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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Diskussion um Guido Westerwelle

Bielefeld (ots)

Guido Westerwelle weiß, was er sagt. Und wie er
es sagt. Es ist kein Ausrutscher, wenn der ob seiner rhetorischen 
Brillanz vielgerühmte FDP-Chef in der Hartz-IV-Debatte mit Worten wie
»spätrömische Dekadenz« und »geistiger Sozialismus« für Empörung 
sorgt. Genau die hat er gewollt. Über das gewohnte Maß hinaus 
krawallig, aber zielgerichtet positioniert er die FDP dort, wo er bei
der sozialdemokratisierten Union eine Lücke ausmacht: Als 
Schutzpatron derjenigen, die das Geld verdienen müssen, das der 
Sozialstaat verteilt, und das sind ja nicht nur die Ärzte oder 
Apotheker, die gemeinhin zur liberalen Stammkundschaft gezählt 
werden, sondern weite Teile des lohnsteuerzahlenden Mittelstands. Die
schmallippige Distanzierung, die die Kanzlerin ausrichten ließ, 
zeigt, dass Westerwelle einen wunden Punkt berührt hat.
 Taktisch allerdings begeht der FDP-Chef einen Fehler. Die von ihm 
umworbene Mittelschicht, so wissen Soziologen, wünscht sich ein 
stabiles soziales Netz, weil sie zunehmend befürchtet, eines Tages 
selbst abzustürzen. Wählerstimmen kann Westerwelle mit seinen Tiraden
also nicht gewinnen, allenfalls politisches Profil.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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