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ARD-DeutschlandTrend: Mehrheit sieht großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz, aber zweifelt an politischer Umsetzung /

Köln (ots)

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Aktuell verhandeln die Vertreter:innen von mehr als 200 Staaten auf der 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow über Verbesserungen im Klimaschutz. Dabei sieht eine deutliche Mehrheit der Deutschen die Notwendigkeit, beim Klimaschutz voranzukommen: 83 Prozent (+2 im Vgl. zu Oktober 2019) sehen einen sehr großen bzw. großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz. Für 16 Prozent der Befragten (-2) besteht dagegen wenig oder kein Handlungsbedarf in dem Bereich. Mit Ausnahme der AfD-Anhänger:innen wird die Bedeutung eines besseren Klimaschutzes weiterhin mehrheitlich von den Wähler:innen aller Parteien anerkannt. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.329 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Dabei ist das Zutrauen der Deutschen in die UN-Konferenz in Glasgow begrenzt: Wie schon zur UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz vor drei Jahren sind aktuell nur 14 Prozent davon überzeugt, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme bewältigen kann, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Gut acht von zehn Befragten (82 Prozent, -3 im Vgl. zu Dezember 2018) stellen dies weiterhin in Zweifel. Die jüngeren Bundesdeutschen (18 - 39 Jahre: 22 sind überzeugt; 72 sind nicht überzeugt) sind in dieser Frage optimistischer als die Älteren (40 - 64 Jahre: 9 Prozent überzeugt; 88 nicht überzeugt; 65 Jahre und älter: 12 Prozent überzeugt; 83 nicht überzeugt). In allen Altersgruppen überwiegt jedoch die Skepsis deutlich.

Von den Befragten, die sich mit Blick auf die UN-Konferenz eher skeptisch äußerten, wird als Hindernis für einen wirksameren globalen Klimaschutz vor allem eine zu starke Orientierung der Staaten an ihren eigenen nationalen Interessen (85 Prozent) gesehen. Gut die Hälfte (56 Prozent) sieht den internationalen Klimaschutz dadurch ausgebremst, dass die Staaten vor allzu harten Einschnitten zurückschrecken. Kaum minder viele (52 Prozent) betrachten kurzfristiges Denken und die Langfristigkeit der Klimagefahren als maßgeblich für zu geringe Fortschritte beim globalen Klimaschutz. Die Komplexität des Klimawandels bewerten dagegen nur 31 Prozent als zentrale Hürde.

Zudem äußert aktuell zwei Drittel der Befragten (67 Prozent; -7 Punkte im Vgl. zu Oktober 2018) den Wunsch, dass die Politik in Deutschland mehr für den Klimaschutz tun sollte. Jeder Fünfte (20 Prozent) ist der Ansicht, dass sich die Politik angemessen um den Klimaschutz kümmert (-2) und 9 Prozent sind der Ansicht, dass die Politik sich auf diesem Politikfeld weniger engagieren sollte. Dabei äußern alle Partei-Anhänger:innen mehrheitlich die Forderung, dass bei der Klimapolitik in Deutschland stärker gehandelt werden solle. Die Ausnahme bilden die AfD-Anhänger:innen: Von ihnen wünschen sich 24 Prozent ein stärkeres Engagement im Klimaschutz, 29 Prozent halten das Thema für angemessen behandelt und 41 Prozent wollen, dass die Politik weniger tut in Sachen Klimaschutz.

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
  • Fallzahl: 1.329 Befragte;
  • Erhebungszeitraum: 02.11.2021 bis 03.11.2021
  • Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
  • Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:

  • Sehen Sie beim Klimaschutz sehr großen, großen, wenig oder gar keinen Handlungsbedarf?
  • Sollte die Politik in Deutschland Ihrer Meinung nach mehr für den Klimaschutz tun, sollte sie weniger für den Klimaschutz tun oder kümmert sie sich angemessen um den Klimaschutz?
  • Derzeit findet die UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow statt. Wie sehr sind Sie davon überzeugt, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme bewältigen kann, die aus dem Klimawandel resultieren?
  • bin voll und ganz überzeugt
  • bin eher überzeugt
  • bin eher nicht überzeugt
  • bin überhaupt nicht überzeugt
  • Warum haben Sie Zweifel, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme bewältigen kann, die aus dem Klimawandel resultieren? Mehrfachnennungen sind möglich.
  • Weil der Klimawandel zu komplex ist.
  • Weil die Staaten zu sehr ihre eigenen Interessen sehen.
  • Weil die Staaten vor harten Einschnitten zurückschrecken.
  • Weil viele Staaten kurzfristig denken und die Gefahren des Klimawandels zu weit weg erscheinen

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