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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Schweinegrippe:

Bielefeld (ots)

Keine Frage, die Zahl von mehr als 100 Toten
allein in Mexiko stimmt bedenklich. Die Schweinegrippe ist nicht 
ohne. Das zeigt auch die Tatsache, dass es inzwischen Verdachtsfälle 
in Europa und hier sogar speziell in Ostwestfalen-Lippe gibt.
Dennoch: Es besteht kein Grund, in Panik zu verfallen, dass es zu 
einer unbeherrschbare Pandemie, einer ungebremsten weltweiten 
Ausbreitung der Erreger, kommen wird.
Nicht erst seit der 2003 in Asien ausgebrochenen Lungenkrankheit Sars
ist bekannt, dass Krankheiten keine Grenzen kennen. Mensch und Tier 
transportieren seit Jahrtausenden Erreger in andere Länder und auf 
andere Kontinente. Doch anders als zu Zeiten der Pest im Mittelalter 
sind wir heute besser gewappnet gegen Seuchen. Das weltweite 
Alarmsystem funktioniert, so dass Reisende aus und in betroffenen 
Gebieten informiert, gewarnt und im Ernstfall aus dem Verkehr gezogen
werden können. Schnelltests zeigen dabei bereits nach wenigen 
Stunden, ob es sich tatsächlich um Verdachtsfälle handelt oder 
lediglich eine normale Erkältung vorliegt.
Dazu ist die Medizin auf einem Stand, der es erlaubt, die meisten 
dieser sich seuchenartig ausbreitenden Krankheiten relativ schnell zu
kontrollieren. So hatte Sars beispielsweise trotz der damals 
insgesamt 800 Toten schon nach wenigen Monaten seinen großen 
Schrecken verloren. Bei der Vogelgrippe haben Vorsorge- und 
Schutzmaßnahmen dazu geführt, dass die Zahl der menschlichen Opfer 
klein geblieben ist.
Auch wenn es vorerst noch keine Möglichkeiten zur Schutzimpfung gegen
die Schweinegrippe gibt, die Behandlung bei einer Erkrankung ist 
möglich. Entsprechende Mittel wären im Bedarfsfall in ausreichender 
Menge vorrätig. Das Medikament Tamiflu wurde aufgrund des deutschen 
Pandemieplans 2005 in einer Größenordnung eingelagert, um 20 Prozent 
der Bevölkerung damit versorgen zu können.
Während die Ausbreitung der Krankheitserreger also durchaus 
beherrschbar erscheint, sind die Auswirkungen auf die schwer 
angeschlagene Weltwirtschaft ein ganz anderes Kapitel. Die 
wankelmütigen Börsen reagierten gestern sofort. Tourismus- und 
Luftfahrtwerte gerieten unter Druck. Der Grund ist klar. Die Angst 
vor einer Ansteckung hält die Menschen möglicherweise von Reisen ab.
So war es schon bei der Lungenkrankheit Sars, die nach Schätzungen 
von Experten für einen Verlust von 18 Milliarden US-Dollar in den 
betroffenen Regionen führte. Anders als 2005 ist die wirtschaftliche 
Lage weltweit derzeit aber alles andere als rosig. Jeder noch so 
kleine Windhauch kann sich in Windeseile zu einem Orkan ausweiten. 
Davor fürchten sich nun vor allem die Fluggesellschaften, die eine 
Vielzahl ihrer Maschinen aufgrund mangelnder Nachfrage seit geraumer 
Zeit stillgelegt haben. Ein weiterer Rückschlag - sprich 
Einnahmeausfall - könnte einige der angeschlagenen Unternehmen in den
endgültigen Ruin führen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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