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Heidelberger Druckmaschinen AG

Heidelberger Druckmaschinen AG: Nächster Schritt in den Gesprächen in Kiel eingeleitet

Heidelberg (ots)

- Heidelberg ruft Einigungsstelle an, um über Interessenausgleich
     zu verhandeln 
   - Drei Verhandlungstermine im Zeitraum Ende März/Anfang April
     festgelegt 
   - Forderungen der IG Metall fehlt die Grundlage
Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat in den
Verhandlungen mit dem Kieler Betriebsrat um die Verlagerung der
Produktion von Kiel nach Wiesloch und Rochester, New York USA, und
den damit verbundenen Abbau von rund 570 Mitarbeitern in Kiel den
nächsten Schritt eingeleitet und Anfang März die Einigungsstelle
angerufen. Der Vorsitzende der Einigungsstelle, Dr. Helmut Nause,
Richter des Landesarbeitsgerichtes Hamburg, legte am 4. März drei
Verhandlungstermine (26. März, 28. März und 3. April) fest, um die
Gespräche über einen Interessenausgleich zu führen.
Die IG Metall beabsichtigt hingegen, durch Tarifverhandlungen zu
einer anderen Regelung zu kommen, die dem gesetzlichen Rahmen nicht
entspricht. Die Gewerkschaft hat gefordert, dass
Einigungsstellenverfahren auszusetzen sowie überzogene
Tarifforderungen erhoben. So soll zum Beispiel bei einem Mitarbeiter
mit einer dreijährigen Betriebszugehörigkeit eine Kündigungsfrist von
einem Jahr bestehen, danach zwei Jahre bei vollem Lohn eine
Weiterbildung erfolgen und noch zusätzlich sechs Monatsgehälter als
Abfindung gezahlt werden. Insgesamt kämen bei einer dreijährigen
Betriebszugehörigkeit Kosten in Höhe von mehr als 3 1/2
Jahresgehältern zusammen. Diese würde zu einer unzumutbaren
Kostenbelastung für Heidelberg führen.
Das Unternehmen geht davon aus, dass allein in dem vom
Betriebsverfassungsgesetz vorgegebenen Rahmen eine Regelung mit dem
Betriebsrat bzw. in der Einigungsstelle zu finden ist, so dass für
einen Aufruf zu Tarifverhandlungen und Streikandrohungen die
Grundlage fehlt.
Heidelberg ist weiterhin davon überzeugt, dass es aus
wirtschaftlichen und strategischen Gründen richtig und notwendig ist,
die Produktion der Digitaldruckmaschinen am Standort Rochester in den
USA und den Bereich Prepress am Standort Wiesloch zu konzentrieren.
Damit soll die Kostenstruktur der Heidelberg-Gruppe verbessert
werden. Am Standort Kiel bleiben rund 660 Arbeitsplätze vorwiegend in
den Bereichen Entwicklung und Service erhalten.
Hintergrundinformationen über die Historie und den Stand der
Verhandlungen in Kiel:
  • Im April 2002 entschied Heidelberg, ihr Produktangebot im Bereich der Druckvorstufe zu bereinigen und die Entwicklung und Produktion von Scannern am Standort Kiel komplett einzustellen sowie das Angebot von Filmbelichtern auf den High-End Bereich zu reduzieren.
  • Im Juli 2002 wurde dann der Interessenausgleich zu den Verhandlungen im April unterschrieben, der das Einstellen der Scanner und Filmbelichter und dem damit verbundenen Abbau von ca. 200 Stellen in Kiel als wesentlichen Inhalt hatte. Die Präambel des Interessenausgleiches enthielt auch eine Absichtserklärung des Vorstandes, Kiel weiterhin als Digitalstandort zu nutzen. Eine vom Betriebsrat gewünschte Arbeitsplatzgarantie wurde hingegen nicht gegeben.
  • Die neuesten Geschäftszahlen im August 2002 führten zur Überprüfung der Mittelfristprognosen aller Geschäftsbereiche der Heidelberg-Gruppe, da nur über eine Strukturkostensenkung der starke Umsatzrückgang kompensiert werden konnte.
  • Das Ergebnis war im Oktober 2002 die Ankündigung eines umfangreichen Programms zur Effizienzsteigerung. Dadurch soll die Produktivität der Heidelberg-Gruppe dauerhaft verbessert werden und die Ertragskraft auch in schwierigem Umfeld erhalten bleiben. Im Rahmen dieses Programms sollen dauerhaft rund 200 Millionen Euro eingespart werden, erstmals voll wirksam im Geschäftsjahr 2003/2004.
  • In diesem Rahmen ist auch geplant, die Produktion von Digitaldruckmaschinen auf den Hauptstandort Rochester, New York USA, zu konzentrieren. Künftig sollen hier neben digitalen Schwarz-Weiß- Druckmaschinen auch die Farbdigitaldruckmaschine NexPress gefertigt werden. Für den Standort Kiel bedeutet das eine Verlagerung der NexPress-Montage in die USA. Mit dieser Maßnahme können Synergien in dem Bereich besser genutzt und die Kostenstruktur der Sparte Digital deutlich verbessert werden.
  • Zusätzlich soll die Druckvorstufe (Prepress) stärker in den Bereich Bogenoffset integriert werden. Dazu ist geplant, die Montage von Plattenbelichtern (Computer-to-Plate) von Kiel nach Wiesloch zu verlagern. Darüber hinaus soll die dann in Kiel nicht mehr benötige Leiterplattenfertigung teilweise von den vorhandenen Kapazitäten in Wiesloch übernommen werden.
  • Die Aufnahme der Verhandlungen über die Umsetzung der Vorstandsplanungen vom Oktober 2002, die den Standort Kiel betreffen, verzögerte der Betriebsrat erheblich. Erst im Zeitraum Januar/Februar 2003 kam es daher zu einem Vermittlungsversuch durch den Präsidenten des Landesarbeitsamtes Schleswig-Holstein, Herrn Seutemann. Dieser Vermittlungsversuch scheiterte am 24.2.2003.
  • Am 10. Januar 2003 einigten sich Betriebsrat Kiel und Geschäftsführung Kiel darauf, ein vom Betriebsrat bestelltes Gutachten bei ISA-Consult, einer 100%-igen Tochter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, in Auftrag zu geben. Es diente dem Ziel, dem Betriebsrat alle offenen betriebswirtschaftlichen Fragen zu beantworten. Aus Heidelberg Sicht war mit der Zustimmung zur Erstellung dieses Gutachtens nie die Absicht verbunden, das unternehmensseitige Vorhaben zu revidieren.
  • Zugleich erfolgte einvernehmlich die Errichtung der Einigungsstelle, um einen Interessenausgleich zu versuchen. Die Termine dazu wurden auf den Zeitraum März/April festgelegt.
Für weitere Informationen:
Heidelberger Druckmaschinen AG 
Unternehmenskommunikation 
Thomas Fichtl 
Tel.: 06221 92 4747 
Fax: 06221 92 5069 
E-Mail:  thomas.fichtl@heidelberg.com

Original-Content von: Heidelberger Druckmaschinen AG, übermittelt durch news aktuell

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