiedereingliederung die sofortige Auszahlung von
300 US-Dollar erhofft hatten, die UNMIL ihnen nach Durchlaufen des
gesamten Programms versprochen hatte. Das Programm hatte am Sonntag
im Camp Schieffelin mit der Entwaffnung von über 1000 Ex-Kombattanten
begonnen. Inzwischen haben die UN durch die Einrichtung einer
nächtlichen Ausgangssperre die Sicherheit in Monrovia weitgehend
wiederhergestellt. Das Abfeuern von Gewehren in die Luft wird ab
sofort als "feindseliger Akt" betrachtet, der mit sofortiger
Festnahme geahndet wird.
Angesichts der anhaltenden Unruhen fordert WORLD VISION die 
internationale Staatengemeinschaft auf, umgehend Mitteln zur raschen 
Entsendung weiterer UN-Truppen bereitzustellen. Nur so können die 
Sicherheit der humanitären Helfer und der Hilfsempfänger 
gewährleistet und der Frieden dauerhaft gesichert werden. "Wenn 
jetzt keine einschneidenden Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten 
folgen, läuft das Land Gefahr, erneut im Chaos zu versinken", so 
Tita Hahn-Godeffroy. Die Deutsche ist gerade von einem 4-wöchigen 
Aufenthalt in Liberia zurückgekehrt und konnte sich vor Ort ein Bild 
von der Lage machen. Grenzenlose Armut, eine zerstörte Infrastruktur 
und mangelhafte Gesundheitsversorgung  prägen noch immer den Alltag 
von Hunderttausenden intern Vertriebenen. Die meisten wagen sich 
auch nach Kriegsende nicht in ihre Dörfer zurück und harren in 
Flüchtlingslagern oder provisorischen Unterkünften aus. Auch 
außerhalb Monrovias kommt es immer wieder zu wahllosen Angriffen, 
Vergewaltigungen und der Vertreibung  von Zivilisten. Seit der 
Eskalation der Gewalt im Juni 2003 hat WORLD VISION seine 
Hilfsmaßnahmen in Liberia intensiviert.
Tita Hahn-Godeffroy steht ab sofort für Interviews zur Verfügung.
SPENDENKONTO:
Volksbank Frankfurt (BLZ 501 900 00), Kontonummer: 20 20,   
   Stichwort: Flüchtlingshilfe Liberia.
HINTERGRUND:
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles, 
christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige 
Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 150 Projekte werden 
momentan in 38 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist 
Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000 
Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle 
Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem 
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit 
dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. 
Weitere Informationen unter http://www.worldvision.de
Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an Barbara Neubauer 
(Tel. 06172-763-154).

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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