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Fachgespräch bei World Vision Deutschland: Afghanistan braucht den Wechsel zur friedlichen und zivilen Entwicklung

Friedrichsdorf / Kabul (ots)

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl
in Afghanistan (20.8.) hofft die Hilfsorganisation World Vision auf 
ein Umdenken der afghanischen Führung und der westlichen Länder. "So 
wichtig die Sicherheitspolitik sein mag, so muss doch endlich die 
zivile Aufbauarbeit in Afghanistan in den Vordergrund rücken", sagte 
Christoph Waffenschmidt, der Vorstandsvorsitzende von World Vision 
Deutschland bei einem Fachgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten von
Bündnis90/Die Grünen, Omid Nouripour.
Waffenschmidt verwies darauf, dass die Lage in Afghanistan seit 
dem Sturz der Taliban im Oktober 2001 von Jahr zu Jahr schwieriger 
werde. Das zeige, dass die sogenannten "Provinicial Reconstruction 
Teams" (PRT), die der NATO unterstellt sind, den zivilen Wiederaufbau
im Land nicht gewährleisten könnten. "Der Wiederaufbau in Afghanistan
muss von erfahrenen Nichtregierungsorganisationen übernommen werden 
und nicht von militärischen Organisationen mit angeblich 
entwicklungsorientiertem Auftrag."
Der Grünen-Abgeordnete Omid Nouripour, gleichzeitig Mitglied im 
Verteidigungsausschuss, sagte: "Die Lage in Afghanistan ist auf der 
Kippe. Nur mit einem konsequenten Strategiewechsel können wir noch 
die Herzen und Köpfe der Menschen im Land gewinnen. Dazu müssen wir 
den Schwerpunkt endlich deutlich auf den zivilen Aufbau legen."
Waffenschmidt und Nouripour äußerten die Hoffnung, dass der 
künftige Präsident Afghanistans die drängenden Probleme des Landes 
entschlossen anpacken wird. Arbeitslosigkeit und Armut müssten ebenso
bekämpft werden wie die Korruption im Land. Eine wichtige Rolle 
spiele die internationale Gemeinschaft und auch die Bundesregierung. 
Sie müssten künftig viel stärker auf eine nachhaltige 
Entwicklungspolitik setzen. "Statt auf Gewalt zu fokussieren, müssen 
wir den Menschen am Hindukusch zeigen, dass sich ihre Lebenssituation
durch wirtschaftliche Entwicklung, eine bessere Schulbildung und die 
Förderung von Wissenschaft und moderner Technik verbessert", sagte 
Waffenschmidt.
Afghanistan ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der 
Welt. 54 Prozent der afghanischen Kinder sind chronisch unterernährt,
und viele Kinder sterben vor Erreichen des fünften Lebensjahrs. Viele
Schwangere und junge Mütter sterben vor, während oder kurz nach der 
Geburt. World Vision arbeitet seit 2001 in Afghanistan und ist in der
langfristigen Entwicklungszusammenarbeit unter anderem im Bildungs- 
und Gesundheitsbereich tätig.

Pressekontakt:

World Vision Deutschland: (06172) 763-151 oder -155.
Hintergrundgeschichte plus Fotos sowie Interview mit Operations
Director aus Herat am Donnerstag (13.8.) möglich.

HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.
www.worldvision.de

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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