1. Welttag der humanitären Hilfe: Prompte medizinische Hilfe für Opfer des Anschlags in Nasran
Weltweit steigen Anforderungen an Helfer
Friedrichsdorf (ots)
Am heutigen ersten Welttag der humanitären Hilfe macht das internationale Hilfswerk World Vision darauf aufmerksam, dass Helfer in humanitären Krisen trotz persönlicher Risiken immer größere Anforderungen bewältigen müssen und Katastrophenvorsorge in ihrer Arbeit stark an Bedeutung gewinnt. Sehr aktuelle Beispiele bieten in dieser Woche die Gewalt im Nordkaukasus und die Lage in Afghanistan.
Der Anschlag auf die Polizeistation in Nasran (Inguschetien), bei dem mehr als 20 Menschen starben und mindestens 160 Menschen verletzt wurden, verfehlte nur knapp das Büro von World Vision. Zarema Buzurtanova, als medizinische Assistentin für das internationale Hilfswerk tätig, war geschockt vom Anblick der verkohlten Leichen und der verwundeten Kinder im zentralen Krankenhaus, setzte trotzdem sofort die erste Hilfe durch World Vision in Gang. Mit finanzieller Unterstützung aus Deutschland konnten gestern dringend benötigte OP-Materialien und Medikamente zur Verfügung gestellt werden.
In Afghanistan müssen Hilfstransporte für die unter Dürren, manchmal auch unter Fluten, leidende Bevölkerung logistisch gut vorbereitet sein. Nur so können die Helfer Raubüberfälle vermeiden und sicherstellen, dass trotz fehlender Verkehrsmittel und Straßen alle notleidenden Haushalte Hilfen erhalten. Da die Probleme chronischer Natur sind, fördert World Vision im Nordwesten Afghanistans die Katastrophenvorsorge. Die Bundesregierung unterstützt aktuelle Maßnahmen der Katastrophenvorsorge von World Vision in 25 Gemeinden. Wegen der Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen ruht die Projektarbeit in dieser Woche allerdings.
Naturkatastrophen machten bei World Vision im vergangenen Jahr 144 größere Einsätze in 60 Ländern erforderlich. Großkatastrophen haben insgesamt zugenommen. Die meisten Todesopfer fordern diese Katastrophen bei den ärmsten Menschen. Auch kleinere wiederkehrende Katastrophen wie Dürren und Fluten wirken sich für sie verheerend aus, weil ihre Lebensgrundlagen und Entwicklungserfolge zerstört werden. World Vision begrüßt Trends bei staatlichen Gebern wie der Europäischen Union und dem Auswärtigen Amt, Mittel für Katastrophenvorsorge aufzustocken. Spenden seien für diese wichtige Arbeit allerdings bisher die Ausnahme, meint Harry Donsbach, Leiter der Katastrophenhilfe von World Vision Deutschland.
Halten die zurzeit beobachtbaren Entwicklungen an, so werden Helfer in Zukunft noch häufiger als bisher mit komplexen Notlagen und "stillen Katastrophen" wie Wassermangel oder chronischer Unterernährung konfrontiert. 1,2 Milliarden Menschen - fast ein Fünftel der Weltbevölkerung - leben in Regionen mit unsicherer Wasserversorgung, und weitere 1,6 Millionen können sauberes Wasser nicht bezahlen. Wassermangel vergrößert Ernährungsprobleme, die auch wegen steigender Lebensmittelpreise in den letzten drei Jahren Hungerunruhen in mehr als 30 Ländern zur Folge hatten. Staatskrisen und Konflikte konfrontieren Helfer oft mit massiver Gewalt, Vertreibung und zerstörten sozialen Strukturen. "Humanitäre Hilfe ist bei World Vision heute eng mit Armutsbekämpfung, dem Schutz von Menschenrechten und der Friedensförderung verknüpft", erklärt Harry Donsbach. Trends bei humanitären Krisen würden regelmäßig ausgewertet und in die Planung der Programme eingearbeitet.
Pressekontakt:
Einen Jahresbericht zur Humanitären Hilfe und zu humanitären Trends
sowie aktuelle Projektbeispiele mit Bildern können Sie bei der
Pressestelle von World Vision Deutschland abrufen: (06172) 763-153
oder -155.
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.
World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion
Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. www.worldvision.de
Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell