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"ttt - titel thesen temperamente" am 31. August 2008

München (ots)

"ttt" kommt am Sonntag, 31. August, um 23.05 Uhr,
vom Mitteldeutschen Rundfunk und hat die Themen:
80 Jahre Kommissar Maigret - ein Porträt über George Simenon und 
seinen Krimihelden
"Kriminalkommissar Maigret von der Ersten Mobilen Einsatztruppe hob 
den Kopf." Mit diesem Satz betritt der meistermittelnde, 
meistgelesene, meistkopierte und meistverfilmte Kommissar des 20. 
Jahrhunderts die Bühne der Weltliteratur. Und hat sie bis heute nicht
verlassen. "Maigret und Pietr der Lette" - so der Titel des ersten 
Maigret-Romans von Georges Simenon - kam 1929 in einem Café der 
niederländischen Stadt Delfzijl zur Welt. Wie Simenon später 
erzählte, war es eine Schnapsidee: "Habe ich ein, zwei oder sogar 
drei kleine Genever mit einem Schuss Bitter getrunken? Jedenfalls sah
ich nach einer Stunde, ein wenig schläfrig, allmählich die mächtige, 
unbewegliche Statur eines Mannes sich abzeichnen, der mir einen 
rechten Kommissar abzugeben schien. Im Laufe des Tages gab ich ihm 
noch ein paar Requisiten: eine Pfeife, eine Melone auf dem Kopf, 
einen dicken Überzieher mit Samtkragen. Und weil es in meinem 
verlassenen Boot so feuchtkalt war, genehmigte ich ihm für sein Büro 
einen alten Kanonenofen."
Der 80. Geburtstag des Kommissars ist Anlass einer editorischen 
Großtat: In diesem Jahr startete die Neuausgabe aller 75 
Maigret-Romane, wöchentlich je ein neuer Band, in chronologischer 
Reihenfolge und in maßvoll revidierten Übertragungen. "ttt" traf John
Simenon, den Sohn des Maigret-Erfinders Georges Simenon, in Lausanne 
und sprach mit dem Autor Tilman Spreckelsen, der sich im Internet 
einem Selbstversuch unterzieht: Jede Woche einen neuen Maigret zu 
lesen.
Autor: Rayk Wieland
Ich bin so frei - Oswalt Kolle Biografie
Oswalt Kolle ist der Altmeister der sexuellen Aufklärung und brachte 
wie kein anderer Bewegung in deutsche Betten. Sex ist lernbar und 
macht Spaß, hieß in den späten Sechzigern und Anfang der Siebziger 
die Botschaft des gelernten Landwirtschaftsgehilfen und Journalisten.
Kirche und Konservative verteufelten den 1928 in Kiel geborenen 
Prediger sexueller Freizügigkeit, doch die Masse goutierte Kolles 
Lehren. Seine Illustrierten-Serien, Filme ("Das Wunder der Liebe") 
und Bücher ("Deine Frau, das unbekannte Wesen") erreichten ein 
Millionenpublikum. "Meine Olle treibt's wie Kolle" wurde ein 
geflügelter Spruch in den 70ern. Oswalt Kolle erzählt in seiner 
Autobiografie "Ich bin so frei. Mein Leben" offen von seinen Kämpfen,
Siegen und Niederlagen.
Autor: Tom Fugmann
"Gomorrha" Reise ins Reich der Camorra - der Film nach Roberto 
Savianos Weltbestseller
Die süditalienische Camorra hat die Mafia als treibende 
Unterweltmacht in Italien längst abgelöst. Drogenhandel, Verschieben 
von Giftmüll, sowie zunächst als legal erscheinende Geschäfte mit 
Textilien und Zement gehören zum Tagesgeschäft, die Kriege der 
einzelnen Klans untereinander werden mit bedingungsloser Konsequenz 
ausgefochten.
Es ist ein düsteres Bild, das der Journalist Roberto Saviano in 
seinem Tatsachenroman "Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra" 
(2006) von seiner Heimat Kampanien zeichnet. Das Buch, inzwischen 
weltweit zum Bestseller avanciert, rückte die Camorra, die vielleicht
mächtigste - aber bis dahin dennoch eher unbekannte - kriminelle 
Organisation der Welt, ins Licht der Öffentlichkeit. Nun - gerade 
einmal zwei Jahre später - kommt Matteo Garrones gleichnamige 
Verfilmung ins Kino.
Gedreht wurde an Originalschauplätzen rund um Neapel. Auf dem 
Filmfestival in Cannes wurde "Gomorrha" mit dem großen Preis der Jury
ausgezeichnet.
Autor: Andreas Lueg
Wolfgang Wagner tritt zurück
Seit 1951 hat Wolfgang Wagner die Leitung der Bayreuther Festspiele, 
zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Wieland. Sie betreiben 
erfolgreich die Neuausrichtung und die Entnazifizierung der 
Festspiele. Nach dem Tod Wielands 1966, führte Wolfgang Wagner das 
Unternehmen alleine, seit den Siebzigern mit einem Vertrag auf 
Lebenszeit. Seine zum Teil despotische Art der Leitung geriet mehr 
und mehr in die Kritik. Nun, am 31. August 2008, am Tag der Sendung 
wird Wolfgang Wagner nach 57 Jahren die Festspielleitung niederlegen.
Wolfgang Wagner trat gern als lautstark polternder Franke auf, als 
"Wotan" und "Gralshüter" zugleich. Er war nie ein feingeistiger 
Künstler wie etwa sein Bruder, sondern ein eher bäuerlicher Typ. 
Heute ist er ein Greis, weißhaarig und seit 2005 gibt er keine 
Interviews mehr. Sein Lebenswerk beurteilen somit andere.
Zu Wort kommen: Theo Adam, Jürgen Flimm, Patrice Chéreau, Daniel 
Barenboim, Hans-Jürgen Syberberg.
Autorin: Anne Worst
Alain Genestar - Sarkozys prominentestes Opfer
Alain Genestar, der Ex-Chefredakteur von "Paris Match", brachte 
letztes Jahr ein Foto von Cécilia Sarkozy, der damaligen Ehefrau des 
damaligen französischen Innenministers Nicolas Sarkozy, aufs 
Titelblatt. Cecilia war mit ihrem heimlichen Geliebten, ihrem 
heutigen Ehemann, in New York zu sehen. Die Veröffentlichung des 
Fotos hatte Folgen für den Chefredakteur: Er verlor seinen Job - nach
der persönlichen Intervention von Sarkozy. In dem Buch "L'expulsion" 
("Die Vertreibung") beschreibt Genestar, wie Sarkozy den 
Top-Journalisten am Telefon anbrüllt und bedroht. Das Buch ist ein 
großer Erfolg in Frankreich, es handelt davon, mit welchen 
drastischen Mitteln der wütende Sarkozy seine persönlichen Interessen
durchsetzt, Machtpolitik betreibt und sich über alle Gesetzte der 
Pressefreiheit hinwegsetzt. Das Buch ist symptomatisch für die Art, 
wie Frankreichs Medien sich unterdrücken lassen.
Autorin: Hilka Sinning
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky/Matthias Morgenthaler

Pressekontakt:

Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Fotos unter www.ard-foto.de

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